Weniger Löschbezirke

Heusweiler. Die Spatzen pfeifen es schon seit langem von den Dächern: Bald werden die ersten der zwölf Heusweiler Feuerwehrlöschbezirke dicht machen. Jetzt ist es kein Gerücht mehr: Der Heusweiler Gemeinderat wird am Montag, 18. Juni, im Personal- und Finanzausschuss sowie am Donnerstag, 21. Juni, im Gemeinderat über die Schließung des Feuerwehrlöschbezirks Dilsburg beraten

Heusweiler. Die Spatzen pfeifen es schon seit langem von den Dächern: Bald werden die ersten der zwölf Heusweiler Feuerwehrlöschbezirke dicht machen. Jetzt ist es kein Gerücht mehr: Der Heusweiler Gemeinderat wird am Montag, 18. Juni, im Personal- und Finanzausschuss sowie am Donnerstag, 21. Juni, im Gemeinderat über die Schließung des Feuerwehrlöschbezirks Dilsburg beraten. Allerdings jeweils im nicht öffentlichen Teil der Sitzung. Wir haben deshalb Bürgermeister Thomas Redelberger um eine Stellungnahme gebeten. Er schildert: "Die Dilsburger Löschbezirksführung ist auf uns zugekommen und hat mitgeteilt, dass der Löschbezirk auf Grund fehlenden Personals nicht mehr in der Lage sei, den Brandschutz zu gewährleisten. Die Löschbezirksführung hat deshalb von sich aus eine Schließung vorgeschlagen. Entscheiden muss der Gemeinderat."Angeblich steht auch in Niedersalbach eine Schließung des Löschbezirks bevor. Dem widerspricht die dortige Löschbezirksführung allerdings vehement: "Wir wollen weitermachen", sagte Dietmar Schwindling, der Sprecher der Niedersalbacher Wehr, am Dienstagabend in der Einwohnerfragestunde der Niedersalbacher Ortsratssitzung.

Zur Auflösung gedrängt?

Schwindling erklärte, woher die Gerüchte seiner Ansicht nach stammen: "In letzter Zeit war der Übungsbesuch nicht mehr so gut. Auch bei Einsätzen fehlten immer wieder Leute. Wir haben deshalb die Gemeindewehrführer Christian Ziegler und Dirk Ziegler sowie Bürgermeister Thomas Redelberger um ein Gespräch und um Hilfestellung gebeten. Doch diese drei haben uns nahegelegt, mal zu überlegen, ob wir uns nicht auflösen wollen. Es wurde sogar eine Frist gesetzt, bis wann wir uns dazu äußern sollen. Wir fühlen uns jetzt dazu gedrängt, uns aufzulösen."

Schwindling sagte, der Löschbezirk erfülle mit 16 Wehrleuten zwar nicht die geforderte Sollstärke von 18, doch man wolle nun verstärkt Mitgliederwerbung betreiben, um die Sollstärke wieder zu erreichen. Auch der Niedersalbacher Ortsrat sagte seine Unterstützung zu: "Es wäre sehr schlecht für die Dorfgemeinschaft, wenn die Feuerwehr wegbrechen würde. Veranstaltungen, wie das Maibaumaufstellen, die Maifeier oder die Martinsumzüge wären dann gar nicht mehr zu stemmen", so Herbert Mailänder (SPD).

Bürgermeister Redelberger erklärte im Gespräch mit der SZ: "Es ist nicht wahr, dass wir den Niedersalbacher Löschbezirk zur Schließung drängen. Doch man darf die Realitäten nicht verkennen. Niedersalbach hat nur auf dem Papier 16 Leute. Bei Einsätzen haben die aus beruflichen oder krankheitsbedingten Gründen gerade mal drei Mann vor Ort. Papierleichen bringen gar nichts, und es nutzt uns nichts, wenn die Feuerwehr zwar den Maibaum aufstellt, im Ernstfall jedoch den Brandschutz nicht gewährleisten kann."

Verwaltung und Gemeindewehrführung wollen abwarten, wie erfolgreich die Mitgliederwerbung in Niedersalbach sein wird. "Dann wird man sehen, ob und wie es weitergeht", sagte der Bürgermeister.

Eine Lücke von rund 50 Mann

Nicht nur die Löschbezirke Dilsburg und Niedersalbach haben Personalprobleme. "Die Gemeindewehr hat 90 Leute, die in Kürze aus Altergründen ausscheiden. Aber in der Jugendwehr haben wir nur 38 Kinder und Jugendliche. Da fehlen immer noch 50 Leute, um die Lücken zu schließen", sagte Redelberger. Die neue Gemeindewehrführung habe dieses Problem erkannt und suche nach Lösungswegen, den Brandschutz im Gemeindegebiet sicherzustellen.

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