Weihnachtsmarkt mit Feuershow
Köllerbach · So wünscht es sich wohl jeder Veranstalter: Beim Weihnachtsmarkt in der Burg Bucherbach war ordentlich was los, ganz besonders bei der Feuershow am Samstagabend. Die Burg als Kulisse war wieder beeindruckend.
Kurz nach 18 Uhr halten die Feuerkünstler auf Burg Bucherbach Einzug. Der Köllerbacher Weihnachtsmarkt geht seinem Höhepunkt entgegen: Sechs schwarz gekleidete Gestalten mit dem feurigen Versprechen "Ignis Desiderium" ("feurige Verheißung") auf dem Ärmel, steigen den Südturm der Ruine hinauf, wo im Mittelalter der sogenannte Sommersaal lag. Der Zahn der Zeit hat den Saal zur Freiterrasse mit Brüstung gemacht. Im Dunklen gehen die Künstler die Choreografie für ihre Feuershow durch. Zahlreiche Kinder beobachten das Treiben. Die Leute auf der Bühne haben wahrscheinlich so Sachen wie Stäbe, Diabolos und Ketten dabei und höchst wahrscheinlich auch Fackeln, mutmaßt ein Papa. Zwei kleine Jungs fachsimplen darüber, wie Feuerakrobatik funktioniert und kommen zu dem Ergebnis: "Mit Spiritus und Spucke."
Gegenüber, im Erdgeschoss des Museumsturms, lockt ein uriges kleines Weihnachtscafé zur Einkehr. Auf dem Markt herrscht reges Treiben. Fast 30 Stände versorgen die Besucher mit Winterlichem. Mit Mützen und Misteln, mit warmen Schals und selbst gestrickten Wollstrümpfen, mit Glühwein, Pflaumen-Rum-Punsch, Feuerzangenbowle, Angesetzter und Apfelwhisky. Es gibt Maronen und Mirabellenschnaps und Klassisches wie Rostwurst und Pommes, Crêpes und Waffeln. Gisela Dienhard von der evangelischen Frauenhilfe offeriert Köllner Weck, im Ofen überbacken. Bühnentechniker Georg Balzert hält die Besucher mit Durchsagen wie "Die Spannung steigt" über die Vorgänge auf dem Sommerturm auf dem Laufenden.
Am meisten Gedrängel ist bei den "Ski-Freunden": Alle Bänke im Zelt sind besetzt, alle Stehtische umlagert. Die Skifahrer-Spezialität, Flammkuchen auf Buchenholz, wird auch einfach so, frei Hand im Stehen genossen.
Der Maronenbäcker, der seine Kastanien wie früher im Holzkasten warm hält und in spitze Papiertüten füllt, freut sich über den Besucherzuspruch. Es sei viel besser als beim letzten Mal, weil das Wetter viel besser ist. Vergangenes Jahr hatte es geregnet.
Die weißen Eiszapfen am Mützenstand sind zum Glück nur Deko. Der Abend ist mild. Die Lichterketten bringen die Buden zum Glitzern. Die kahlen Bäume haben sich in leuchtende Palmen-Silhouetten verwandelt. Die vergitterten Öffnungen im Burggemäuer sind dramatisch grün illuminiert.
Rund um die Terrasse auf dem Sommerturm flackern die ersten Flammen auf. Das Gedränge vor dem Turm wird größer. Zum Glück geht die Show über den Köpfen der Zuschauer ab. So gibt es lauter Plätze mit guter Sicht.
Die Musik schwillt zu dumpfem Grollen an. Man sieht Feuerräder, magische Zeichen, verzahnte Figuren, Fackelwirbel und feurige Pyramiden. Der Frontmann mit nacktem Oberkörper animiert das weihnachtliche Fußvolk zum Klatschen. Oben auf dem Turm wird es immer rasanter. Jetzt kommen riesige Feuerwolken aus seinem Mund. Wow.