Wanderhure trifft Sünderin

Heusweiler. Am heutigen Dienstagabend läuft auf Sat 1 "Das Vermächtnis der Wanderhure". Die Verfilmung des dritten Teils der Romanreihe, mit Alexandra Neidel in der Hauptrolle, wird vermutlich wieder Millionen von Zuschauern vor den Fernseher locken

 Alexandra Neidel als Titelheldin in "Das vermächtnis der Wanderhure", heute Abend bei Sat1, verfilmt nach dem Roman von Iny und Elmar Lorentz. Foto: Sat1

Alexandra Neidel als Titelheldin in "Das vermächtnis der Wanderhure", heute Abend bei Sat1, verfilmt nach dem Roman von Iny und Elmar Lorentz. Foto: Sat1

Heusweiler. Am heutigen Dienstagabend läuft auf Sat 1 "Das Vermächtnis der Wanderhure". Die Verfilmung des dritten Teils der Romanreihe, mit Alexandra Neidel in der Hauptrolle, wird vermutlich wieder Millionen von Zuschauern vor den Fernseher locken. Autoren der erfolgreichen Romanreihe sind das Ehepaar Iny und Elmar Lorentz - und die waren vor ein paar Tagen zu Besuch in Heusweiler-Rittenhofen bei ihrer Schriftsteller-Kollegin und Freundin Deana Zinsmeister (u.a. "Der Schwur der Sünderin" und "Das Pestzeichen").Gemütlich haben es sich Iny und Elmar Lorentz im Esszimmer von Deana Zinßmeister gemacht. Bei Weißwein, Bier und Roibuschtee - mit einem Schuss Whiskey - plaudern die drei Autoren über ihre neuesten Buchprojekte, rätschen über Kollegen und tauschen Erfahrungen aus, die sie mit Lektoren und Verlagen gemacht haben.

"Als Autor lebst du im Grund sehr einsam", erzählt Deana Zinßmeister. "Du recherchierst und schreibst monatelang im stillen Kämmerlein an deinem Buch. Ein Austausch mit Kollegen ist eher selten. Der Neid unter Autoren ist groß. Umso schöner ist es für mich, mit Iny und Elmar zwei offene Gesprächspartner gefunden zu haben, die in mir nicht die Konkurrentin sehen."

"Warum sollten wir neidisch auf andere Autoren sein? Wir gönnen jedem den Erfolg, den sie uns gönnen", sagt Iny Lorentz. "Uns geht es gut. Mehr als zwei Bücher pro Jahr schaffen wir nicht. Doch es gibt so viele Leser, die bedient werden wollen. Wenn sie dann zu anderen Autoren greifen, die wir mögen und die wir für gut halten, kann uns das nur recht sein. So bleiben sie dem Genre, in dem wir schreiben, treu."

Das Autorenehepaar aus Bayern zählt zu den ganz Großen im Bereich der Historien-Romane. 38 Bücher haben sie veröffentlicht, 10 Millionen Exemplare verkauft. Allein die "Wanderhure" und ihre Fortsetzungen haben über vier Millionen Leser verschlungen und den ersten Film über 11 Millionen Zuschauer im Fernsehen gesehen.

Zu ihrer "Seelen- und Schreibverwandten" aus Heusweiler halten sie seit Jahren Kontakt. Von Konkurrenz unter Autoren, die sich gegenseitig "die Butter auf dem Brot nicht gönnen", ist nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil. Die Drei mögen sich. "Ich wollte schon immer so schreiben wie Iny und Elmar Lorentz", gesteht Deana Zinßmeister, die mit Romanen wie "Schwur der Sünderin" oder jüngst "Das Pestzeichen" ebenfalls als Bestseller-Autorin von sich reden macht. Ihr gefällt auch "die Hartnäckigkeit, mit der sich beide ganz nach oben gekämpft haben, trotz aller Rückschläge".

Iny und Elmar Lorentz genießen die Bewunderung ihrer jüngeren Kollegin und geben das Lob gleich zurück: "Wir haben Deana 2008 auf der Buchmesse in Frankfurt kennengelernt. Sie war uns gleich sympathisch. Sie fragte uns nach Ratschlägen, hörte zu, wusste nicht gleich alles besser." Der wichtigste Ratschlag, den die "alten Hasen" der Nachwuchsautorin damals mit auf den Weg gaben: "Schiele nicht nach dem Feuilleton mit Deinen Romanen. Damit vergraulst Du Deine Leser, die einfach nur gute, spannende und packende Unterhaltungsliteratur lesen wollen." Und: "Glaube an Dich. Lass Dich nicht unterkriegen von Kritikern, Lektoren oder Kollegen."

Auf einen Blick

 Von Konkurrenz keine Spur: Die Bestsellerautoren Iny und Elmar Lorentz trafen sich zum Gedankenaustausch mit ihrer Kollegin Deana Zinßmeister (Mitte) in Heusweiler. Foto: M. Jungfleisch

Von Konkurrenz keine Spur: Die Bestsellerautoren Iny und Elmar Lorentz trafen sich zum Gedankenaustausch mit ihrer Kollegin Deana Zinßmeister (Mitte) in Heusweiler. Foto: M. Jungfleisch

Neue Tipps für Roman-Autoren hatten Iny und Elmar Lorentz für Deana Zinßmeister auch in petto. "Erstens: Vertrödel Deine Kraft nicht bei Twitter und Co. Das raubt zu viel Zeit. Schreib dafür lieber an Deinen Büchern weiter. Zweitens: Lesen und Schreiben gehören zusammen. Du kannst nur dann ein guter Schreiber sein, wenn Du viel liest. Drittens: Ein guter Autor wird man erst, wenn man genügend Lebenserfahrung hat. Das Schreiben muss sich entwickeln. Geduld und Disziplin sind für einen Autor genauso wichtig wie Talent." mj

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