Wanderer von Stein zu Stein

Püttlingen. Etwa 90 Grenzsteine stehen rund um Püttlingen. Genau genommen sind es entweder 89 oder 91. Das sagt zumindest Aloys Stein (78). Und der muss es wissen, schließlich führt er seit gut 20 Jahren Leute, die sich für Heimatkunde interessieren, von Stein zu Stein. Die ersten Grenzstein-Exkursionen plante er vor vielen Jahren für seinen Mittwoch-Stammtisch

Püttlingen. Etwa 90 Grenzsteine stehen rund um Püttlingen. Genau genommen sind es entweder 89 oder 91. Das sagt zumindest Aloys Stein (78). Und der muss es wissen, schließlich führt er seit gut 20 Jahren Leute, die sich für Heimatkunde interessieren, von Stein zu Stein. Die ersten Grenzstein-Exkursionen plante er vor vielen Jahren für seinen Mittwoch-Stammtisch. Seit sieben, acht Jahren organisiert er nun die Grenzwanderungen in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Vogelschutzverein. Mittlerweile sind die Touren unter seiner Leitung fester Bestandteil im Püttlinger Volkshochschulprogramm. "Die Grenzsteine sind in der Sommervegetation schwer auszumachen", sagt Aloys Stein. Deshalb mache man sich immer im Winter, wenn alles kahl ist, auf den Weg. Vier Termine sind es auch im laufenden Wintersemester. Im November traf man sich an der Edelweisshütte und marschierte vom Morgenstern bis zum Kreisel. Im Dezember ging es von der Sandgrube Schmeer runter bis zur Wackenmühle. Am letzten Samstag im Januar führt die Grenzstein-Strecke dann über die Von-der-Heydt-Straße und den Schockberg hinüber zum Sommerberg, also entlang der Grenze zum herrschaftlichen Forst Saarbrücken. Auf dieser Route stehen die "jüngsten" Steine, also diejenigen, die 1788 gesetzt wurden. Ende Februar, wenn man an der Breitwies startet und beim Morgenstern landet, schließt sich der Kreis. Rund 21 Steine von 1786 können auf der Grenze gegen Derlen (Schwalbach) besichtigt werden.Hobbyforscher Stein hat als Steiger auf der Grube Luisenthal gearbeitet und einen Text über die Geschichte der Grube Viktoria in dem Buch "Püttlingen und der Bergbau" veröffentlich. Ganz intensiv widmet sich der Hobbyforscher auch der Mundart-Pflege. Eben ist eine CD mit Püttlinger Dialekt fertig geworden. Grenzsteine faszinierten ihn schon als Kind. "Auf unseren Feldern standen welche", erinnert er sich "Püttlingen war ja früher eine französische Enklave", erklärt Aloys Stein. Über 400 Jahre habe Püttlingen der lothringischen Herrschaft Kriechingen (Créhange) gehört. Aloys Stein weiß viel über die Püttlinger Vergangenheit zu berichten. Er erzählt von Tauschgeschäften, Abmachungen und Verträgen zwischen dem französischen König und dem deutschen Kaiser. Er stellt die heimatgeschichtlichen Daten auch in einen Zusammenhang mit anderen Ereignissen in der Welt wie zum Beispiel der Unabhängigkeitserklärung in den Vereinigten Staaten von Amerika. hof

Auf einen BlickDie Termine der Grenzsteinwanderungen mit Aloys Stein: Samstag, 30. Januar, 14 Uhr, Treffpunkt: Sportplatz der DJK.Samstag, 27. Februar, 14 Uhr, Treffpunkt: Stadion Breitwies. Jede Wanderung dauert etwa zwei Stunden. Die Teilnahme ist kostenlos. hof

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