Vor der Premiere steht das ProbenDie Hexe mag lieber den PrinzAls Wunschbrunnen ein Flop, als Märchenbrunnen top

Püttlingen. "Wir wollen was fürs Auge haben", sagt Kindertheater-Regisseurin Petra Linnenberger mit Blick auf die dekorative Pappklappbühne. Vorne Stadt, hinten Märchenwelt mit Knusperhaus & Co. Die selbst erfundene praktische Bühnenbildkonstruktion zeigt die beiden Seiten des Märchenstücks, das Mitte März in der Püttlinger Stadthalle auf die Bühne kommt. 17 Darsteller zwischen acht und 16 Jahren probten am Wochenende im Gasthaus Schmeer. Am Samstag ging es um die Kostüme, am Sonntag folgte eine Kompaktprobe mit Schnitzelpause in der Mitte.Laientheater mit Kindern ist aufwendiger als mit Erwachsenen: "Das ist eine ganz andere Hausnummer", sagt Linnenberger, die, genauso wie Co-Regisseurin Melanie Kuhnert, bei der Neuen Volksbühne Püttlingen mitspielt. 25 Stücke haben sie im Vorfeld gelesen. Sich Notizen gemacht, überlegt, wie die Rollen besetzt werden könnten, sich die Köpfe heiß geredet. Zwei Stücke kamen in die engere Auswahl. Die Darsteller lasen beide und entschieden sich dann für "Es war einmal".

 Probe der Jugendgruppe der Neuen Volksbühne Püttlingen im Gasthaus Schmeer. Fotos: Becker & Bredel

Probe der Jugendgruppe der Neuen Volksbühne Püttlingen im Gasthaus Schmeer. Fotos: Becker & Bredel

Püttlingen. "Wir wollen was fürs Auge haben", sagt Kindertheater-Regisseurin Petra Linnenberger mit Blick auf die dekorative Pappklappbühne. Vorne Stadt, hinten Märchenwelt mit Knusperhaus & Co. Die selbst erfundene praktische Bühnenbildkonstruktion zeigt die beiden Seiten des Märchenstücks, das Mitte März in der Püttlinger Stadthalle auf die Bühne kommt. 17 Darsteller zwischen acht und 16 Jahren probten am Wochenende im Gasthaus Schmeer. Am Samstag ging es um die Kostüme, am Sonntag folgte eine Kompaktprobe mit Schnitzelpause in der Mitte.Laientheater mit Kindern ist aufwendiger als mit Erwachsenen: "Das ist eine ganz andere Hausnummer", sagt Linnenberger, die, genauso wie Co-Regisseurin Melanie Kuhnert, bei der Neuen Volksbühne Püttlingen mitspielt. 25 Stücke haben sie im Vorfeld gelesen. Sich Notizen gemacht, überlegt, wie die Rollen besetzt werden könnten, sich die Köpfe heiß geredet. Zwei Stücke kamen in die engere Auswahl. Die Darsteller lasen beide und entschieden sich dann für "Es war einmal".

Den jungen Schauspielern gefällt, dass sie mitentscheiden dürfen. "Auch die Kostüme werden mit uns abgesprochen", erzählt Michelle Spreier. Die 14-jährige Schülerin, die auch im Jugendclub des Theaters Überzwerg mitmacht, erklärt, Text lernen sei schwierig, aber wenn man die Kostüme anhabe, falle es viel leichter. Auch die Bewegungen kämen quasi von selbst passend zu den Worten.

Lachen, sauer sein, jammern und triumphieren - die Spannbreite der gespielten Gefühle ist breit. "Und übt vor dem Spiegel Weinen", sagt Linnenberger zum Abschied zu der Gruppe. "Es ist ein Lernprozess. Die Kleineren müssen begreifen, was eine Rolle ist", erklärt Melanie Kuhnert. Ehe es an ein neues Stück geht, steht Improvisation auf dem Probeplan. Im Moment sind alle festweg mit "Es war einmal" und dem ganzen Drumherum beschäftigt. Schatzkästen besprühen und mit Gold bekleben, Haarnadeln besorgen, Kostüme verstauen, Fotos von den Kindern machen, damit die Frisuren stimmen - Doris Kuhnert, Inspizientin und helfende Hand im Hintergrund, bewahrt die Ruhe. Bei der Aufführung wird sie dafür sorgen, dass alle im richtigen Moment die Szene betreten. Auf der anderen Bühnenseite wird Petra Linnenberger Licht und Ton im Auge haben.

Püttlingen. Und worum geht's in dem Stück? "Es war einmal" startet in einer Problemfamilie: Mutter, Tante und zwei Kinder, kein Job, kein Mann, kein Geld. Zora und ihr Bruder Peter wollen für Abhilfe sorgen: Sie führen Touristen an der Nase rum und erklären einen alten Brunnen zum Wunsch- und Geldreinwerf-Brunnen. Der Brunnen hat es in sich. Er führt direkt in eine (moderne) Märchenwelt. Die Märchen-Chefin hält mit dem Fernglas Ausschau nach Märchenbuch-Lesern. Immer wenn irgendwer ein Märchenbuch aufschlägt, ist Action in der Märchenwelt angesagt für Schneewittchen, Hans im Glück, Froschkönig, Rumpelstilzchen oder Aschenputtel. Als ein Dieb durch den Brunnen in die Märchenwelt gelangt, Krönchen, goldene Kugeln und andere blinkende Sachen klaut, bricht Chaos in der Märchen-Theater-Welt aus: Kein Märchen funktioniert mehr, Aschenputtel verstaucht sich den Fuß und kommt nicht mehr in den Schuh. Und die Hexe will nicht Hänsel, sondern einen echten Prinzen. hof

Auf eine Blick

 Am Märchen-Brunnen (von links): Anna Abazadze als Zora, Gian-Luca Kirchhardt als Peter und Froschkönig Annika Huth.

Am Märchen-Brunnen (von links): Anna Abazadze als Zora, Gian-Luca Kirchhardt als Peter und Froschkönig Annika Huth.

Premiere: Sonntag, 16. März, in der Püttlinger Stadthalle, weitere Vorstellungen: Samstag, 22. März, Sonntag, 23. März; Beginn: jeweils 16 Uhr; Eintritt: fünf Euro. hof

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