Demenz Vom Umgang mit dem Unheilbaren

Püttlingen · Beim Infoabend des Knappschaftsklinikums Püttlingen geht es um Demenz und Alzheimer, medizinische Möglichkeiten und Zusammenleben mit Kranken.

 Wenn das Gedächtnis im Alter nachlässt, muss es nicht zwangsläufig Demenz sein.

Wenn das Gedächtnis im Alter nachlässt, muss es nicht zwangsläufig Demenz sein.

Foto: dpa/Patrick Pleul

„Wo sind nur meine Gedanken geblieben? – Aktuelles aus der Demenzforschung“ – unter diesem Titel steht der Infoabend an diesem Donnerstag, 19. Oktober, 18 Uhr, im Knappschaftsklinikum Saar in Püttlingen (Konferenzraum, 8. Etage). Gastgeber ist die Klinik für Neurologie des Knappschaftskrankenhauses. „Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Symptome und frühe Anzeichen sowie Ursachen und Umstände, die zur Entstehung der Krankheit beitragen“, heißt es in der Ankündigung, „Dr. Jürgen Guldner, Chefarzt der Klinik für Neurologie, erläutert, wie die Erkrankung diagnostiziert wird, wie moderne Medikamente helfen können und welche Unterstützungsmöglichkeiten für Familien und Angehörige bereitstehen.“ Zudem gibt es Tipps zum Umgang mit Demenzkranken.

Es gibt unterschiedliche Arten von Demenz. Am häufigsten tritt sie in Form der Alzheimer-Krankheit auf. Alzheimer beginne schleichend, „mit ähnlichen Symptomen wie die typische, im Alter häufig zunehmende Vergesslichkeit“. Vor allem das Kurzzeitgedächtnis lasse nach, „der Betroffene vergisst, wo er Dinge hingelegt hat, oder ihm fallen Namen von Personen oder Gegenständen dauerhaft nicht mehr ein. Auch fällt es zunehmend schwer, den gewohnten Tätigkeiten nachzugehen.“ Hinzu kommen Orientierungsschwierigkeiten, oft seien sowohl die räumliche als auch die zeitliche Orientierung beeinträchtigt. Ob der Patient tatsächlich Demenz hat oder vielleicht doch eine andere Ursache zugrunde liegt, lasse sich heutzutage durch verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten und Tests abklären, etwa durch Kernspinuntersuchungen (MRT).

Die Gefahr an Alzheimer zu erkranken, steige mit zunehmendem Alter, dabei kann auch eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen. Die meisten Alzheimerkranken sind bei über 65-Jährigen zu finden, wobei die Krankheit häufig erst im Alter von über 80 Jahren diagnostiziert wird.

Bislang ist die Alzheimer-Krankheit nicht heilbar. Medikamente gegen die Krankheit können zwar die Symptome mildern, jedoch die Ursache nicht bekämpfen. Seit einigen Jahren werden Medikamente eingesetzt, die die Informationsübertragung der Nervenzellen im Gehirn verbessern. Die Patienten werden dadurch in der Gedächtnisfunktion gestärkt. Derzeit würden noch viele Medikamente getestet, „aber es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis sie auf den Markt kommen“.

Die meisten Angehörigen würden sehr lange warten, bevor sie sich Rat und Hilfe holen. Doch für pflegende Angehörige und deren Familie sei es besonders wichtig, Kontakt zu Menschen zu haben, die sich mit der Krankheit auskennen: „In Selbsthilfe- und Angehörigengruppen sowie den Beratungsstellen können sie so nicht nur ihre Erfahrungen mit anderen Betroffenen austauschen, sondern auch wertvolle Unterstützung im Umgang mit der Krankheitssituation erhalten.“

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