Vier „Cowboys“ aus Etzenhofen

Köllerbach · Mit der Kuh auf Du und Du: Der Naturschutzbund Köllertal freut sich über das Engagement von vier naturverbundenen Freunden, die sich um die Ungarischen Steppenrinder kümmern.

 Wie weiland die vier Cartwrights aus „Bonanza“ kümmern sich jetzt auch diese vier Herren um eine „Herde“ (von links): Jürgen Himbert, Peter Telli, Bernd Johannes und Marian Becker nehmen sich der Ungarischen Steppenrinder am Köllerbach an. Foto: Jenal

Wie weiland die vier Cartwrights aus „Bonanza“ kümmern sich jetzt auch diese vier Herren um eine „Herde“ (von links): Jürgen Himbert, Peter Telli, Bernd Johannes und Marian Becker nehmen sich der Ungarischen Steppenrinder am Köllerbach an. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Eigentlich hatten Jürgen Himbert, Marian Becker, Bernd Johannes und Peter Telli aus Köllerbach-Etzenhofen darüber nachgedacht, sich ein paar Schweine zu halten. Doch als sie entsprechende Erkundigungen einzogen, stellte sich das - mit diversen Auflagen verbunden - als ziemlich kompliziert heraus, erinnert sich Jürgen Himbert.

Doch alle vier, die eine lange Freundschaft verbindet, sind gerne in der freien Natur aktiv, berichtet Marian Becker, und so blieb der Wunsch nach einer Art landwirtschaftlichem Engagement bestehen. Dann, so Becker, kam beim gemeinsamen Schwenken die Sprache auf das Beweidungsprojekt mit den Ungarischen Steppenrindern am Köllerbach . Und so wurde beim Schwenken umgeschwenkt: Man habe von dem Projekt in der SZ gelesen und gewissermaßen aus der Feierlaune heraus beschlossen, sich bei der Sache zu engagieren, so Bernd Johannes. Zumal, so Becker, das Projekt auch eine Aufwertung für die Landschaft und für Etzenhofen bedeute. Inzwischen haben sich die vier neuen "Cowboys" bereits an den Sitzungen des "Runden Tisches Landschaft" beteiligt, bei dem sich regelmäßig Vertreter der Stadtverwaltung - meist der Naturschutzbeauftragte Klaus Nickels -, Naturschutz treibende Vereine und Institutionen sowie weitere Naturschutzbeauftragte treffen.

Und sie haben beim Aufbau der Weidezäune mitgeholfen. Zunächst wurden rund 200 Pfosten aus Robinienholz mit Hilfe eines Landwirts in den Boden getrieben, dann wurden in jeden Pfosten Löcher für vier Drähte gebohrt und Isolatoren befestigt. Die Eckpfosten, die beim Spannen der Drähte besonders belastet werden, mussten mit Stützen gesichert werden. Zudem wird täglich kontrolliert, ob es den drei Steppenrindern gut geht. Und da sich die Tiere noch nicht ganz an ihre neue Umgebung gewöhnt haben, versucht man es auch mit "Bestechung": Mit Hilfe von Äpfeln sollen sie allmählich zutraulicher gemacht werden.
Auch ein Bulle soll noch kommen

Vor dem Winter soll noch ein Unterstand gebaut werden, auch eine Heuraufe für die Winterfütterung steht noch auf dem Plan. Zudem soll die kleine Herde bald durch einen Bullen vergrößert werden, damit es auch bei den Steppenrindern irgendwann Nachwuchs gibt. Und bei der NABU-Ortsgruppe Köllertal freut man sich sehr, dass sich die vier ehrenamtlichen Helfer aus Etzenhofen gemeldet haben.

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