Viel Geschrei um den Stinkerkäse

Püttlingen. Auf der Proben-Bühne im Gasthaus Schmeer geht es rund. So muss das auch sein bei richtig knackigem Volkstheater. Mit viel Gezeter, Prügeleien, Querelen, Missverständnissen und einem dann doch glücklichen Ende. Mehr wird jetzt aber nicht verraten

Püttlingen. Auf der Proben-Bühne im Gasthaus Schmeer geht es rund. So muss das auch sein bei richtig knackigem Volkstheater. Mit viel Gezeter, Prügeleien, Querelen, Missverständnissen und einem dann doch glücklichen Ende. Mehr wird jetzt aber nicht verraten. Die Regisseurin Tina Michels hat zusammen mit der Truppe den Schwank von Bernd Gombold mit dem viel versprechenden Titel "Die unglaubliche Geschichte vom gestohlenen Stinkerkäs" auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst. Hier wird natürlich Püttlinger Dialekt gesprochen. Nur einer der Akteure spricht Hochdeutsch. Das ist Heinrich Heinz, der kommt aus Köln und kann kein "Pittlinger Platt". Er spielt einen Musikdirigenten. Auch die Namen im Stück hat man sozusagen ent-schwäbisiert. So wurde Häberle zu Huppert und Hämmerle zu Hammer. Der Dreiakter spielt in einer Schreinerwerkstatt. Die Originalkulisse steht schon. Sie sehe noch etwas abgewrackt aus, meint die Regisseurin. Da komme noch Fachwerk dran, und erst nach dem Aufbau in der Stadthalle werde tapeziert. Der Hauptdarsteller Schreinermeister Sepp, (Godeke Michels), ist schon mal probeweise ins Bühnenkostüm geschlüpft. Er trägt einen Schlafanzug von der ökumenischen Kleiderbörse. Der Gummi schlabbert, die Hose rutscht und das energische Hochziehen sorgt für zusätzliche Effekte. Zusammen mit dem Dorfpolizisten (Markus Derrenbächer) und seinem Sohn (Benjamin Michels) ist der Schreiner beim Stadtfest versackt. Man hat so allerlei verloren, den Geldbeutel, die Zähne, den Überblick. Die Frauen (Petra Linnenberger, Ilse Thome) sind stinksauer. Der Schreinermeister hat sich in seine Werkstatt verzogen und in Windeseile ein großes Bett gezimmert. Man ist eben im dritten Akt. "Action, knautsch dein Kissen und bitte unter die Decke!", kommandiert die Regisseurin und dann geht es los mit viel Geschrei und Hektik. "Theater ist nie realistisch", meint Detlef Stockart. Er legt in dieser Saison eine Spielpause ein und sitzt als kritischer Zuschauer bei der Probe. Man spiele drei Akte zu je 45 Minuten, erläutert Edeltraut Gräsel, die wenig später als temperamentvolle Pfarrhäuserin über die Bühne wirbelt. "Zwei Stunden gehen da schon drauf. Mindestens", sagt sie, und Stockart meint: "Es muss sich ja für die Leute rentieren." 45 DIN-A-4-Seiten Text mussten sich die Akteure reinziehen. Jeder hat da so seine Tricks. Ilse Thome nimmt ein Aufnahmegerät zu den Leseproben mit und übt dann beim Bügeln und so. Die drei Stadtfestgänger widmeten ein ganzes Wochenende einem Schlagabtausch, bei dem jeder jedem ins Wort fällt. "Bis uns der Text zu den Ohren rauskommt", bringt die Regisseurin es auf den Punkt. Für die Auflösung sorgt Yvonne Stockart. Die ist in einer Doppelrolle zu sehen. Sie spielt die Zwillingsschwestern Tina und Evi. Die Premiere in der Stadthalle ist am Freitag, 22. Oktober, um 19.30 Uhr. Weitere Aufführungen am Samstag, 23. Oktober, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 24. Oktober um 18.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 8,50 Euro.

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