Verkehr entwirren – aber wie?

Köllerbach · Die Köllerbacher Einkaufsmärkte sind beliebt. Allerdings müssen Kunden mitunter viel Geduld mitbringen, wenn die Ausfahrt von dort zum Nadelöhr wird. Dann staut sich auch der Durchgangsverkehr in der Sprenger Straße. Der Werksausschuss diskutierte Lösungsansätze, sieht aber noch Beratungsbedarf.

 „Typische Verkehrssituation in Köllerbach: Wer vom Kirmesplatz kommt, gelangt nur schwer auf die Sprenger Straße“, hieß es in der SZ schon vor sechs Jahren: Das Foto entstand am 14. Mai 2010. Jetzt waren die Verkehrsprobleme nochmals Thema im Werksausschuss des Püttlinger Stadtrates. Foto: Jenal

„Typische Verkehrssituation in Köllerbach: Wer vom Kirmesplatz kommt, gelangt nur schwer auf die Sprenger Straße“, hieß es in der SZ schon vor sechs Jahren: Das Foto entstand am 14. Mai 2010. Jetzt waren die Verkehrsprobleme nochmals Thema im Werksausschuss des Püttlinger Stadtrates. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Von Anfang an gab es hier Verkehrsprobleme: Wer in Köllerbach von der Sprenger Straße in die Fresagrandinariastraße und somit zu Aldi oder Edeka möchte, oder wer von den Einkaufsmärkten wieder auf die Sprenger Straße will, der muss mitunter Geduld mitbringen. Und jetzt wollen die beiden Supermärkte sogar noch ihre Verkaufsflächen erweitern, wie am Mittwochabend im Werksausschuss zu hören war. Eine Lösung muss her! Über das Wie hat der Ausschuss ausgiebig diskutiert.

Eine Möglichkeit wäre der Bau einer zweiten Ausfahrspur. Diese, im Behördendeutsch so genannte "Aufweitung des Einmündungsbereiches mit gesonderten Linksabbiegespuren", kostet viel Geld, auch sind die örtlichen Gegebenheiten nicht so ganz einfach.

Eine andere Variante wäre ein Minikreisel. In der Nachbarstadt Völklingen habe man mit diesen überfahrbaren Verkehrskreiseln gute Erfahrungen gemacht, hieß es im Ausschuss. Der Nachteil: Auch ein solch kleiner Kreisverkehr kostet und braucht Platz. Zudem ist die Sprenger Straße eine Landstraße (L139), für die somit auch das Land zuständig ist. Und der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) habe in der Vergangenheit der Idee eines Kreisels wenig Symphatie entgegengebracht.

Am einfachsten und schnellsten könnte die Stadt Püttlingen in Eigenregie den Gehweg in der Fresagrandinariastraße "abpollern" - also Poller anbringen, so dass dort keine Autos mehr parken können. Denn obwohl es verboten ist, parken dort immer wieder Autos, stand in der Vorlage des Werksausschusses. Und auch dies: "Insbesondere große Lieferfahrzeuge müssen stoppen und den entgegenkommenden Verkehr vorbeifahren lassen, bevor eine Umfahrung dieser illegal am Straßenrand parkenden Fahrzeuge möglich ist."

Das sei aber - so sah es die Mehrheit im Werksausschuss - nur ein nebensächliches Problem, denn Poller (deren Einbau auch bis zu 10 000 Euro kosten könne) würden nicht das grundsätzliche Verkehrsproblem lösen.

Letztlich wurde die Stadtverwaltung vom Werksausschuss einstimmig damit beauftragt, noch einmal mit dem Landesbetrieb für Straßenbau Gespräche zu führen mit dem Ziel, den Minikreisel doch noch zu bauen. Parallel dazu soll auch mit den Betreibern der beiden Supermärkte (Aldi und Edeka) über eine Kostenbeteiligung gesprochen werden.

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HintergrundEine Schlange entsteht: Montags und donnerstags hat der Discounter Sonderangebote. Samstags ist Großeinkauf bei Aldi oder Edeka und Wochenmarkt dazu.. Aber auch zu anderen Zeiten, manchmal ohne erkennbaren Anlass, staut sich der Autoverkehr in der Sprenger- und der Fresagrandinariastraße erheblich. Eine Nervenbelastung für Fahrer und Anlieger, verbunden mit Lärm, Abgas, Hupen und Schimpfen. Die Ursache scheint auf der Hand zu liegen: Den ausfahrenden Kraftfahrern von den beiden Supermärkten steht nur eine Fahrspur zur Verfügung. Wer nun, von der Fresagrandinariastraße, nach links abbiegen will, muss auf eine Lücke im Verkehr der Sprenger Straße warten. Das kann dauern, besonders bei extrem vorsichtigen Autofahrern, und so lange müssen die nachfolgenden Kollegen halt warten, weil keine Rechtsabbiegespur vorhanden ist. Umgekehrt funktioniert es ähnlich schlecht: Weil die Fahrer, die von der Sprenger Straße nach links zu den Geschäften wollen, den von oben Kommenden Vorfahrt gewähren müssen, bilden sich weitere Blechlawinen. et

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rückschauAlles schon mal da gewesen: Auch der Püttlinger Stadtrat hatte schon über die Verkehrsprobleme in der Sprenger Straße beraten - im Mai 2010. Damals auf Antrag der SPD (diesmal, im Werksausschuss, lag ein Antrag der CDU zugrunde). Damals, im Stadtrat, war man sich einig, dass gehandelt werden müsse. Die Gedanken zu möglichen Lösungen waren ähnlich wie heute - die sich ergebenden Probleme ebenfalls: Die enge Straßenführung, auch in Folge der Brücke über den Köllerbach , wurde als Problem für einen Klein-Kreisel oder eine Linksabbíeger-Spur erachtet. Einstimmiges Ergebnis der damaligen Stadtratssitzung: Das Thema sollte im zuständigen Ausschuss nochmal unter die Lupe genommen werden. mr

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