Ungewöhnliche politische Freunde

Heusweiler · FDP und Linke sind ja auf der politischen Bühne nicht gerade für ein gutes Verhältnis bekannt. In Heusweiler jedoch stechen CDU, Linke und FDP als Beinahe-Koalition („Projektbezogene Zusammenarbeit“) die SPD aus. Entsprechend gibt es jetzt drei statt zwei Beigeordnete.

 Der neue Heusweiler Gemeinderat, versammelt vor dem Rathaus. Foto: Andreas Engel

Der neue Heusweiler Gemeinderat, versammelt vor dem Rathaus. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Bei der konstituierenden Sitzung des Heusweiler Gemeinderates am Donnerstagabend wurde zwar keine offizielle Koalitionsaussage getroffen, doch schnell konnte jeder erkennen, dass CDU , FDP und Linke die nächsten Jahre eine Zusammenarbeit planen - was im Hinblick auf die unterschiedlichen Ausrichtungen der beteiligten Parteien zumindest als ungewöhnlich betrachtet werden darf. 18 Mandatsträgern aus diesem Dreierblock steht eine "Opposition" von 15 Ratsmitgliedern aus den vier anderen Parteien gegenüber. Das wurde bei der Wahl der Beigeordneten deutlich: Zuletzt gab es mit Volker Leinenbach (CDU ) und Denis Roos (SPD ) zwei Beigeordnete. Auf Antrag der FDP wurde die Beigeordnetenzahl auf drei erhöht. Dafür stimmten die 18 Vertreter von CDU , FDP und Linke. Dagegen votierten SPD , AfD, Rüdiger Flöhl (NÖL) und Iris Langguth (Bündnis 90/Die Grünen).

Volker Leinenbach wurde in geheimer Wahl mit 20 Stimmen wieder zum 1. Beigeordneten gewähl, Gegenkandidaten Holger Pörtner (SPD ) bekam 13 Stimmen. Neuer 2. Beigeordner ist Ulrich Krebs (FDP ), der in offener Wahl fast alle Stimmen erhielt. Nur Flöhl und Langguth stimmten gegen ihn. Zwei SPD-Mitglieder enthielten sich.

Neue 3. Beigeordnete wurde Klara Feld (Linke), für die in geheimer Wahl 18 Ratsmitglieder stimmten. Auf ihren Gegenkandidaten Siegfried Scheidt entfielen 14 Stimmen, eine weitere Stimme war ungültig.

Auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung sagte der CDU-Fraktionssprecher Manfred Schmidt am Rande der Ratssitzung: "CDU , FDP und Linke haben eine projektbezogene Zusammenarbeit vereinbart." Wie Schmidt betonte, hat die CDU im Vorfeld mit allen Parteien über eine solche Zusammenarbeit gesprochen. "Auch mit der SPD , doch da war schnell erkennbar, dass in Richtung Kooperation nichts läuft. Es ist ja bekannt, dass die SPD ihrerseits versucht hat, eine Mehrheit gegen die CDU zusammen zu bekommen", sagte Schmidt.

Die CDU hat im neuen Rat 13 Sitze (2009: 12), die SPD 11 (wie 2009), die FDP hat drei Sitze (wie 2009), die Linke zwei (2009: 4), die AfD ist mit zwei Sitzen neu im Rat, die NÖL hat einen Sitz (2009: zwei), die Grünen haben unverändert einen.

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Auf einen BlickDie Mitglieder im neuen Heusweiler Gemeinderat: CDU : Volker Leinenbach, Gerd Barthen, Fritz Michaelis, Markus Schmidt, Armin Zeiger (alle Heusweiler ), Peter Woll, Patrick Meisberger (beide Kutzhof), Michael Paul, Klaus-Dieter Glock (beide Eiweiler), Jörg Schwindling (Niedersalbach), Manfred Schmidt (Holz), Christina Näckel (Obersalbach) und Ute Hubig (Wahlschied). SPD : Gerd Werner, Peter Reimann, Stefan Schmidt, Rosarina Mertes (alle Heusweiler ), Karlheinz Bruckmann, Holger Pörtner (beide Holz), Reiner Zimmer, Rainer Müller (beide Wahlschied), Siegfried Scheidt (Niedersalbach), Kerstin Schäfer (Obersalbach) und Hans-Georg Müller (Kutzhof).Die Linke : Hans-Kurt Hill (Eiweiler) und Klara Feld (Heusweiler ).FDP : Oliver Luksic (Holz), Ulrich Krebs (Heusweiler ) und Pascal Kopp (Wahlschied).AfD: Roland Wark (Kutzhof) und Adrian Schuler (Heusweiler ).NÖL: Rüdiger Flöhl (Obersalbach).Grüne: Iris Langguth (Niedersalbach). Die Fraktionssprecher sind Manfred Schmidt (CDU ), Gerd Werner (SPD ), Oliver Luksic (FDP ), Roland Wark (AfD), Hans-Kurt Hill (Linke). dg

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