Theater mit Wurst und Witz

Püttlingen. Die Püttlinger Volksbühne hatte eine Frühlings-Überraschung parat. Denn auf den klassischen Einstand mit Einakter und Wiener-Würstchen-Pause folgte ein Zweiakter mit Dreifach-Premiere: Franz-Josef Mai gab sein Debut als Regisseur und Erika Ruffing aus Riegelsberg sowie Ernesto Manarino aus Völklingen spielten zum ersten Mal vor Publikum. "Willkommen in Nedderknöfel" hieß das Stück, und um es gleich vorneweg zu nehmen: Die Neulinge machten ihre Sache so gut, dass sie reichlich Szenenapplaus einheimsten und Tina Michels, die für das abendfüllende Herbststück der Volksbühne in der Stadthalle zuständig ist, ganz begeistert erklärte: "Das ist ja Eins-A Frischfleisch!"Die Aufführungen in Jansens Eck sind ein idealer Einstieg ins Amateurtheaterleben. "Ein Sprungbrett für Leute, die sich mal ausprobieren wollen", sagt Theaterleiter Detlef Stockart. Der Saal mit seinen langen Tischen im Großfamilienstil, mit dem altmodischen Buffetschrank an der Seite und dem postmodernen Linoleumboden wirkt behaglich. Die Bühne ist kuschelig klein. Die Souffleuse sitzt mittenmang davor. Publikum und Darsteller fühlen sich in diesem Rahmen gleichermaßen geborgen. Schön sei vor allem, so Zuschauerin Nicole Frauenfeld aus Völklingen, dass man Mitspieler kennt.

 "Ein Beamter zeigt Bürgernähe" - und das wiederum zeigte die Neue Volksbühne Püttlingen im Jansens Eck, hier mit Edeltraud Gräsel, Markus Derrenbächer (links) und Heinrich Heinz. Foto: Jenal

"Ein Beamter zeigt Bürgernähe" - und das wiederum zeigte die Neue Volksbühne Püttlingen im Jansens Eck, hier mit Edeltraud Gräsel, Markus Derrenbächer (links) und Heinrich Heinz. Foto: Jenal

Püttlingen. Die Püttlinger Volksbühne hatte eine Frühlings-Überraschung parat. Denn auf den klassischen Einstand mit Einakter und Wiener-Würstchen-Pause folgte ein Zweiakter mit Dreifach-Premiere: Franz-Josef Mai gab sein Debut als Regisseur und Erika Ruffing aus Riegelsberg sowie Ernesto Manarino aus Völklingen spielten zum ersten Mal vor Publikum. "Willkommen in Nedderknöfel" hieß das Stück, und um es gleich vorneweg zu nehmen: Die Neulinge machten ihre Sache so gut, dass sie reichlich Szenenapplaus einheimsten und Tina Michels, die für das abendfüllende Herbststück der Volksbühne in der Stadthalle zuständig ist, ganz begeistert erklärte: "Das ist ja Eins-A Frischfleisch!"Die Aufführungen in Jansens Eck sind ein idealer Einstieg ins Amateurtheaterleben. "Ein Sprungbrett für Leute, die sich mal ausprobieren wollen", sagt Theaterleiter Detlef Stockart. Der Saal mit seinen langen Tischen im Großfamilienstil, mit dem altmodischen Buffetschrank an der Seite und dem postmodernen Linoleumboden wirkt behaglich. Die Bühne ist kuschelig klein. Die Souffleuse sitzt mittenmang davor. Publikum und Darsteller fühlen sich in diesem Rahmen gleichermaßen geborgen. Schön sei vor allem, so Zuschauerin Nicole Frauenfeld aus Völklingen, dass man Mitspieler kennt.

Das schnuckelige Bühnenkästchen schränkt natürlich die Stückauswahl ein. Mehr als drei, vier Leute passen kaum gleichzeitig hin, wenn man die Bühnenbauten, die hier immer sehr real sind, und einen gewissen Aktionsradius einkalkuliert. Markus Derrenbächer, der Rollenleser des Vereins, kann ein Lied davon singen. Er recherchiert im Internet, trifft eine Vorauswahl, liest die Texte, überlegt, was machbar ist, macht Vorschläge. Was letztendlich auf die Bühne kommt, entscheidet der Vorstand.

Die Volksbühne hat die Kombination aus Sketchen & Kulinarik (Sonntags gibt es ein Kuchenbuffet) vor 14 Jahren eingeführt. Passende Stücke (Sketchschreiber aufgepasst!) würden allmählich Mangelware, verrät der Rollenleser.

"Willkommen in Nedderknöfel" und der Einakter "Ein Beamter zeigt Bürgernähe" wären auch seine Favoriten gewesen, so Derrenbächer. Beides spielt in Büro-Umgebung mit Schreibtisch, Aktenschrank und Schreibgerätschaften. Beim Beamten-Sketch mischt Derrenbächer aktiv mit - in Doppelfunktion als Regisseur und Schauspieler. Die Personalunion war nicht geplant, aber als der Bürger-Darsteller krank wurde, sprang er kurzfristig ein, schließlich kannte kein anderer die Rolle und die Regie-Wünsche so gut wie er.

Auch Franz-Josef Mai war vor seinem Regiedebut schon etliche Male als Darsteller auf der Bühne. Doch Regie sei was anderes, ein anderes Feeling, sagt er. Wie Fußballer und Trainer müsse man sich den Unterschied vorstellen. Ganz leicht war die Regiearbeit nicht, schließlich musste er Basisarbeit leisten und den Neuen die Grundlagen des Theaterspielens beibringen - zum Publikum hin sprechen und so. Der Einsatz hat sich gelohnt. Überkandidelt und skurril ist das Ergebnis. Da gibt es vier lustige Witwen in feschen Kleidern und bunten Gummistiefeln, zwei Polizisten und ganz viel rabenschwarzen Humor. Mehr wird nicht verraten.

Auf einen Blick I

Die Akteure: Beim Einakter "Ein Beamter zeigt Bürgernähe" spielten Heinrich Heinz, Edeltraud Gräsel und Markus Derrenbächer. Souffleuse: Helga Jungmann. Regie: Markus Derrenbächer. Mitwirkende bei "Willkommen in Nedderknöfel" waren: Ernesto Manarino, Cristoph Leschik, Yvonne Stockart, Erika Ruffing, Nadine Leschick, Conny Jochum. Regie: Franz-Josef Mai. Souffleuse: Petra Stockart. Licht und Ton: Georg Balzert, Bühnenbild: Gerhard Linnenberger und Richard Kuhnert, Maske: Andrea Heckmann-Schwartz. hof

Auf einen Blick II

Wiederholung: Sonntag, 6. April, 15 Uhr, lädt die neue Volksbühne nochmals zum Theaterkaffee ins Jansens Eck. Vorverkauf: Püttlinger Buchhandlung Balzert, Friseur Heckmann-Schwartz, Schreibwaren Schikowsky in Köllerbach. Sketche & Kuchen gibt es für 8,50 Euro.

Neue Akteure - Schauspieler, Kuchenbäcker, Stückeschreiber, Bühnenmaler, Regisseure, Requisiteure…, sind stets willkommen. Info: www.volksbuehnepuettlingen.de und bei Detlef Stockart (Vorsitzender), Tel. (0 68 98) 6 10 27. hof

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