Der Stadtrat tagte Püttlinger Rat zu Kirchen-Jubiläum und Flüchtlingen
Püttlingen · Um ein wichtiges Jubiläum ging es in der jüngsten Sitzung des Püttlinger Stadtrates. Die Martinskirche Köllerbach wurde im Jahr 1223 erstmals urkundlich erwähnt. Daher möchte die Evangelische Kirchengemeinde das 800-jährige Bestehen gebührend feiern.
Geplant sind fürs Jubiläumsjahr 2023 vier Festgottesdienste. Darüber hinaus sind für jeden Monat ein Konzert, dazu eine Lichtinstallation, Ausstellungen, ein Malwettbewerb, die Wiederbelebung des Gemeindefestes, ein Martinsumzug sowie eine Märchenwoche vorgesehen. Im Gespräch ist zudem ein Festumzug im Juni 2023 unter Beteiligung und in Verantwortung der Stadt Püttlingen. Die Ratsmitglieder waren einhellig der Meinung, dass die Stadt das Jubiläum unterstützen wird. Unklar blieb dagegen die Haltung zum Festumzug: Die anvisierten Kosten von 28 000 Euro würden schon Bauchweh machen, resümierten die CDU-Abgeordneten Christian und Peter Müller. Astrid Schramm (parteilos) ergänzte: „Ich weiß auch nicht, ob so ein Umzug noch zeitgemäß ist. Wir sollten in der Tat andere Fördermöglichkeiten ausloten.“ Der Beigeordnete Dominik Becker (SPD), der für die erkrankte Bürgermeisterin Denise Klein die Sitzung leitete, fügte hinzu: „Wir haben Zeit genug, über diese Vorschläge in aller Ruhe nachzudenken“ und gab damit dem Vertagungsantrag von Gosbert Hubertus (CDU) statt, dem der Stadtrat einstimmig folgte.
Danach ging Becker auf die Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge in der Köllertalstadt ein. Ausgehend von einer Million Flüchtlinge (Schätzung Bund) sei auf der Grundlage des „Königsteiner Schlüssels“ in Püttlingen mit einer Unterbringung von bis zu 250 Menschen zu rechnen, so Becker. Bis dato habe die Stadt 35 Leute untergebracht, davon 29 in angemietetem Wohnraum sowie sechs in privaten Unterkünften. Weitere 44 Menschen könnten in angemietetem Wohnraum sowie 35 Personen vorübergehend in Gastfamilien untergebracht werden. Ausgehend von den 250 Unterzubringenden wären langfristig, so Becker, noch 171 Personen mit Wohnraum – der bislang nicht zur Verfügung stehe – zu versorgen. Die Zahlen basieren auf Erhebungen der Stabsstelle Zuwanderung der Stadt.