Pläne des Püttlinger Stadtrats Püttlinger Rat setzt auf erneuerbare Energien

Püttlingen · Wird auf dem Gebiet der ehemaligen Deponien Dickenberg und Hohberg eine größere Freiflächensolaranlage errichtet? Stand jetzt ist das aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht möglich. Der Stadtrat Püttlingen spekuliert darauf, dass sich die Rahmenbedingungen hier bald ändern könnten, und erwägt gar, die Anlage im Falle eines Falles selbst zu betreiben.

Einst Mülldeponie, künftig Quell erneuerbarer Energien? Der Püttlinger Stadtrat würde auf den ehemaligen Deponien Hohberg und Dickenberg gern Photovoltaik-Anlagen errichten. Symbolbild.

Foto: dpa/Oliver Berg

Was wäre wenn? Manchmal muss sich ein Gremium mit Fragen, ja Unwägbarkeiten, beschäftigen, die in der Zukunft liegen. Das war in der jüngsten Sitzung des Püttlinger Stadtrates am vergangenen Mittwoch gleich mehrfach so. Zum einen ging es um nachhaltige Energie in Bereichen der ehemaligen Deponien Dickenberg und Hohberg. Diese Grundstücke sind im Besitz der Stadt Püttlingen. Dort würde die „Bürger-Energie-Genossenschaft Köllertal“, kurz BEG genannt, gerne eine größere Freiflächensolaranlage aufstellen. Die BEG ist in Sachen Klimaschutz und Energiewende recht aktiv, hat seit ihrer Gründung im Jahr 2015 bereits etliche Photovoltaik-Anlagen nicht nur in Püttlingen, sondern auch in anderen saarländischen Kommunen umgesetzt. Die BEG wird genossenschaftlich geführt und hat, laut Angaben im Internet, aktuell rund 700 Mitglieder. In der Stadtratssitzung wurde klar, dass, unter den aktuell bestehenden gesetzlichen Vorgaben, der Bau einer größeren Photovoltaikanlage im erwähnten Gebiet nicht möglich sei. Dabei geht es um Dinge wie Landschaftsschutz, Standsicherheit und so fort. Da aber, mit Blick auf neue politische Verhältnisse sowohl im Bund als auch im Saarland viele und gerade energie-relevante Entscheidungen in der Schwebe sind, rechnet man in Püttlingen mit einer Änderung der gesetzlichen Grundlagen zugunsten der nachhaltigen Energie. Gegebenenfalls wird auch mit einer Aufwertung von Zuschussmöglichkeiten, sprich mit höheren Fördergeldern, spekuliert. Hier kommt nun bei der Stadtverwaltung als auch im Stadtrat die Überlegung ins Spiel, in Sachen Photovoltaik selbst aktiv zu werden. Rainer Stein vom Eigenbetrieb „Technische Dienste der Stadt“: „Wir rechnen uns die Chance aus, hier Gewinne im Sinne aller Bürger zu erzielen. Diese Option sollten wir nicht aus der Hand geben.“ Fazit: Der Stadtrat beschloss mit großer Mehrheit (bei zwei Enthaltungen), den Bau einer Photovoltaikanlage Dickenberg/Hohberg in der Planung zu lassen, mit Vorrang für die Stadt selbst beziehungsweise an zweiter Stelle für die BEG.

Ebenfalls in die Zukunft schauend, ging es bei weiteren vier Beschlüssen, die jeweils auf Anregungen der SPD-Fraktion zurückgehen. Dabei geht es zum einen um die Förderung und den Einsatz von Lastenfahrrädern auf Initiative der Stadt beziehungsweise des Püttlinger Einzelhandels, zum zweiten um die Erweiterung des WLAN-Angebotes im Stadtgebiet, drittens um ein neues Konzept hinsichtlich der Gestaltung von Freiflächen – Stichwort: Naturnahe Vorgärten – und zu guter Letzt um die künftige Entsorgung ausgedienter Christbäume im gesamten Stadtgebiet. In allen vier Fragen soll nun, auf Beschluss des Stadtrates, die Machbarkeit geprüft werden.

Die Ziele der Bürger-Energie-Genossenschaft Köllertal können auf deren Internetseite www.beg-koellertal.de nachgelesen werden.