Sonnige Südbretagne: Zu Besuch in Orvault

Orvault/Heusweiler · Die Heusweiler Städtepartnerschaft mit Orvault ist auch im 26. Jahr ihres Bestehens quicklebendig. Davon sind die Gastgeber in Orvault überzeugt und ebenso jene 50 Heusweiler Bürger, die zur Feier der gut 25-jährigen Partnerschaft in den Vorort von Nantes reisten. Mit dabei war auch Toni Prinz, der uns noch aus Orvault diesen Bericht übermittelte.

 Ein Teil der Delegation aus Heusweiler zusammen mit französischen Freunden vor der neuen Mediathek Ormedo in Orvault, von links: Hans Krächan, Thomas Redelberger, Jean-Claude Gendre, Joseph Parpaillon und Rainer Ziebold. Foto: Toni Prinz

Ein Teil der Delegation aus Heusweiler zusammen mit französischen Freunden vor der neuen Mediathek Ormedo in Orvault, von links: Hans Krächan, Thomas Redelberger, Jean-Claude Gendre, Joseph Parpaillon und Rainer Ziebold. Foto: Toni Prinz

Foto: Toni Prinz

Fünf Tage lang zeigte sich die Südbretagne von ihrer sonnigen Seite, was sowohl den organisierten Besichtigungstouren als auch den gemeinsamen Unternehmungen in der Gruppe oder mit den Gastfamilien zu Gute kam. Dass der Empfang nach einer zwölfstündigen Busfahrt im Zeichen der aktuellen Fußball-Weltmeisterschaft stand, war offensichtlich: Die Gastgeber schwenkten zur Begrüßung ihrer Heusweiler Freunde kleine Deutschland-Fähnchen, auch wenn ihre Herzen selbstverständlich vor allem für "die Blauen" schlagen.

Um die Auswahl interessanter touristischer Attraktionen sind die französischen Partner nie verlegen. Bei einer Kahnfahrt durch das Sumpfgebiet des Regionalparks La Brière erlebten die Gäste am Freitag Natur pur, und beim anschließenden Besuch in den Salzgärten der Guérande wurden die Geheimnisse um die Gewinnung des kostbaren "fleur de sel" enthüllt.

Neu im Besuchs-Protokoll war die Verlegung des Festabends von Samstag auf den Freitag im Bürgerzentrum l‘Odyssée. Als Gastgeschenk überreichten der Heuweiler Bürgermeister Thomas Redelberger und Partnerschaftskomitee-Chef Hans Krächan eine aufwendige Bildhauerarbeit mit den Wappen beider Kommunen. Wie Joseph Parpaillon, der Bürgermeister von Orvault , versicherte, wird der Stein schon bald in einem städtischen Gebäude seinen Bestimmungsort finden.

Grundlage des Friedens

In ihren Reden betonten die Offiziellen, dass Frieden in Europa die Grundlage für freundschaftlichen Austausch der Bürger sei. Sowohl Redelberger als auch Parpaillon hatten ein "Wir alle sind Europa" in ihre Reden eingebaut. Und es klang an diesem Abend nicht wie eine Floskel. Die Komitee-Vorsitzenden aus Orvault und Heusweiler , Jean-Claude Gendre und Hans Krächan, erinnerten daran, dass es dem Engagement Einzelner zu verdanken war, dass die Partnerschaft überhaupt wachsen konnte. Bei dem Treffen waren auch zwei Männer der ersten Stunde dabei: aus Orvault Alt-Bürgermeister André Louisy und aus Heusweiler Elmar Maier, Komiteechef von 1988 bis 1998.

Musik als Gastgeschenk

Für viele Gäste aus Heusweiler waren die Samstags-Aktivitäten rund um den französischen "Festtag der Musik" eindeutig der Höhepunkt der Reise . Nach dem Besuch der neuen Mediathek Ormedo war Musik Trumpf. Gerd Balzert hatte ein kleines deutsch-französisches Gitarren-Akkordeon-Ensemble zusammengestellt und mitten in Orvault am Platz Jeanne d'Arc ein knapp einstündiges Konzert gegeben. Hauptsächlich französische Chansons und Evergreens luden auch Passanten zum Mitsingen ein, ehe er mit Unterstützung der gesamten Zuhörerschaft sein Jumelage-Chanson zum Besten gab - eine Umdichtung von Daniel Gérards "Butterfly".

Am Samstag hatten sich die Mitglieder der Partnerschaftskomitees beider Kommunen auch zu einer gemeinsamen Arbeitssitzung getroffen. Der Heusweiler Komiteevorsitzende Hans Krächan fasste die Ergebnisse zusammen: "Wir haben uns für den Gegenbesuch unserer französischen Freunde auf den Termin 16. bis 20. April 2015 verständigt." Auch musikalisch soll der Austausch weitergehen. Angedacht ist ein Programm mit dem Heusweiler Jazzchor 92 Hertz sowie einem passenden Partner aus Orvault . Gestern kurz vor 8 Uhr trat die Delegation aus Heusweiler dann ihre rund 800 Kilometer lange Heimreise an.

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