Polonäse im Pfarrheim So selbstbewusst wie der junge Thomas Gottschalk

Püttlingen · Bei der Edelweiß-Kappensitzung in Püttlingen heizen 50 Akteure den 120 Besuchern im Pfarrheim St. Sebastian ein.

 Zum Programm der Edelweiß-Sitzung zählte ein Musikquiz, links im Bild Moderator Lukas Hirschmann.

Zum Programm der Edelweiß-Sitzung zählte ein Musikquiz, links im Bild Moderator Lukas Hirschmann.

Foto: Walter Faas

Der Wander- und Unterhaltungsverein Edelweiß Püttlingen kann auch Fastnacht. 120 Faasebooze haben sich im Pfarrheim St. Sebastian versammelt. Licht aus, Leuchtfinger an, die Raumpatrouille beginnt mit Überschall, schon kommt der Tirolerhut ins Wackeln. Bemerkenswert: Unter den gut 50 Akteuren des Abends befinden sich die die Hälfte im Jugendalter, den Rest teilen sich Erwachsene und die fidelen Rentner. Spricht für den Verein, seine Nachwuchsarbeit und seine Beliebtheit. Moderator Lukas Hirschmann, selbst noch blutjung, verfügt über das Selbstbewusstsein des jungen Thomas Gottschalk, „dem aus dem Fernsehen“. Besser als Fernsehen, weil von „Hand zu Fuß“ gemacht, wirkt das Programm. „Uff Piddlanga Platt“ kommen die Sketche in die Bütt. „Wieso zahlen Sie Ihre Steuern nicht und sitzen jetzt da und verzehren eine teure Gans?“ will der Gerichtsvollzieher wissen. „Joo, wissense, Herr Inschpeggdor, isch bin so arm, isch kundd dadd arme Dier äänfach nimme ernähre.“ Was Teenies erleben, wenn sie mal von Püttlingen nach Köllerbach trampen, wird uns hier hautnah vermittelt, gerne auch, wie gestandene Eheleute „Feuerwehr spielen!“ Das darf, das ist gern auch mal deftig. Schließlich ist Faasenacht. Das drollige Männerballett erleben wir, den „Tanz der Jugend“, und gesungen wird natürlich auch: Playback mit „Sternchen der Volksmusik“ oder beim „Musikquiz“. Zugaben verlangt das Publikum (viele Vaboozde) beim Auftritt der „ Drei verrückten Astronauten“, einer mitreißend schweißtreibenden Tanzshow im Schwarzlicht. Dann wäre da noch die Oma Martina, die sich beim Discounter mit vier Buchstaben („Vorne ein A, hinten ein I“) ein vermeintlich brandneues Handy zulegt, für einen Euro. „O Oma, das haschde da eher bei Rares für Bares andrehn lassen“, kontert der pfiffige Enkel Nico. Und erklärt, nein versucht, der Spätzünder-Großmutter die Funktionen des mobilen Telefons nahe zu bringen. Echt, lebensnah, bis der ladegehemmten Oma der Kragen platzt. Kommentar Nico: „Du musschd unbedingd dei innere Ruh nommo finden.“ Wieso eigentlich? Scheint das Halligalli den Menschen im Saal doch offensichtlich gut zu tun.

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