Sind uns Räte lieb und teuer oder nur teuer?

Obersalbach/Niedersalbach. Die Umfrage in den beiden kleineren Heusweiler Ortsteilen hat gezeigt, dass manche Bürger der Politik oder zu mindestens der Lokalpolitik doch nicht so überdrüssig sind, wie es oft behauptet wird. Alle Befragten wussten ziemlich genau über die (wenigen) Befugnisse der Ortsräte bescheid

 Eingebettet im Grünen liegt das Dorf Obersalbach. Brauchen die Bürger in den Heusweiler Ortsteilen die Ortsräte? Fotos: aki

Eingebettet im Grünen liegt das Dorf Obersalbach. Brauchen die Bürger in den Heusweiler Ortsteilen die Ortsräte? Fotos: aki

Obersalbach/Niedersalbach. Die Umfrage in den beiden kleineren Heusweiler Ortsteilen hat gezeigt, dass manche Bürger der Politik oder zu mindestens der Lokalpolitik doch nicht so überdrüssig sind, wie es oft behauptet wird. Alle Befragten wussten ziemlich genau über die (wenigen) Befugnisse der Ortsräte bescheid. Sie wussten unter anderem auch, dass die Mitglieder dieser Gremien Sitzungsgeld in Höhe von 25 Euro für jede Sitzung erhalten. Mehrere der SZ-Leser wären für den Erhalt der Ortsräte und der Ortsvorsteher, wenn diese ihre Tätigkeiten unentgeltlich erledigen würden. Andere wiederum plädieren vorbehaltlos für dieses kleine Stück "Basisdemokratie".

So sagt beispielsweise Rainer Blass aus Obersalbach: "Der Ortsrat ist ein demokratisches Grundelement. Ich finde es richtig, dass der Bürger über diese Einrichtung eine direkte Verbindung zur Gemeindeverwaltung hat. Wegen der angespannten Haushaltslage der öffentlichen Hand sollten Ortsvorsteher und Ortsratsmitglieder ihre Tätigkeit jedoch ehrenamtlich, sprich ohne jegliches Entgelt, ausüben.

Peter Stuhlsatz aus Niedersalbach ist dagegen der Ansicht, dass der Gemeinderat alleine ausreicht, um die Belange der Bürger zu vertreten. Er stellt fest: Der "Gemeinderat setzt sich aus Mitgliedern aller Heusweiler Ortsteile zusammen. Somit ist gewährleistet, dass die Sorgen und Nöten der Bürger, soweit vertretbar, berücksichtigt werden. Im Zuge einer Gebietsreform könnten die sieben Heusweiler Ortsteile auf zwei bis drei reduziert und von Ortsvorstehern vertreten werden." Diese Ortsvorsteher könnten dann versuchen, im Gemeinderat machbare Lösungen für Probleme der Ortsteile zu finden. Stuhlsatz: "Weniger ist mehr und effizienter und reduziert obendrein noch Kosten."

Ernst Prediger aus Obersalbach hält die Ortsräte für überflüssig, glaubt aber, dass es in jedem Ortsteil einen Ansprechpartner als Kontaktperson zur Gemeindeverwaltung und dem Gemeinderat geben sollte.

Für Lothar Forster aus Niedersalbach sind die Ortsräte wichtige Bindeglieder zwischen dem Dorf, dem Gemeinderat und der Verwaltung: "Die Ortsteile würden ohne ihre Räte ins Namenlose versinken. Die Ortsratsmitglieder und der Ortsvorsteher bringen unter anderem die Anliegen der Bürger an die Öffentlichkeit."

Auch die Niedersalbacher Heike Stock ist dafür, dass die Ortsratsmitglieder und der Ortsvorsteher rein ehrenamtlich tätig sein sollten: "Ich bin der Meinung, dass sie nur ihre Auslagen erstattet bekommen sollten, ansonsten aber ohne irgendwelche finanzielle Honorierung arbeiten. Und vor allem sollten sie ihre Ohren mehr an den Leuten haben, die sie auch gewählt haben", sagt sie.

 RainerBlass

RainerBlass

 PeterStuhlsatz

PeterStuhlsatz

 HeikeStock

HeikeStock

Hans-Josef Paulus aus Obersalbach würde es gut finden, wenn das Geld, das für den Ortsrat ausgegeben wird, direkt dem Ort zugute käme. Er ist überzeugt, dass ein ortsansässiges Gemeinderatsmitglied und ein Stellvertreter als direkte Ansprechpartner für die Interessen der Bürger genügen würden. > Weitere Berichte: Seite B 1 und C 3

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