Schwenkbraten zum Pokalduell

Köllerbach · „Wie der Kampf der Gallier gegen die Römer“ – so schätzt Köllerbachs Robin Vogtland die Kräfteverhältnisse im Saarlandpokal-Halbfinale gegen den FC Homburg ein. Chancenlos seien die Sportfreunde aber nicht.

 Die Köllerbacher wollen heute auch im Pokalhalbfinale gegen Homburg jubeln. Foto: Wieck

Die Köllerbacher wollen heute auch im Pokalhalbfinale gegen Homburg jubeln. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Für die Sportfreunde (SF) Köllerbach endet die Saison in der Fußball-Saarlandliga erst Ende Mai. Doch rund um das Stadion an der Burg gibt es seit Wochen nur noch ein Thema: das Heimspiel im Halbfinale des Saarlandpokals heute um 19 Uhr gegen Regionalligist FC Homburg.

"Meine Frau ist froh, wenn das Spiel vorbei ist, sie bekommt mich in letzter Zeit gar nicht mehr zu Gesicht", schmunzelt Köllerbachs Vorstandsmitglied Bernd Gillet. "Wir haben Plakate und Banner verteilt und arbeiten seit Beginn vergangener Woche ununterbrochen an der Anlage. Unserem Höhepunkt des Jahres soll nichts im Weg stehen", ergänzt Gillet. Ein separater Eingang für die Gästefans wurde eingerichtet, ein externer Sicherheitsdienst engagiert. Außerdem wurde das Speise-Angebot für das Pokalspiel um Pizza und Schwenkbraten erweitert. Die Sportfreunde rechnen mit 550 Zuschauern. "Wir haben drei ehemalige Homburger in unseren Reihen. Die Partie polarisiert", erklärt Gillet.
Vogtland will sich nicht ärgern

Einer der Spieler, der in der Vergangenheit für den FCH aktiv war, ist Außenverteidiger Robin Vogtland. Der 26-Jährige spielte zwischen 2010 und 2013 für die Saarpfälzer und stieg mit dem Verein 2012 in die Regionalliga auf. "Klar ist das für mich ein besonderes Spiel. Ich hatte in Homburg eine tolle Zeit und treffe viele Leute, die mir ans Herz gewachsen sind. Mit Andre Kilian habe ich mich super verstanden. Aber auch mit den Ärzten, Betreuern und natürlich den Fans", sagt Vogtland. Geschenke will der Verteidiger an seinen Ex-Club nicht verteilen: "Die Partie ist für mich so, als würde ich gegen meine Frau Mensch-ärgere-dich-nicht spielen. Ich hab sie zwar gern, aber gewinnen will ich trotzdem." Vogtlands Marschroute für das Pokalspiel: "Wir müssen jeden Zentimeter Raum, jeden Einwurf, jede Minute, die wir das 0:0 halten als Teilerfolg für uns betrachten. Die Homburger werden einen gewissen Respekt vor uns haben. Vielleicht können wir sie nervös machen und die Sensation schaffen."

Einen, der Pokalerfolge zu feiern weiß, haben die Sportfreunde in ihren Reihen. Torwart Matthias Kuhn stand 2010 beim Erstrunden-Erfolg des damaligen Viertligisten SV Elversberg gegen den Bundesligisten Hannover 96 (5:4 nach Elfmeterschießen) im DFB-Pokalspiel zwischen den Pfosten. "Wir sind Außenseiter, aber wenn wir nicht an den Finaleinzug glauben, müssten wir nicht antreten", sagt Kuhn. Gillet hofft: "Homburg dürfte den 30-fachen Etat von uns haben. Die Homburger sind Profis. Aber wir haben 13 bis 14 Spieler, die an einem guten Tag an ihrem Niveau kratzen können." Vogtland bekräftigt: "Wir müssen das Spiel angehen wie einen Kampf der Gallier gegen die Römer. Wenn wir nicht heiß sind, haben wir etwas falsch gemacht."

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Auf einen BlickDer Eintritt für das Pokal-Halbfinale beträgt sieben Euro (ermäßigt fünf Euro). Karten gibt es im Vorverkauf unter anderem im Clubheim der SF Köllerbach oder an der Abendkasse. Parkmöglichkeiten bestehen am Rathaus, am Köllner Platz und am Hallenbad Trimm Treff. Die Champions-League-Partie zwischen Bayern München und Benfica Lissabon wird nach dem Saarlandpokal-Spiel live auf einer Leinwand übertragen. Vorverkaufsstellen: Debeka Servicebüro (Püttlingen); Postshop Mendgen (Köllerbach ); Kostümverleih Schikofsyk (Köllerbach ); Handy Men (Völklingen). mire

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