Historische Rezeptur aus Saarbrücken - Nachmachen auf eigene Gefahr So machten unsere Vorfahren „Schwartze Dinte“

Püttlingen/Saarbrücken · Nicht nur das Püttlinger Bannbuch, auch die Tinte dafür war Handarbeit. Wir haben eine Rezeptur aus Saarbrücken gefunden, aufgezeichnet im „Schreib Buch vor Georg Jacob Reuther St. Joh. den 15ten November 1774“: „Von Schwartzer Dinte“ – Man nehme: „Erstlich Schwartze Galläpel.

Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa

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Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

Zweytens Englisch Vitriol oder Kupferwaßer. Drittens Arabisch Gummi der Hell und Klar it. Viertens Allaun nicht zu Viel sonst schlägt die Dinte durch. Fünftens Küchen Saltz. Daß wehret den Schimmel. Sechstens ... heller und scharfer Essig, obige Species auf zu losen, und die Farbe aus zu ziehen. Siebtens Schnee oder Regen Wasser, welches die Farbe beßer annimmbt. Wer nun ein paar Kannen gute schwarze Dinte machen will, der Nehme 6. Loth Galäpfel, 4. Loth Englisch Vitriol, 2 Loth arabischen Gumi, ein wenig Alaun, ein Pötgen Saltz, ein viertel schopen Essig, 2. Kannen ... Regenwasser. Harten Species werden in einem Mörsel Zerstosen hernach thue man sie mit dem Eßig in einen neuen unglasierten Hafen lasse es recht warm werden doch nicht kochen giese es hernach auf die species, und setze es wieder Zum Feuer laß es aber nicht Kochen sonst Verliehren die species ihre Farb. Rühre es braf eine Viertel stund, als dann setze man den Topf Hinter den ofen und rühre ... oft um hast du eine gute Dinte“