Schule rund um den Globus

Püttlingen. Links gibt's Kürbissuppe und Marmelade, rechts das Projekt Schrift, Wahrsager und Cajon-Trommler. Eine Etage höher agiert der Chor und die Tanz-AG, aber es gibt hier auch einen Entspannungsraum

 Als "japanische Geishas" boten Maria-Alissa und Angelina während des Tags der offenen Tür an der Erweiterten Realschule Püttlingen Mango-Tee an. Im Hintergrund sieht man ein Stückchen des kleinen japanischen Gartens auf dem mittleren Schulhof. Fotos: Jenal

Als "japanische Geishas" boten Maria-Alissa und Angelina während des Tags der offenen Tür an der Erweiterten Realschule Püttlingen Mango-Tee an. Im Hintergrund sieht man ein Stückchen des kleinen japanischen Gartens auf dem mittleren Schulhof. Fotos: Jenal

Püttlingen. Links gibt's Kürbissuppe und Marmelade, rechts das Projekt Schrift, Wahrsager und Cajon-Trommler. Eine Etage höher agiert der Chor und die Tanz-AG, aber es gibt hier auch einen Entspannungsraum. Im anderen Gebäude der ERS Püttlingen werden Chemie- und Physik-Experimente am laufenden Band gezeigt, auch zum Mitmachen für die zahlreichen Besucher, die zum Tag der offenen Tür kommen. Über Drogen und Alkohol wird informiert, über Kindersoldaten und Kinderarbeit. Den "Native People", also den Indianern und Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents, gehört ein eigener Raum, ebenso den alten Pharaonen und ägyptischen Pyramiden.Zwischen den Gebäuden, im japanischen Garten, trippeln Geishas umher - das schöne Herbstwetter macht's möglich. In der "Ess-Bar" gibt's die herrlichsten Kuchen. Würstchen werden gegrillt, alkoholfreie Cocktails gemischt und getrunken. Es gibt viel Gesprächsbedarf. "25 Projektgruppen, soviel hatten wir noch nie", bilanziert Lehrer Peter Schmidt, während die Schulleiterin Kerstin Jugl-Koch in einem separaten Raum den Eltern, die sich für ihre Kinder im kommenden Schuljahr für eine weiterführende Schule entscheiden müssen, Informationen über die ERS Püttlingen gibt.

Bewegung wird hier offensichtlich großgeschrieben. Man erkennt es im Projekt "Zirkus" mit Akrobaten, Jonglierern, Stelzengehern und schwebenden Menschen. "Ein erhabenes Gefühl", resümiert Schüler Selim Özyilmaz, der von zwei Dutzend Kameraden als "Mattenkönig" auf einer Sprungmatte beinahe zwei Meter hoch, sanft und sicher, in die Höhe gehoben wird.

Beim Projekttag geht es aber nicht nur in ferne Welten, sondern auch in die eigene Heimat, zu Pilzen und Beeren, Vögeln und Pflanzen, zudem in das Universum der Technik - zu Computern, in die Fliegerei oder die Herstellung von Trickfilmen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Besondere Beachtung, nicht zuletzt bei den 13- bis 15-jährigen Mädchen, findet das Babyprojekt, bei dem es gilt, eine Puppe zu versorgen, die Hunger und Durst, Unmut und Verdauungsprobleme simulieren kann - sogar über Nacht: "So schwierig hab' ich mir das nicht vorgestellt. Ich habe in der Nacht nur zehn Minuten geschlafen", beschreibt eine jugendliche Teilnehmerin am Babyprojekt ihre Empfindungen. Eine andere gibt zu: "Ich war überfordert, weil das Baby so viel geweint hat. Da hab' ich es meiner Mutter gegeben."

 Auch eine "Führung" durch das klassische Ägypten - dekoriert mit original ägyptischem Sand - gab es für die Besucher, hier hat Marvin Mehl (2. von links) die Führung übernommen.

Auch eine "Führung" durch das klassische Ägypten - dekoriert mit original ägyptischem Sand - gab es für die Besucher, hier hat Marvin Mehl (2. von links) die Führung übernommen.

In der Projektwoche haben sich die Schüler auch mit weiteren Fragen der Sexualität, beispielsweise Verhütung, Krankheiten und Gefühlen auseinandergesetzt und beim Tag der offenen Tür ihre Ergebnisse auch der Öffentlichkeit präsentiert. Andere haben selbst gebastelte Nistkästen oder sich selbst präsentiert - in der Theater-AG. Besucherin Lisa Biehl fasst den Tag so zusammen: "Ich bin beeindruckt von dieser Vielfalt."

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