Schaukelsommer im Köllertal

Nachdem am Sonntagabend die kräftige Gewitterfront von Tief Lucia mit einer eindrucksvollen Böenwalze übers Saarland hinweg gezogen war, hat sich diese Woche genau über Deutschland das umfangreiche Tief Michaela eingenistet und mit einer Dauerregenlage und sehr kühler Luft zu einem beinahe herbstlich gefühlten Absturz mitten im Hochsommer geführt. Durch den ergiebigen Landregen können aber Natur, Gärtner und Bauern aufatmen.

Immerhin sind seit dem Wochenende im Köllertal 52 Liter Regen auf den Quadratmeter gefallen.

Am Mittwoch kletterte das Termometer nicht über die Zwölf-Grad-Marke, das war für einen Juli die tiefste Tageshöchsttemperatur meiner 25-jährigen Messreihe an meiner Wetterstation in Eiweiler .

Nachdem die kühle Talsohle zur Wochenmitte durchschritten wurde, wird es jetzt wieder spürbar wärmer, bleibt aber vorerst noch unbeständig mit Schauern, ehe wir uns in der nächsten Woche auf einige Hochsommertage freuen dürfen. Die über Deutschland verlaufende Tiefdruckrinne mit eingelagerten Höhentiefs in feuchter Warmluft bestimmt das Wetter am Wochenende, es wird schwül und gewittrig. Heute ist es teils wolkig, teils heiter und es bilden sich einige gewittrige Regengüsse bei Höchstwerten um 21 Grad. Am Samstag und Sonntag ist es jeweils in der ersten Tageshälfte freundlich mit sonnigen Phasen und Quellwolken, ehe sich ab nachmittags Schauer und Gewitter im Köllertal entladen können. Dabei ist es ziemlich schwül bei sommerlichen Temperaturen zwischen 22 und 25 Grad. Auch am Montag sind neben heiteren Abschnitten noch einzelne Schauer möglich. Am Dienstag soll sich ein Keil des Azorenhochs zu uns ausdehnen und sich daraus eine eigenständige Hochzelle über Deutschland entwickeln, die in der Folge ostwärts wandert. Dadurch meldet sich der Hochsommer zurück und es wird immer sonniger und wärmer: Die Temperaturen steigen auf 26 bis 30 Grad an, eine kurze Hitzewelle ist durchaus möglich. Gegen Ende der Woche steigt aber wieder die Gewitterneigung aus Südwesten an und die Wetterlage könnte mit Tief-Einbrüchen abermals kippen.

Die Witterung im nun zu Ende gegangenen Siebenschläferzeitraum zeigte genau dieses ständige Auf und Ab, wir erlebten eine Mischung aus hochsommerlicher Hitze, Gewittergüssen und Regentagen mit kühler Luft. Sollte sich dieses Muster der Großwetterlage so eingependelt haben, deutet vieles auf die für mitteleuropäische Sommer so typische Wechselhaftigkeit, auf einen Schaukelsommer in den kommenden Wochen hin.

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