Sanierung eines Püttlinger Baudenkmals wirtschaftlich unrentabel Abriss, Sanierung oder weiter gesperrt?

Püttlingen · Möglicherweise kommt wieder Bewegung in der Frage um die Zukunft des „Etzenhofer Viadukts“.

 Die dreibogige Brücke über die alte Köllertalbahntrasse ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. Als sie 1910 gebaut wurde, verband das „Etzenhofer Viadukt“ die damals selbstständigen Orte Etzenhofen und Sellerbach.

Die dreibogige Brücke über die alte Köllertalbahntrasse ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. Als sie 1910 gebaut wurde, verband das „Etzenhofer Viadukt“ die damals selbstständigen Orte Etzenhofen und Sellerbach.

Foto: Engel

Stand der Dinge: Die denkmalgeschützte Sandstein-Bogenbrücke aus dem Jahr 1910, die in Püttlingen-Köllerbach über die ehemalige Trasse der Köllertalbahn führt, ist dringend sanierungsbedürftig und seit rund eineinhalb Jahren aus Sicherheitsgründen gesperrt. Einen Abriss erlaubt das Saarländische Denkmalamt nicht, einen Zuschuss zur Sanierung gibt es allerdings auch nicht. Das jedenfalls geht aus den Unterlagen zur jüngsten Sitzung des Püttlinger Stadtrates hervor.

Bis 1985 Auto-, danach nur noch Fußgänger und Fahrradbrücke, wurde das im Volksmund Etzenhofer Viadukt genannte Bauwerk auch von Kindern als Abkürzung auf ihrem Schulweg zur Kyllberg-Grundschule genutzt. Inzwischen gebe es jedoch eine alternative Wegführung, so Bürgermeisterin Denise Klein (SPD) in einer Schriftlichen Mitteilung zur Ratssitzung. Die denkmalgerechte Sanierung koste, grob geschätzt, etwa 576 000 Euro (vor einem Jahr war sogar von einer Million Euro die Rede), sofortige Sicherungsmaßnahmen etwa 243 000 Euro. Da Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander stünden, solle über einen Abbau der Brücke nachgedacht werden, was schon aus wirtschaftlichen Gründen die vertretbarste Lösung sei. Bei einem Ortstermin Anfang 2019 habe das Denkmalamt den Abriss abgelehnt, nennenswerte Zuschüsse nicht in Aussicht gestellt. Nun gebe es aber eine Entwicklungen, die vielleicht eine neue Sichtweise erlauben: Die Stadt erhält umfangreiche Fördermittel des Bundes für das Projekt „Klimagarten Köllertal“ (die SZ berichtete). Das Projekt beinhaltet, neben vielen weiteren Punkten, einen Fußweg unter der Brücke hindurch, was derzeit aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist. Daher hat die Bürgermeisterin Kultusministerin Christine Streichert-Clivot um eine erneute Überprüfung der Angelegenheit gebeten, die einen zeitnahen Ortstermin zugesagt habe.

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