Viel Schlamm und wenig Wunden: Gute Stimmung beim Rocco del Schlacko. – Das Rote Kreuz hatte nur wenige Fahrten ins Krankenhaus. Rutschfeste Rocco-Gäste: nur kleine Blessuren

Köllerbach · Klar, das Wetter hätte besser sein können, doch die Stimmung war gut und die DRK-Bilanz ausgezeichnet.

 Das Rocco-del-Schlacko-Festival 2017 startet am Donnerstag auf dem Püttlinger Sauwasen. Der Auftritt von „Casper“ mit viel Licht und Pyrotechnik ist das Highlight des ersten Tages.

Das Rocco-del-Schlacko-Festival 2017 startet am Donnerstag auf dem Püttlinger Sauwasen. Der Auftritt von „Casper“ mit viel Licht und Pyrotechnik ist das Highlight des ersten Tages.

Foto: BeckerBredel

Der Regen hatte zwar den Himmel getrübt, aber nicht die Stimmung vor der Bühne beim Rocco del Schlacko auf dem Köllerbacher Sauwasen. Gegen die Nässe von oben sah man die kuriosesten, teils aus Mülltüten gebastelten, Regenschutz-Kreationen. Auf dem Campingplatz gelang das nicht so gut, denn hier kam die Nässe nicht nur von oben sondern auch von unten. Anna-Lena Malucha aus Düppenweiler reiste daher schon vorzeitig ab – vorübergehend jedenfalls: Sie baute ihr Zelt ab und übernachtete zuhause: „Das Wasser fließt durch unser Zelt, wir können gar nichts dagegen tun“, sagte sie und kam an den anderen Tagen von zuhause aufs Festival. Ihre Schwester Hannah hatte „Gisela“, einen Hund aus Bierdosen gebastelt. Solche „Tiere“ gab es reichlich: Eine Dosenziege, Einhörner oder auch Krokodile (von Fans der Gruppe Alligatoah). Und natürlich sah man jede Menge Kostüme. Denn das Festival bot auch wieder so einiges zum Staunen am Rande der Musikgenüsse.

Und auf den Parkplätzen wurden die Rillen immer tiefer, Autos sackten ein. Laura Ockenfels aus Fraulautern brauchte, wie so viele andere auch, helfende Hände beim Rausschieben – kein Problem, denn hier half man sich gegenseitig. Am Samstag wurde der Parkplatz dann sogar ganz gesperrt, die Organisatoren richteten mit kleinen Bussen einen Shuttle-Service ein. Besonders feuchte Stellen auch auf dem Sauwasen wurden mit Stroh abgestreut, das half ein wenig. Mehrere Rundballen wurden dafür besorgt. Das Rote Kreuz besorgte mit einem Lastwagen bei einem Bauern in Elm Stroh für die Sanitätsstationen. Die Bühnentechniker nutzten geländetaugliche Quads, die Helfer Allradfahrzeuge – man kam zurecht. Die hartgesottenen Festivalbesucher störte der Schlamm ohnehin kaum, sie kennen das von Rock am Ring oder Wacken auch nicht anders.

Außerdem scheinen die Rocco-Besucher „rutschfest“ zu sein, denn es gab sogar deutlich weniger Blessuren als in den Vorjahren: Die Einsatzleitung des Roten Kreuzes hat zur Frühbesprechung am gestrigen Sonntag die Einsatzdaten zusammengefasst und kann eine erfreuliche Bilanz ziehen: seit Jahren waren nicht mehr so wenige medizinische Versorgungen notwendig. DRK-Landesbereitschaftsleiter Dirk Schmidt: „Bis 8 Uhr am Sonntag hatten wir 635 Versorgungen von Festivalbesuchern. Im Vorjahr waren es 732 Versorgungen und 2015 sogar 1243 – 36 Festivalgäste mussten in diesem Jahr in ein Krankenhaus, zumeist wegen Freizeitverletzungen, die eine sterile Wundversorgung oder eine Röntgenaufnahme notwendig machten.“

 Beim Auftritt der Band „Heaven Shall Burn“ wird ein junger Rollstuhlfahrer von unzähligen Fans hochgehoben, um seine Band zu feiern.

Beim Auftritt der Band „Heaven Shall Burn“ wird ein junger Rollstuhlfahrer von unzähligen Fans hochgehoben, um seine Band zu feiern.

Foto: BeckerBredel
 Da ist die Luft raus – jedenfalls bei einem der aufblasbaren Sitzkissen. Wichtig waren beim Rocco natürlich auch die Gummistifel.

Da ist die Luft raus – jedenfalls bei einem der aufblasbaren Sitzkissen. Wichtig waren beim Rocco natürlich auch die Gummistifel.

Foto: BeckerBredel
 Bei den anhaltenden Regenschauern kann man ja auch mit Wasser dagegen halten – in diesem Fall mit zwei großen Wasserpistolen.

Bei den anhaltenden Regenschauern kann man ja auch mit Wasser dagegen halten – in diesem Fall mit zwei großen Wasserpistolen.

Foto: BeckerBredel
 Oben Regen, unten Stimmung: „Küss mich“, steht auf dem Schild – offenbar wirkt es.

Oben Regen, unten Stimmung: „Küss mich“, steht auf dem Schild – offenbar wirkt es.

Foto: BeckerBredel
 Hoch hinaus: der Sänger der Band Anti Flag.

Hoch hinaus: der Sänger der Band Anti Flag.

Foto: BeckerBredel
 Die Band Alligatoah mit Ballon und Engelsflügeln.

Die Band Alligatoah mit Ballon und Engelsflügeln.

Foto: BeckerBredel

Die Ursache, warum deutlich weniger Menschan als in den Vorjahren versorgt werden mussten, scheint klar: „Grund für das geringe Einsatzaufkommen“, so Schmidt, „ist das Wetter. Durch den Regen kam es nicht zu Hitzeschäden, es gab keine Insektenstiche und keine damit zusammenhängenden allergischen Reaktionen.“

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