Rock liegt in der Luft Neun Kilometer Zaun ums Festgelände

St. Ingbert/Püttlingen · Am morgigen Donnerstag startet das Rocco del Schlacko in Köllerbach, das größte Musikfestival im Südwesten.

 Der 20. Rocco del Schlacko  war bei bestem Festivalwetter auf dem Sauwasen im Püttlinger Stadtteil Köllerbach über die Bühne gegangen (auf der Hauptbühne ist gerade die Band Bad Religion zugange). In diesem Jahr werden wieder Tausende junge Leute kommen.

Der 20. Rocco del Schlacko  war bei bestem Festivalwetter auf dem Sauwasen im Püttlinger Stadtteil Köllerbach über die Bühne gegangen (auf der Hauptbühne ist gerade die Band Bad Religion zugange). In diesem Jahr werden wieder Tausende junge Leute kommen.

Foto: BeckerBredel

Der Rocco rockt wieder: Zehntausende junge Menschen werden vom 8. bis zum 10. August beim größten Musikfestival im Südwesten, dem Rocco del Schlacko auf dem Sauwasen erwartet. Das große Freigelände liegt am Rande des Püttlinger Stadtteils Köllerbach. Samstag haben die Aufbauarbeiten begonnen.

„Da muss jedes Mal eine fast komplette Infrastruktur aufgebaut werden“, schildert Thilo Ziegler, der mit seinen beiden Unternehmen „Presented for People“ und „4+1 Konzerte“ – zusammen fünf Personen – das Festival organisiert. Nur ein Trafo für die Stromversorgung wurde schon vor etwa zwölf Jahren fest installiert, so kann man auf Dieselgeneratoren zum Betrieb der Technik verzichten. Ansonsten organsierten die Veranstalter containerweise Material. Zudem haben sie Wasser- und Stromleitungen verlegen lassen sowie die 40 Lichtmasten und die Bühnen aufgebaut.

Wie viele Zaunelemente braucht man eigentlich, um das Gelände einzufrieden? „Es sind etwa neun Kilometer Zaun“, kann Ziegler aus dem Stegreif sagen. Und Kabel …? Das weiß auch Ziegler nicht genau, „aber es sind sicher viele Hundert Kilometer“. Zieglers eigenes Aufbau-Team besteht aus etwa 50 Leuten, an den letzten Aufbau-Tagen sind dann auch, etwa für die Technik, Fremdfirmen mit 400 bis 500 Mitarbeitern im Einsatz.

Mit dem Kartenvorverkauf ist der Veranstalter sehr zufrieden. Als kürzlich bekannt wurde, dass auch die Toten Hosen mit einem kompletten Konzert zum Rocco kommen, hat das den Verkauf nochmals angestachelt. Schon seit Jahren hatte Ziegler an der deutschen Band gebaggert, doch auch mal zum Rocco zu kommen. Besonders freut sich Ziegler auch auf den bei uns noch nicht so bekannten englischen Sänger Yungblud und seine Band, die er bei einem Konzert im niederländischen Groningen gesehen hatte: „Was die machen hat mir so gut gefallen, dass ich die gleich angesprochen habe. Die Band wird beim Rocco stark überraschen!“

Noch gibt es Rest-Karten für den gesamten Rocco und für die einzelnen Tage. In diesem Jahr seien besonders die Tageskarten nachgefragt, weshalb noch nachträglich Karten für das gesamte Festival in Einzelkarten aufgesplittet wurden.

Insgesamt stehen 33 Bands oder Solokünstler auf den Bühnen, auch die Campingplätze haben wieder geöffnet, und zwar ab Donnerstag, dem 8. August, 9 Uhr (die Parkplätze öffnen eine Stunde früher). Für Besucher, die nach durchschwitzten Nächten eine Dusche brauchen, fahren Freitag und Samstag gratis Shuttlebusse zu den Freibädern in Riegelsberg, Völklingen und Saarwellingen. Und um den Müll auf dem Festgelände einzudämmen, versucht der Veranstalter, die Gäste beim Geldbeutel zu packen: Jeder Camper zahlt fünf Euro Pfand für einen Müllsack. Wer am Ende den Beutel gefüllt wieder abgibt, der bekommt die fünf Euro zurück.

 Thilo Ziegler   Foto: Rich Serra

Thilo Ziegler Foto: Rich Serra

Foto: Rich Serra
 Eigentlich „zu groß“ für den Rocco del Schlacko, doch diesmal sind sie tatsächlich dabei: Die Toten Hosen mit (von links)  Michael Breitkopf („Breiti“), Andreas Meurer („Andi“), Campino, Stephen George Ritchie („Vom“) und Andreas von Holst („Kuddel“).

Eigentlich „zu groß“ für den Rocco del Schlacko, doch diesmal sind sie tatsächlich dabei: Die Toten Hosen mit (von links)  Michael Breitkopf („Breiti“), Andreas Meurer („Andi“), Campino, Stephen George Ritchie („Vom“) und Andreas von Holst („Kuddel“).

Foto: dpa/Britta Pedersen
 Der englische Sänger Yungblud – ein Geheimtipp für den kommenden Rocco del Schlacko, der am 8. August beginnt?

Der englische Sänger Yungblud – ein Geheimtipp für den kommenden Rocco del Schlacko, der am 8. August beginnt?

Foto: AP/Owen Sweeney

Die Erfahrung zeigt allerdings, dass nach dem Festival wieder einiges an Aufräumarbeiten fällig sein wird. Und dann wird auch diesmal wieder des einen Freud‘ des anderen Leid sein: Engpässe auf den Zufahrtsstraßen werden – bei diesem Ansturm an Menschen – nicht ausbleiben. So mancher Anwohner,  insbesondere auf der dem Rocco-Gelände zugewandten Seite von Köllerbach, wird einen Stoßseufzer der Erleichterung ausstoßen, wenn es wieder vorbei ist. Ein Rentner aus der Sprenger Straße hat sich auf seine eigene Weise mit dem Rocco arrangiert: „Meistens lege ich längere Ausflüge so, dass ich an diesen Tagen weg bin.“

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