Feuerwehr Rettungskräfte Jahreshauptübung Retter übten bei Blitz und Donner

Püttlingen · Die Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Püttlingen fand am Samstag unter erschwerten Bedingungen statt.

 Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Rotes Kreuz übten gemeinsam auf der Ritterstraße in Püttlingen.    

Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Rotes Kreuz übten gemeinsam auf der Ritterstraße in Püttlingen.   

Foto: BeckerBredel

„Stillgestanden! Augen gerade aus! Meldung! Wegtreten! Bereitschaftsräume anfahren!“ Bei der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) wird bestimmt geredet. Aus gutem Grund, wie sonst sollte man die Wehrmänner und -frauen aus drei Püttlinger Löschbezirken plus THW- und Rotkreuzhelfer möglichst schnell zum Einsatz bringen? Wie hier in der Übung, geht’s doch im Ernstfall immer um Zeit. Bei gleichzeitig besonnenem Handeln.

Die angenommene Lage: In den Werkstätten der Großschreinerei Dincher beim ehemaligen Veltheimstollen brennt es aufgrund von Reparaturarbeiten an der Späneabsaugmaschine. Durch das Feuer sind Personen eingeschlossen und können sich nicht mehr selbstständig in Sicherheit bringen. Auf dem Dach des Spänesilos wird ein Mitarbeiter, der dort nachschauen wollte, wo der Qualm herkommt, ohnmächtig. Das passiert auch einem Fahrer des Nachbarunternehmens Gemenig, dessen Kollege zudem auf einem Lkw-Auflieger zwischen Greifarm und Ladefläche eingeklemmt wird. Eine schwierige Lage für die Püttlinger Wehrmänner und -frauen. Mit der eingangs erwähnten Entschiedenheit delegiert der Einsatzleiter Thomas Prinz, Hauptbrandmeister und Wehrführer der Stadt Püttlingen, die Verantwortung für diverse Abschnitte an erfahrene Kameraden beziehungsweise an das Gesamtteam.

Digitalfunk wird eingerichtet, auf mehreren Kanälen. Menschenrettung, mit Hilfe der Drehleiter, mit schwerem Atemschutzgerät sowie mit technischem Gerät auch vom THW Völklingen/Püttlingen, wird eingeleitet, geborgene Menschen den Helfern vom Deutschen Roten Kreuz zur Erstversorgung übergeben. Der Brandort wird abgesperrt, die Wasserversorgung von verschiedenen Hydranten aus organisiert. Schon wird gelöscht, aus etlichen C-Rohren. Nicht nacheinander, wie hier beschrieben, wird gehandelt, sondern gleichzeitig, damit ergibt die erwähnte Einweisung durch den Wehrführer Sinn.

Dass der Himmel über dem Veltheimstollen just in diesem Moment wirklich alle Schleusen, sogar mit Hagelkörnern, öffnet, stört die Wehrleute wahrscheinlich schon, doch darauf kann jetzt (und im Ernstfall schon gar nicht) keine Rücksicht genommen werden. Schade nur für die vielen Zuschauer der Wehrübung, darunter etliche Bewunderer der FFW im zarten Kindergartenalter, denn gegen diese sintflutartigen Regenfälle helfen weder Schirm noch Regenjacke. So schnell wie das Gewitter gekommen ist, verzieht es sich wieder, und beinahe ebenso geschwind bekommen die Wehrleute die Lage in den Griff.

Der Püttlinger FFW gehören aktuell, in den Löschbezirken Püttlingen, Köllerbach und Herchenbach, 141 Mitglieder in der Einsatzabteilung an. Zur Altersabteilung gehören 43 Mitglieder und zum Nachwuchs 31 Jugendliche. Der FFW können Kinder ab dem achten Lebensjahr beitreten, teilte Pressesprecher Torsten Folz (er erläuterte dem Publikum auch fachkundig den Ablauf der Jahreshauptübung) auf Nachfrage der Saarbrücker Zeitung mit. In den ersten beiden Jahren werden die Kinder spielerisch mit dem Wesen der Brandbekämpfung vertraut gemacht; danach erfolge dann die eigentliche feuerwehrtechnische Ausbildung. Diese hat jetzt Joshua Diehl beendet: Er wurde nach der Übung und der Brand-Nachbesprechung im Rahmen einer kleinen Feier in der Ritterstraßer Barbarahalle in die Einsatzabteilung übernommen.

 Bei strömendem Regen kam auch die Drehleiter der Püttlinger Feuerwehr zum Einsatz.     

Bei strömendem Regen kam auch die Drehleiter der Püttlinger Feuerwehr zum Einsatz.    

Foto: BeckerBredel
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