Ratsmehrheit für eigenständige Schule

Heusweiler. Mehrheitlich hat der Heusweiler Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, ob die Grundschule Eiweiler - die derzeit eine Zweigstelle der Grundschule Heusweiler ist - wieder eigenständig werden kann und ob man in der Schule einen Kindergarten oder eine Kindertagesstätte einrichten kann. Den Antrag dazu hatte die SPD gestellt

 Um den Status der Eiweiler Grundschule als Zweigstelle der Heusweiler Grundschule gab es eine Debatte im Heusweiler Gemeinderat. Hier ein Foto vom Sommerfest 2011. Foto: Andreas Engel

Um den Status der Eiweiler Grundschule als Zweigstelle der Heusweiler Grundschule gab es eine Debatte im Heusweiler Gemeinderat. Hier ein Foto vom Sommerfest 2011. Foto: Andreas Engel

Heusweiler. Mehrheitlich hat der Heusweiler Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, ob die Grundschule Eiweiler - die derzeit eine Zweigstelle der Grundschule Heusweiler ist - wieder eigenständig werden kann und ob man in der Schule einen Kindergarten oder eine Kindertagesstätte einrichten kann. Den Antrag dazu hatte die SPD gestellt. Interessant ist: Im Schul- und Kulturausschuss war dieser Antrag vor vier Wochen noch mehrheitlich abgelehnt worden (die Saarbrücker Zeitung berichtete).

"Gut ausgestattete Schule"

"Wir haben in Eiweiler eine sehr gut ausgestattet Schule, eine sehr engagierte Elternschaft und einen Förderverein", sagte Peter Reimann (SPD). Doch weil die Schülerzahlen sinken, befürchte die SPD, dass die Eiweiler Zweigstelle eine Schule auf Zeit sei und in naher Zukunft geschlossen werden könnte. Außerdem wisse man auch nicht, wie es in Eiweiler mit dem Kindergarten weiter geht, sagte Reimann und malte ein düsteres Bild: "Wenn es ganz schlecht läuft, haben wir in ein paar Jahren in Eiweiler keine Schule und keinen Kindergarten mehr. Und wenn es nach dem Willen der Verwaltung geht, auch keinen Ortsvorsteher und keinen Ortsrat mehr." Deshalb forderte Reimann: "Eiweiler ist ein großer Ortsteil, Schule und Kindergarten gehören da hin, allein schon wegen des Neubaugebietes mit den dort lebenden Familien."

Laut Reimann will die SPD eine Diskussion über die Zukunft des Schulstandortes Eiweiler starten und das Profil der Schule stärken. Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU) wies allerdings darauf hin, dass eine eigenständige Schule mindestens 80 Schüler haben müsse. Im Schuljahr 2014/15 (voraussichtlich 69 Schüler) und 2016/17 (voraussichtlich 71 Schüler) werde diese Mindestzahl deutlich unterschritten.

In Sachen Kindergarten sagte Redelberger: "Es gibt keinerlei Anzeichen, dass der Kindergarten heute oder morgen geschlossen werden muss." Und zu der Bemerkung, die Verwaltung wolle Ortsrat und Ortsvorsteher abschaffen, sagte er: "Das ist ein politisch gewollter Seitenhieb, aber den Ortsrat auflösen kann nur der Gemeinderat."

CDU und FDP lehnten den SPD-Antrag ab. So sagte Hiltrud Heimes-Vogel (CDU): "Wenn ich die Eigenständigkeit wieder herstellen würde, würde ich die Schule gefährden, statt sie aufzuwerten. Denn bei unter 80 Schülern ist Schluss." Und Susanne Kellner (FDP) meinte: "Das ist ein Schaufensterantrag. Die Gemeinde kann gar nicht bestimmen, ob die Zweigstelle wieder eigenständig wird."

Unnötige Diskussion?

Auch der Eiweiler Ortsvorsteher Hermann Bär (CDU) war verärgert: "Ich bedauere, dass die SPD eine öffentliche Diskussion anstößt, für die es keinerlei Anlass gibt", sagte er. Weder die Schülerzahlen, noch der bauliche Zustand der Schule seien Anlass für Überlegungen, wie die Schule künftig nutzbar wäre. Bär kritisierte, dass die SPD in die Öffentlichkeit geht, ohne mit der Schulleitung gesprochen zu haben.

"Das Ganze schadet der Grundschule Eiweiler", meinte Ortsvorsteher Bär. Doch der Antrag wurde mit den Stimmen von SPD, Linke und NÖL angenommen. So sagte Rainer Trappmann (Linke): "Der Antrag ist ein wesentlicher Beitrag dazu, wie man im Interesse der Kinder und Eltern tätig werden kann." Iris Langguth (Grüne) enthielt sich.

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