Püttlinger Stadtrat ist dafür Wieder mit dem Zug durchs Köllertal?

Püttlingen · Der Püttlinger Stadtrat setzt sich für die Reaktivierung der alten Bahnlinie ein.

 1993 stellte die Nahverkehrsinitiative Köllertal einen letzten Personenzug auf die Gleise der schon stillgelegten Köllertal-Bahn. In Etzenhofen war der Andrang groß. Der Püttlinger Stadtrat macht sich nun für eine Reaktivierung der Bahnstrecke stark.

1993 stellte die Nahverkehrsinitiative Köllertal einen letzten Personenzug auf die Gleise der schon stillgelegten Köllertal-Bahn. In Etzenhofen war der Andrang groß. Der Püttlinger Stadtrat macht sich nun für eine Reaktivierung der Bahnstrecke stark.

Foto: Karl Heinz Janson

Mit dem Thema „Reaktivierung der Köllertal-Bahn“ befasste sich kürzlich der Stadtrat Püttlingen auf Antrag der SPD und beschloss, die Reaktivierung anzustreben. Eine Entscheidung, dass die Bahn tatsächlich wieder vom Saarbahn-Haltepunkt Riegelsberg Süd/Etzenhofen bis zur Stadtmitte fährt – später vielleicht sogar wieder bis zum Völklinger Bahnhof –, bedeutet dieser Beschluss nicht. Den Fraktionen ist auch klar, dass ein Beschluss über eine derart weitreichende Investition wie den Neubau einer Schienenstrecke an anderer Stelle als in Püttlingen getroffen wird.

Dennoch eignete sich das Thema trefflich für  Wortspiele. „Wir sollten den Zug nicht verpassen“, sagte für die SPD deren Sprecher Reinhold Schmitt. Aus anderen Ratsfraktionen kamen sowohl zustimmende als auch skeptische Stimmen. „Wir sollten das Thema mit den Bürgern diskutieren. Ich könnte mir vorstellen, dass die Reaktivierung der Bahn bei den Bürgern kontrovers diskutiert wird“, erklärte Gosbert Hubertus von der CDU.

„Wir haben hier in der Tat eine konträre Gemengelage, besonders bei den Menschen in der Nähe der denkbaren Trasse“, fand auch Sigurd Gilcher (Die Linke). Schließlich habe Püttlingen mit dem weitgehenden Rückbau des alten Bahndammes beziehungsweise den in den letzten Jahrzehnten erfolgten Baumaßnahmen Fakten geschaffen, die ein Neuverlegen von Schienen erschweren würden.

Da bei der Mehrheitsfraktion CDU die Meinungen auseinandergingen, wurde hier der Fraktionszwang aufgehoben. Das hatte zur Folge, dass dem SPD-Antrag zur Wiederbelebung der Köllertal-Trasse 16 Ratsmitglieder zustimmten. Bei acht Nein-Stimmen und vier Enthaltungen soll sich die Stadtverwaltung nun  mit den Verantwortlichen des  „Verkehrsentwicklungsplanes ÖPNV“  im Verkehrsministerium ins Benehmen setzen.

Ergänzend zum Stadtratsbeschluss erklärte Michael Drumm, Pressesprecher des SPD-Ortsvereins Köllerbach: „Rundherum um Püttlingen wird ein S-Bahn-Netz aufgebaut, so dass Püttlingen von der Weiterentwicklung des ÖPNV abgehängt wird.“ Auch wegen der SVolt-Ansiedlung in Überherrn und Eiweiler sei es wichtig, die Strecke in den aktuellen Verkehrsentwicklungsplan priorisiert aufzunehmen. Drumm sagte: „Damit könnten die Püttlinger Arbeitnehmer direkt mit der Bahn kostengünstig,  sicher und umweltfreundlich zu den neuen Arbeitsplätzen gelangen. Ein wichtiger Aspekt für die zukünftige Entwicklung der Stadt.“

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