Püttlinger Soldaten sind nicht vergessen

Püttlingen · Der Zahn der Zeit hatte an der Gräberstätte für 18 Püttlinger Opfer des Ersten Weltkriegs genagt. Die Grabplatten waren verwittert, die Namen kaum noch lesbar. In vielen Arbeitsstunden renovierte die Reservistenkameradschaft Püttlingen das Ehrenfeld.

Püttlingen. Im Rahmen eines Festaktes segneten der katholische Pfarrer Hans-Maria Thul und sein evangelischer Kollege Dr. Joachim Conrad die neu gestaltete Kriegsgräberstätte für 18 Püttlinger Opfer des Ersten Weltkriegs auf dem Friedhof Engelsfeld. Zehn Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Püttlingen hatten im Frühjahr mit Unterstützung der Stadtverwaltung die steinernen Platten der Soldatengräber restauriert und dabei die Namen und Lebensdaten der Gefallenen wieder lesbar gemacht. RK-Vorsitzender Bernd Längler berichtet von der ehrenamtlichen Aktion: "Bei der Neugestaltung der Grablage des Zweiten Weltkriegs, die sich ebenfalls auf dem Friedhof Engelsfeld befindet, fiel uns auf, dass auch die Stätte der Opfer des Ersten Weltkriegs eine Restaurierung notwendig hat. Mit den Spenden, die wir an Allerheiligen 2010 an den Friedhöfen der Stadt Püttlingen sammelten, und mit unserem Arbeitseinsatz konnten wir auch diese Kriegsgräberstätte wieder in einen ansehnlichen Zustand versetzen. Auch diesmal hat uns die Stadtverwaltung dabei unterstützt." Längler mahnte in seiner Rede: "Lassen Sie uns auch weiterhin gemeinsam unseren Beitrag dazu leisten, dass wir nie wieder in der Situation sein werden, Soldatengräber anlegen zu müssen."Bürgermeister Martin Speicher würdigte die Arbeit der ehemaligen Bundeswehrsoldaten mit den Worten: "Wir sind den Reservisten dankbar, dass sie sich um die Kriegsgräberstätten und Ehrenmale im Bereich unserer Stadt kümmern und sie somit für zukünftige Generationen erhalten. Püttlingen ist sich stets seiner gefallenen Soldaten bewusst." Die Einsegnungszeremonie mit der Kranzniederlegung durch Speicher und Längler wurde von der Chorgemeinschaft Fidelio unter Leitung von Alfons Diegler und vom Bläserquartett des Reservistenmusikzuges Saarland musikalisch umrahmt.

Hintergrund

Im 1. Weltkrieg (1914-1918) starben zehn Millionen Soldaten und sieben Millionen Zivilisten, es gab viele Millionen Verletzte, Invaliden, Witwen und Waisen. Die Kosten des Krieges werden auf 960 Milliarden Goldmark geschätzt, das entspricht grob 7,76 Billionen Euro (Goldmarkwert von 1913/14). red

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