Püttlinger Ortsdurchfahrt wird lange gesperrt

Püttlingen · Ein Jahr vor Baubeginn informierte die Stadt Püttlingen in einer sehr gut besuchten Bürgerversammlung über Kanal- und Leitungsarbeiten in der Köllertalstraße. Ungewöhnlich früh, aber verständlich, da es sich um ein großes Projekt mit Auswirkungen auf Verkehr, Lebensqualität, Infrastruktur nicht nur in Püttlingen, sondern im ganzen Köllertal handelt.

 Viel Verkehr am Donnerstag in der Püttlinger Köllertalstraße. Wohl ab kommendem Frühjahr wird unter anderem die Kanalisation in der Straße erneuert, die nicht nur die wichtigste Durchfahrt durch die Stadt Püttlingen, sondern – als Landstraße 136 – auch die Hauptroute aus Völklingen durch das Köllertal bis nach Heusweiler ist. Während der Bauarbeiten wird die Durchfahrt gesperrt. Foto: Jenal

Viel Verkehr am Donnerstag in der Püttlinger Köllertalstraße. Wohl ab kommendem Frühjahr wird unter anderem die Kanalisation in der Straße erneuert, die nicht nur die wichtigste Durchfahrt durch die Stadt Püttlingen, sondern – als Landstraße 136 – auch die Hauptroute aus Völklingen durch das Köllertal bis nach Heusweiler ist. Während der Bauarbeiten wird die Durchfahrt gesperrt. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Dienstagabend in der Püttlinger Stadthalle: Gut 250 Bürger sind gekommen. Die Hausmeisterei muss weitere Stühle bringen. Hohes Interesse zeigen Püttlinger, nicht allein aus der Köllertalstraße, an einer Bürgerversammlung. Obwohl der Straßenausbau, um den es geht, langwierige Behinderungen erwarten lässt, kommt es kaum zu "emotionalen" Äußerungen. Lediglich ein Zwischenrufer, der ignoriert wird, verlässt mit den Worten "Ist ja alles Kasperletheater" verärgert die Halle. Anderen wird es langweilig, sie gehen auch, eine sagt: "Zu speziell!"

Dabei ist hochinteressant, was hier vorgetragen wird von Hans Egon Maurer, Abteilungsleiter Tiefbau beim Eigenbetrieb Technische Dienste der Stadt Püttlingen , und von Experten der Energis und der VSE. Zusammengefasst: Der Kanal in der Köllertalstraße ist marode. Er muss zwingend erneuert werden. Und wenn die Hauptverkehrsachse durch Püttlingen und somit auch durch das ganze Köllertal schon mal aufgebrochen wird, will man in einem Aufwasch auch alle übrigen Versorgungsleitungen, also Gas, Wasser, Strom, erneuern. Mitverlegt werden dann auch neue Glasfaserkabel, die unser Zeitalter, des schnellen Internets wegen, ebenfalls fordert.

Wie wird dann der Verkehr geführt? "Eine Einbahnstraßenregelung kommt hier nicht in Betracht", beantwortet Fachmann Maurer eine Frage aus dem Publikum. Warum nicht? Die Straße ist zu lang und viel zu eng, um einseitig befahren zu werden, erklärt Maurer und verweist unter anderm auf Schutzvorschriften für die beteiligten Arbeiter. Also muss eine Umleitung her, besser zwei. Gedacht haben die Planer an eine Umleitung durch die Köllner Straße hoch und die Sprenger Straße im Stadtteil Köllerbach runter. Denkbar ist auch, über die Umgehungsstraße Richtung Riegelsberg zu fahren und über den Sommerberg hinab wieder nach Köllerbach zu gelangen.

Um wenigstens eine zügige Umleitung zu garantieren, wird es schon bald erste Straßenbauarbeiten geben: Schon in den kommenden Wochen soll die arg lädierte Forststraße zwischen dem Breitfeld und der Sprenger Straße vernünftig asphaltiert werden.

Und wann beginnen die Arbeiten in der Köllertalstraße? Theoretisch könnte man im Herbst anfangen, aber dann bestehe die Gefahr einer so genannten Winterbaustelle, sagte Bürgermeister Martin Speicher . Daher, so ist seinen Ausführungen zu entnehmen, favorisieren die Planer einen Baubeginn im Frühjahr 2017, um so dem Winter mit seinen unwägbaren Wetterbedingungen zu entgehen. Ohnehin rechne die Stadt mit einer Bauzeit von 18 Monaten bis zu zwei Jahren. Es könne sogar, je nach den Baubedingungen, noch länger dauern, gar bis zu drei Jahren, hieß es.

Den Anwohnern in der Köllertalstraße sichert die Verwaltung zu, während der Bauphase als Anlieger jederzeit wenigstens in die Nähe ihrer Häuser fahren zu können. Für Polizei , Feuerwehr, Notarzt, Krankenwagen und Rotes Kreuz werde ebenfalls eine ungehinderte Zufahrt ermöglicht.

Im Publikum sitzen auch Püttlinger Geschäftsleute, die naturgemäß Umsatz-Einbußen während einer so langen Bauphase fürchten. "Die Innenstadt kann zu jeder Zeit über die eingerichteten Umleitungen angefahren werden", versicherte der Verwaltungschef.

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