Jugendzentrum Püttlingen Püttlinger Juz in neuen Räumen

Püttlingen · Wo einst Gäste im „Hotel zur Post“ abstiegen, gibt’s jetzt Tischkicker & Co. Doch die Bleibe ist nicht endgültig.

Das Jugendzentrum Püttlingen ist umgezogen. Gut 50 Stammgäste zwischen zehn und 25 Jahren fühlen sich in den neuen Räumen offensichtlich pudelwohl. Nun ist das Juz Ecke Rathausstraße/Völklinger Straße zu finden, in dem Haus, das einst das „Hotel zur Post“ gewesen war. Zuerst waren die Besucher des neuen Juz’ leicht enttäuscht. Denn als im November 2017 die Einrichtung vom gewohnten Standort neben dem Schlösschen in die neuen Räume verlegt wurde, da hofften die Stammgäste auf einen gut funktionierenden Pizza-Ofen – weil es zuvor in dem Haus über Jahre eine Pizzeria gegeben hatte. Doch „niente“, der Pizza-Ofen ist weg. „Aber Kochen und Backen stehen bei uns immer noch hoch im Kurs“, schmunzelt Sozialbetreuerin Manuela Schampera, und ihre Kolleginnen Sarah Bick und Svenja Peters bestätigen es.

Pizza, Pasta & Plätzchen kriegen die Juz-Besucher also auch ohne speziellen Ofen hin. Und es gibt zudem noch allerhand weitere Aktivitäten: Im großen Besucherraum stehen Billard, Tischkicker, Air-Hockey und Play-Station, hier findet man zudem alle Arten von Gesellschaftsspielen.

Überall stehen bequeme Sessel „zum Relaxen“, die Räume wirken geschmackvoll und jugendgerecht“ renoviert, hier kann man sich wohlfühlen. „Über unsere vielen Freizeitmöglichkeiten hinaus“, sagt Manuela Schampera, „bieten wir Hilfe bei den Hausaufgaben an, haben aber auch ein Ohr für Krisen.“. – Krisen? Na ja, nicht selten haben Pubertierende Probleme, zu Hause, in der Schule, mit Gleichaltrigen, manchmal sogar mit der Polizei. Da hilft es, im Juz eine kompetente Zuhörerin mit pädagogischer Ausbildung zu finden. Schampera: „Wenn die Jugendlichen Bammel haben, gehen wir sogar mit ins Gespräch. Wir arbeiten auch eng mit dem Sozialen Dienst zusammen.“

Jetzt, beim Besuch der SZ im Juz, ist von Krisen allerdings nichts zu spüren. Pünktlich mit Beginn der Öffnungszeit trudeln die ersten jungen Besucher ein, darunter auch junge ausländische Bürger, die man auch im Integrationscafé gegenüber antrifft. „Hallo Alter!“ In der heutigen Sprache der Jugend wird gegrüßt. Handy-Nachrichten werden gezeigt, getauscht, kommentiert. Eine erste Tischkicker-Partie wird ausgetragen. „Nur schade, dass die Räume so offen und hellhörig sind. Wir hätten uns gerne auch den einen oder anderen Rückzugsraum für vertrauliche Gespräche gewünscht“, so Manuela Schampera.

Hilft aber nichts, den bisher gewohnten Standort am Schlösschen musste das Püttlinger Juz im vorigen Jahr aufgeben, weil die dort bestehende Kita am Schlösschen wegen wachsender Kinderzahl erweitert wird und die Räume des ehemaligen Juz nun dazu dienen, dass die Kita zwei neue Gruppen bilden kann.

Organisatorisch funktioniert ein Juz hierzulande so: Die Stadt Püttlingen stellt die Räume, der Regionalverband das Personal. Und weil der die Größe des neuen Standortes, obwohl innenarchitektonisch gut aufgemöbelt, auf Dauer nicht ausreichend erscheint, müssen sich die Besucher irgendwann auf einen weiteren Umzug einstellen. Vorerst aber nicht: „Bis dahin freuen sich unsere Gäste auf den Sommer“, sagt Schampera. Denn dann stehe auch die große Terrasse zur Verfügung, auf der gegrillt werden kann.

Es gibt zudem einen direkten Zugang zum Stadtpark mit seinem Multifunktions-Sportfeld. Und weitere Aktivitäten außerhalb des Hauses stehen bereits jetzt, im Sommer aber bevorzugt, auf der Tagesordnung, etwa Schwimmbad- und Kinobesuche, Fahrten zur Kartbahn oder in Freizeitparks, zu Fußballturnieren, Freizeiten oder ins Zeltlager.

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