Püttlingens weibliche SeiteMit Mut zur Farbe greifen

Püttlingen. In Sachen Frauenpower liegt Püttlingen im Saarland eindeutig vorn. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer wohnt schließlich hier. Klar war sie auch Schirmherrin des "Püttlinger Frauentages" in der Stadthalle. Lokal - regional - international ging es dabei am Samstag zu

 "Courage - Mut", war das Motto des Frauentags in Püttlingen. Dabei konnten sich Besucherinnen auch etwas trauen, indem sie in Gemeinschaftsarbeiten großflächige Bilder gestalten. Foto: Becker & Bredel

"Courage - Mut", war das Motto des Frauentags in Püttlingen. Dabei konnten sich Besucherinnen auch etwas trauen, indem sie in Gemeinschaftsarbeiten großflächige Bilder gestalten. Foto: Becker & Bredel

Püttlingen. In Sachen Frauenpower liegt Püttlingen im Saarland eindeutig vorn. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer wohnt schließlich hier. Klar war sie auch Schirmherrin des "Püttlinger Frauentages" in der Stadthalle. Lokal - regional - international ging es dabei am Samstag zu. Mit Infomesse und Bühnenprogramm, mit Keramik, Schmuck und Handtaschen-Unikaten aus dem Köllertal, mit russischem Kunsthandwerk, orientalischem Tanz, Hawaii-Massage mit Unterarmen und Ellenbogen, mit einer Chor-Premiere und Autorenlesung.Die Stadt zeigte sich von ihrer kunterbunten weiblichen Seite. Das Orga-Team - Frauenbeauftragte Silvia Kirsch, Mediatorin Monika Mersdorfer und Kreativtherapeutin Conny Altmeyer - hatte "Mut - Courage" als Motto ausgeben. "Denn das ist das, was in unserer Welt am meisten Not tut", meinte die Frauenbeauftragte. Zu ihrem Erstaunen eröffnete sich die Veranstaltungen von selbst. Die Besucherinnen kamen herbei und spazierten an den Ständen entlang. So herrschte sogar schon vor dem offiziellen Start Stimmung im Saal.

Sich etwas trauen, was probieren, war ein Ziel des Püttlinger Frauentages. Vielgestaltig wurde das umgesetzt. Beim Frauensportclub Miss Sporty ging es beispielsweise ums Sich-Aufraffen. Clubmanagerin Susanne Hampp präsentierte ein eindrucksvolles Vorher-Nachher-Tagebuch mit Fotos von einer Frau aus Saarlouis, die durch Training und Ernährungsumstellung 58 Pfund abgenommen hat. Die evangelische Frauenhilfe zeigte Fotos von Ausflügen und diversen anderen Aktivitäten auf einer Stellwand. 60 Frauen gehören dem Verein im Stadtteil Köllerbach an, schilderte die Vorsitzende Ellen Kiefer. Ihre Kollegin, Erika Maus, berichtete von rückläufigen Zahlen auf der Püttlinger Ritterstraße. Sie wollten den Tag auch für Mitgliederwerbung nutzen, schließlich würde es bei ihren Treffen um Aktuelles wie Organspende, Patientenverfügung oder Privatisierung des Wassers gehen. Die katholischen Frauen verteilten Taschen für den "Kauf-nix-Sonntag". Man müsse ja mal Abstand halten, einen Tag ruhen, meinte Martina Wintrich. Styroporkugeln und hohe Glasgefäße luden zur Meinungsabgabe zum Thema Minijob.

Ingrid Braun deckte sich mit Infobroschüren am Stand des Seniorenbeirats ein: "Viele sind doch alleinstehend", sagt die 62-Jährige und weiter: "Ich möchte einen Weg für das letzte Lebensdrittel finden. Ich möchte das für mich sicher wissen - in einer geborgenen Gemeinschaft. Piepegal ob WG oder betreutes Wohnen."

Magdalena Orlet hatte eine Mut-mach-Collage aus den Porträts berühmter Autorinnen zusammengesetzt.

Christina Barbian von der Buchhandlung Balzert präsentierte an die 100 Mut-mach-Bücher für Frauen. So waren etwa "Die Alpha-Bitch zähmen" und auch der vollmagnetische Traummann zum Selber-Basteln zu haben. Brigitte Mann, Erfinderin der Köllerbacher Lesestunde, kündigte an, sie wolle eine Lesegruppe gründen. "Was mir vorschwebt, ist, dass alle das gleiche Buch lesen und wir uns darüber austauschen. Es wäre schön, wenn eine Gruppe zusammenkommt", wer möchte, kann sie anrufen, Tel. (0 68 98) 6 16 62. Püttlingen. Vier "Mut-mach-Bilder" entstanden beim Frauentag in Püttlingen - ganz bewusst als Gruppenarbeiten von Laien nach dem Motto: Mantel aus, Kittel über und ran ans Gruppenbild: "Nur Mut, nicht denken, einfach malen", so Projektleiterin Eva Müller. Hildegard Jose griff als erste zu Pinsel und Farbe. "Ich habe noch nie gemalt, bis jetzt habe ich immer nur alle bewundert, die es tun", beteuerte sie, und kurz darauf kam der Kommentar: "Toll." Die vier Mut-mach-Bilder vom Frauentag werden, so Eva Müller, demnächst ein öffentliches Gebäude in Püttlingen zieren. Mit Glitzersteinen, Silberglimmer, Blumen, Engeln und abstrakten Ecken. hof

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort