Püttlingen zeigt Pioniergeist

Püttlingen. "Maßgeschneidert für die Stadt": Mit diesen Worten wirbt das Unternehmen Mia-Electric für sein Elektroauto. Ein Dreisitzer, klein, kompakt, wendig, superleise: Der Fahrer sitzt vorne in der Mitte. Zwei Beifahrer im Heck haben somit ausreichend Beinfreiheit. Die Reichweite beträgt circa 80 Kilometer. Dann muss "nachgeladen" werden

Püttlingen. "Maßgeschneidert für die Stadt": Mit diesen Worten wirbt das Unternehmen Mia-Electric für sein Elektroauto. Ein Dreisitzer, klein, kompakt, wendig, superleise: Der Fahrer sitzt vorne in der Mitte. Zwei Beifahrer im Heck haben somit ausreichend Beinfreiheit. Die Reichweite beträgt circa 80 Kilometer. Dann muss "nachgeladen" werden.Was das Thema E-Mobilität anbelangt, hat die Stadt Püttlingen durch Beschluss seines Hauptausschusses zwei neue Elektrofahrzeuge vom Typ Mia-electric als Einsatzfahrzeuge für den kommunalen Ordnungsdienst und den technischen Dienst gekauft. Beigeordneter Jürgen Detzler stellte sie gestern vor. Er sagte: "Die in Frankreich produzierten Fahrzeuge gehören zu den Pionieren unter den Elektroautos, die in Serie hergestellt werden und ausschließlich elektrisch angetrieben werden."

Nicht allein der Gedanke des Umweltschutzes habe bei der Entscheidung eine Rolle gespielt, sondern auch ökonomische Gesichtspunkte. Denn die Stadt erhoffe sich deutlich geringere Betriebskosten als bei einem herkömmlichen Auto. Dr. Edwin Kohl aus Merzig, Mitentwickler und -eigentümer des Mia-Unternehmens, präzisierte: "Zum ersten Mal hat eine saarländische Kommune schlauerweise beschlossen, zwei E-Autos zu kaufen." Kohl rechnete in diesem Zusammenhang vor, dass der Mia auf 100 Kilometer circa zehn KWh Strom zum derzeitigen Preis von 2,50 Euro verbrauche. "Damit liegen die Betriebskosten bei einer Fahrleistung von 100 000 Kilometern bei 3000 bis 4000 Euro, deutlich günstiger als bei einem herkömmlichen Wagen." Kohl räumte ein, dass der Anschaffungspreis des Mia, 24 500 Euro, bedenkenswert sei: "Das Auto ist deshalb so teuer, weil er bisher nur in Kleinstserien hergestellt wird. Wir brauchen eine Antriebsfinanzierung durch die Bundesregierung."

Georg Jungmann, Staatssekretär im Innenministerium, hat die Forderung vernommen, er sagte: "Es braucht mutige Pioniere wie Dr. Kohl, solch ein Fahrzeug zu entwickeln." Die Gesellschaft brauche aber auch Pioniere wie die Stadt Püttlingen, die zeigen, dass man mit geringem Energieeinsatz und ohne Schadstoffausstoß mobil sein könne. Der Staatssekretär kündigte in diesem Zusammenhang die Absicht der Saarländischen Landesregierung an, 30 Ladestationen für E-Fahrzeuge im Land einzurichten, plus etliche Verleihstationen an Bahnhöfen für Pedelecs (Fahrräder mit Akku-Antrieb) zur Ankurbelung des Fahrrad-Tourismus.

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