Püttlingen will den Schilderwald lichten

Püttlingen · Um den ausufernden Schilderwald zu lichten, hat die Stadtverwaltung eigens ein Konzept erarbeiten lassen, das nun im Werksausschuss vorgestellt wurde. Zudem soll es im Bereich des Marktplatzes eine einheitliche verkehrsberuhigte Zone und einen Radweg geben.

Den Schilderwald, den dichten, den will der Stadtrat lichten. - Deshalb befasste sich der Werksausschuss des Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung mit dem Park- und Beschilderungskonzept für die Zentren der Stadtteile Püttlingen und Köllerbach. Das Konzept war von dem Unternehmen "MS-Traffic" im Auftrag der Stadtverwaltung erarbeitet worden. Inhaber Markus Schmelzer erläuterte dem Ausschuss das Konzept.

Einschließlich Zusatzschilder hängen in der Püttlinger Innenstadt auch schon mal sechs Schilder direkt über- und nebeneinander. Deutlich zu viel, wie nicht nur Schmelzer meint.

Im Konzept fasst er das so zusammen: Eine solche Ansammlung von Verkehrszeichen überfordert die Verkehrsteilnehmer zu Lasten der Verkehrssicherheit. Doppelte Zonenbeschilderung - also gleichzeitig eine Tempo-30- und eine Parkverbots-Zone auszuweisen - hält der Experte für überflüssig. Überhaupt will er die Beschilderung für das Parken neu ordnen und so vor allem die vielen Halte- und Parkverbotsschilder ausdünnen. Lieber sähe er die Streifen mit einem Schild versehen, auf denen Parken erlaubt ist. Er nennt das den Wandel von der "Negativ- zur Positiv-Beschilderung".

Außerdem gebe es im Püttlinger Ortskern zu viele verschiedene Geschwindigkeitszonen. Mal darf man 30, mal 20 und gelegentlich sogar nur zehn Stundenkilometer schnell fahren. Seine Empfehlung, nur eine Tempo-30-Zone einzurichten, stieß allerdings auf Widerstand: "Am Marktplatz ist das zu schnell", monierte Sozialdemokrat Nikolaus Jost.

Schließlich plädierte der Ausschuss für den Vorschlag von Sigurd Gilcher (Linke), dort eine kurze verkehrsberuhigte Zone einzurichten, wo in der Püttlinger Innenstadt künftig Autofahrer, Radler und Nutzer der Außengastronomie nahe aufeinander treffen. Denn am Marktplatz entlang soll künftig auch der Haupt-Radweg führen - auch um den Radlern eine Rast bei den Lokalen am Markt schmackhaft zu machen.

Zudem soll es noch weitere Änderungen am Markt geben: Die Richtung der Einbahnstraße "Am Marktplatz" soll genau umgekehrt wie derzeit verlaufen. Mit dieser Maßnahme will Schmelzer in diesem Bereich den Durchgangsverkehr zum Rathausplatz unterbinden.

Die den Marktplatz betreffenden Veränderungen sollen sogar kurzfristig umgesetzt werden, mittelfristig soll die Parkbeschilderung umgewandelt werden. Auf lange Sicht sollen schließlich nicht regelkonforme Hinweisschilder gegen regelkonforme ausgetauscht werden. Eine erste Kostenschätzung beläuft sich auf insgesamt 20 000 Euro.

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