Der Eintritt im Hallenbad im Sport- und Freizeitzentrum Trimmtreff Viktoria wird abends günstiger - schon ab Dienstag 1. März. Dann können Schwimmer erstmals eine Feierabendkarte lösen, die ab 19 Uhr gilt und 2,20 Euro kostet. Der Stadtrat hat bei seiner jüngsten Sitzung im Technischen Rathaus Köllerbach einstimmig dem Antrag der CDU-Stadtratsfraktion zugestimmt und hat damit bestätigt, was zuvor bereits der Werksausschuss des Rates vorgegeben hatte (wir berichteten).

Die CDU-Fraktion hatte die Einführung der Feierabendkarte angeregt, um das Bad in den Abend- und Randzeiten besser auszulasten und damit auch die Ausnutzung des Bades zu steigern. Denn die Zahl der Badegäste ist rückläufig. Dazu ein paar Zahlen: 2011 war im Jahresbericht noch von mehr als 100 000 Badegästen die Rede, die zusammen knapp 224 000 Euro an Eintrittsgeld zahlten. Der größte Anteil der verkauften Eintrittskarten - nämlich etwa ein Viertel - waren die von Erwachsenen gekauften Einzelkarten. Fast ebenso beliebt waren die 20er-Karten. 13 700 Badende zahlten nur einmal - sie erwarben eine Jahreskarte.

2012 dann der Bruch, als neun Prozent der Gäste nicht mehr kamen. Ein Blick auf den Jahreserlös lässt vermuten, dass das an einer Gebührenerhöhung lag. Denn das Jahresergebnis stieg nämlich trotz sinkender Bersucherzahlen: Rund 92 000 Badegäste zahlten mehr als 231 000 Euro (die Betriebskosten werden dadurch nicht gedeckt).

Im Vorjahr kamen schließlich nur noch knapp 77 000 Badegäste. Das Fazit der Verwaltung: "Die Zahlen zeigen einen kontinuierlichen rückläufigen Besuchertrend bei nicht nennenswerten Umsatzrückgängen." Die Ursache für den Besucherrückgang prüfe die Verwaltung derzeit. Stefan Hirschmann, kaufmännischer Leiter der Eigenbetriebe Technische Dienste der Stadt Püttlingen , informierte den Stadtrat: "Ein Teil des alten Publikums ist uns sicher weggebrochen, erste Badegäste kommen aber bereits zurück, nachdem auch andere ihre Preise erhöht haben." Er nannte einen weiteren Ansatz: Sterbefälle hätten den relativ alten Teil des Besucherstamms dezimiert.

Sigurd Gilcher von der Linkenfraktion warnte davor, dies so einfach abzutun und analysiert seinerseits: "Gerade angesichts des demografinschen Wandels, der aussagt, dass die Älteren in unserer Gesellschaft mehr werden, müssten es sogar mehr ältere Schwimmer sein." Hans Schwindling, DKP , freute sich, dass das Schwimmvergnügen für die Bürger wenigstens zeitweise günstiger wird: "Selten ist es uns so leicht gefallen, einem CDU-Antrag zuzustimmen." Er monierte allerdings: "Den Älteren reicht die Wassertemperatur nicht mehr aus, sie schwimmen deshalb woanders." Das ließ Hirschmann nicht gelten. Die Wassertemperaturen lägen zwischen 28 und 29 Grad Celsius noch recht hoch: "Das wird anderswo als Warmbadetag beworben."

Die Verwaltung hofft: "Die Einführung der Feierabendkarte könnte dazu beitragen, dass sich die Besucherzahlen wieder positiv entwickeln." Sie soll an den Werktagen angeboten werden. Da sich Badebetrieb montags nur auf das nachmittägliche Seniorenschwimmen beschränkt und um 17 Uhr endet, kämen Feierabendschwimmer von Dienstag bis Freitag, wenn bis 21 Uhr geöffnet ist, zwei Stunden in den Genuss des günstigeren Tickets.