Popkultur auf dem Weg durchs Treppenhaus

Püttlingen. Popkultur im Püttlinger Bahnhof, in der neuen Dauerausstellung steckt Musik: Die Treppengalerie im Kulturbahnhof ist neu bestückt. Dort machen nun Druckgrafische Arbeiten von O. W. Himmel den Weg zum stillen Örtchen zum Kultur-Spaziergang. Jedes Bild ist ein Unikat."Ich will Cash" fordert der Künstler gleich fünffach frontal auf Chromoluxkarton

 Johnny Cash will Cash - rot auf gelbem Hintergrund. Foto: Himmel

Johnny Cash will Cash - rot auf gelbem Hintergrund. Foto: Himmel

Püttlingen. Popkultur im Püttlinger Bahnhof, in der neuen Dauerausstellung steckt Musik: Die Treppengalerie im Kulturbahnhof ist neu bestückt. Dort machen nun Druckgrafische Arbeiten von O. W. Himmel den Weg zum stillen Örtchen zum Kultur-Spaziergang. Jedes Bild ist ein Unikat.

"Ich will Cash" fordert der Künstler gleich fünffach frontal auf Chromoluxkarton. In Gelb, Blau oder Grün schleudert uns das stellvertretend Johnny Cash entgegen (siehe Bild rechts). Links rüber als poppig verschmitzter Kontrapunkt: "Sie will Hank" mit Konterfei in Linoldruck. Man kann das wohl wie einen Dialog lesen. Getrost aber auch anders verstehen. Alles was hier in der Treppengalerie hängt ist käuflich und zu Preisen zwischen 40 bis 250 Euro zu haben. Am günstigsten sind die kleinen "Sweet Deams" auf Schokoladenumverpackungspapier. Am teuersten die gerahmten Fleetwood Macs: "Go your own way", mal auf einer brasilianischen Landkarte, mal auf dem Elbland, einem Stück Schweden oder den Straßen der Stadt Saarbrücken.

Zwischen Damenklo und Herrentoilette liest man auf alten Schallplattenhüllen "Music was my first love". Beim genauen hinschauen, schimmert durch, wer sich hinter dem musikalisch-grafischen Bekenntnis verbirgt: Heintje, Peter Alexander, Marius Müller-Westernhagen. O. W. Himmel hat ausrangierte Hüllen im Bekanntenkreis gesammelt und ihnen durch Überstempelung ein zweites Leben eingehaucht. Doppelbödig, verschmitzt auch die Serie: "A House is not a home when there is no one there", dieser familienfreundliche Spruch wurde auf alte Atlantenseiten gebracht und diese dann mit Perlgarn auf Tapetenreste aus den 40er, 50er und 60er Jahren gestickt.

Wie ein Bild im Wohnzimmer. Sogar der dreieckige Fadenverlauf wie für den Nagel an der Wand ist vorhanden. Das Bistro im Kulturbahnhof ist Sonntag bis Freitag von elf bis 14 Uhr und abends ab 17 Uhr geöffnet, Samstags ab 17 Uhr. Ein Katalog liegt aus. hof

Weitere Informationen zur Ausstellung bei Bistrochef Frank Hens, Tel. (0 68 98) 6 36 37.

Auf einen Blick

O. W. Himmel, Jahrgang 1967, stammt aus Ludwigshafen. Er studierte Freie Kunst und Produktdesign in Saarbrücken und lebt und arbeitet als freier Künstler in Köllerbach. Er ist mit der Künstlerin Katharina Krenkel verheiratet. Als Kunst-Vermarktungs- und Vermittlungsstrategie konzipierte er in Anlehnung an die Tupper-Parties Kunst-Zuhause-Abende. Seit 2007 ist O. W. Himmel als Dozent für Existenzgründung an der HBK Saarbrücken und der Kunstakademie in Karlsruhe tätig.

Offenes Atelier: Sonntag, 16. Dezember, 10 bis 18 Uhr, lädt O. W. Himmel zum verkaufsoffenen Sonntag in sein Atelier in der Überhofer Straße 39. Parallel präsentiert auch Katharina Krenkel ihre Arbeiten in ihrem Atelier. hof

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort