Pendler zwischen zwei Vereinen

Köllerbach · Saarlandligist SF Köllerbach erwartet heute um 19 Uhr den SV Hasborn. Mit dabei ist wieder Mohamed Benghebrid, der alle Saisonspiele mitgemacht hat. Der Kapitän kann sich ein Leben ohne Fußball nicht vorstellen.

Köllerbachs Mohamed Benghebrid (rechts), hier im Spiel gegen Riegelsberg (0:0) im Laufduell mit Philipp Feldes, sagt zum Rückstand auf Spitzenreiter Mettlach: „Es muss schon viel passieren, wenn wir den noch aufholen wollen.“ Foto: Andreas Schlichter

Köllerbachs Mohamed Benghebrid (rechts), hier im Spiel gegen Riegelsberg (0:0) im Laufduell mit Philipp Feldes, sagt zum Rückstand auf Spitzenreiter Mettlach: „Es muss schon viel passieren, wenn wir den noch aufholen wollen.“ Foto: Andreas Schlichter

Foto: Andreas Schlichter

Mohamed Benghebrids Herz schlägt für zwei Vereine . "Für mich ist es schon wichtig, dass man sich mit seinem Verein identifiziert und sich wohlfühlt", erzählt der 30-Jährige, der neben seinem aktuellen Club Sportfreunde (SF) Köllerbach auch an den Oberligisten Röchling Völklingen denkt: "Ich habe mich bei Röchling und in Köllerbach immer wohlgefühlt. Deswegen hatte ich auch nie die Absicht, woanders hinzugehen."

In der E-Jugend begann Benghebrids Karriere in Völklingen, wo er danach alle Jugendmannschaften durchlief. Nach zwei Jahren in der ersten Mannschaft entschied er sich 2006 für den Wechsel nach Köllerbach und stieg mit seiner neuen Mannschaft auf Anhieb in die damals viertklassige Oberliga auf. "Wir haben gegen Mannschaften wie den 1. FC Saarbrücken und Eintracht Trier gespielt", erinnert sich der Verteidiger: "Da war wirklich jede Woche Aktion. Du hattest fast immer Topspiele vor vielen Zuschauern gegen Mannschaften, von denen man selbst noch viel lernen konnte."

Sechs Jahre blieb Benghebrid in Köllerbach , ehe er sich 2012 zu einer neuen Aufgabe berufen fühlte - und diese erneut in Völklingen fand. "Völklingen hatte eine starke Mannschaft, und viele meiner Freunde aus der Jugend haben noch dort gespielt. Außerdem kam mein alter Trainer Werner Weiss damals zurück", erzählt der Deutsch-Algerier.

Trotzdem: Nach einem Jahr machte Benghebrid wieder kehrt - und fand sich in Köllerbach wieder. Dort ist er nun im zweiten Jahr Kapitän und eine der Säulen in der Saarlandliga-Mannschaft von Spielertrainer Davit Bakhtadze. In der laufenden Saison hat er noch kein Liga-Spiel verpasst, stand jedes Mal 90 Minuten auf dem Platz. "Ich bin sehr ehrgeizig und verliere nicht gerne. Ich will der Mannschaft dabei helfen, dass wir jede Woche das Beste aus uns rausholen", sagt "Mo", wie Benghebrid gerufen wird. Daran hapert es bei den Köllerbachern jedoch im Moment. Vor der Saison wurden die Sportfreund als ein großer Titelfavorit gehandelt. Sie stehen nach zwölf Spieltagen mit zwölf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter SV Mettlach jedoch nur auf Tabellenplatz sieben.
Karaoglan suspendiert

"Wir haben uns die Situation vor der Saison anders vorgestellt, aber die Liga ist ausgeglichen. Wir haben unnötig Punkte liegen lassen, deswegen der Rückstand. Es muss schon viel passieren, wenn wir den aufholen wollen", erklärt Benghebrid. Heute will Köllerbach seinen Teil dazu betragen, den Abstand zumindest nicht größer werden zu lassen. Um 19 Uhr ist der Tabellen-14. SV Hasborn zu Gast. Arif Karaoglan wird dabei nicht helfen. Er wurde wegen einer internen Angelegenheit für zwei Wochen suspendiert und fehlt seitdem unentschuldigt, teilten die Sportfreunde auf Nachfrage mit.

Benghebrid kann sich derweil ein Leben ohne Fußball nicht vorstellen. "Solange die Knochen halten, werde ich weitermachen und immer alles geben. Fußball ist sehr, sehr wichtig für mich", sagt er - und klingt fast schon verliebt.

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