Osterhase bekam nasse Füße

Püttlingen. Gut Ding will Weile haben - oder ist alles nur eine Frage des Wetters? Jedenfalls brauchte der erste Püttlinger Ostermarkt ziemlich lange, bis er in die Gänge kam. Vielleicht machte man sich ja lieber erst am Nachmittag auf die Socken, als auch die Geschäfte geöffneten hatten. So oder so: Am Vormittag und auch noch über Mittag war auf dem Kardinal-Maurer-Platz nur wenig los

 Vogelhaus-Bauer Dieter Gräßer beim Ostermarkt in Püttlingen zeigt Norbert Rupp Nistkästen. Foto: Jenal

Vogelhaus-Bauer Dieter Gräßer beim Ostermarkt in Püttlingen zeigt Norbert Rupp Nistkästen. Foto: Jenal

Püttlingen. Gut Ding will Weile haben - oder ist alles nur eine Frage des Wetters? Jedenfalls brauchte der erste Püttlinger Ostermarkt ziemlich lange, bis er in die Gänge kam. Vielleicht machte man sich ja lieber erst am Nachmittag auf die Socken, als auch die Geschäfte geöffneten hatten. So oder so: Am Vormittag und auch noch über Mittag war auf dem Kardinal-Maurer-Platz nur wenig los. Ostermarkt-Organisatorin Vera Kaltz vom Püttlinger Verkehrsverein meinte, der geringe Zuspruch bei der Markt-Premiere sei wetterbedingt. Weil es am Morgen noch regnete und stürmte, hätten am frühen Vormittag sogar noch Markthändler kurzfristig abgesagt. So gab es denn keine handgemachte Seife, und auch die angekündigten österlichen Dekorationsartikel - die den Markt eigentlich erst richtig zum "Ostermarkt" gemacht hätten - fehlten. Ebenso war der Stand mit dem Bärlauch nicht da, was daran lag, dass die Natur im Rückstand ist.Dennoch kamen 14 Stände zusammen. Neben Klassikern wie Rostwurst oder Popcorn und gebrannten Mandeln konnte man auch Originelles aus der Umgebung und aus fernen Ländern probieren und kaufen. So präsentierte Esther Nimmesgern aus Riegelsberg beispielsweise vom Rohesser über Fleischkäse, Jagdwurst und Salami bis hin zum Käse, alles, was die Ziege hergibt. Ziegenfleisch sei gesund und vom Geschmack her eigentlich neutral, erläuterte sie. Der typische Ziegen-Beigeschmack stecke im Fett, und das würde sie immer abschneiden. Auf spanische Salami hatte sich der Händler aus dem französischen Romeling spezialisiert. Zu seinen "Spécialités culinaires" gehörten, neben feuerroter Chorizzo, deftiger Esel- und edler Filetsalami, auch pikante Sorten mit Nüssen und Oliven. Käse aus Tirol, aus Bayern, Österreich und der Schweiz, aus Holland und Italien warteten ebenfalls auf Kundschaft.

Direkt von der Île de Ré kam das teure, von Hand abgeschöpfte Salz "Fleur de Sel". Die Würzmischungen, die am selben Stand zu haben waren, werden in Püttlingens Nachbarstadt Völklingen zusammengestellt.

Auch die urigen Vogelhäuser und Nistkästen stammten aus Völklingen. Hans-Dieter Gräßer fertigt sie in seiner Freizeit aus einheimischen Nadelhölzern. Auf dem Ostermarkt konnte man ihm beim Zusammenbauen zuschauen. Ebenso wie dem Korbflechter aus Steinbach.

"Wir sind froh, wenn das Wetter wenigsten so bleibt", meinte eine Markthändlerin mit Blick zum Himmel. Nicht viel anders sahen das die Geschäftsleute. Voller Optimismus rollten sie am frühen Nachmittag Ständer mit Jacken und T-Shirts aufs Straßenpflaster. Etliche Ladeninhaber hatten für den offenen Sonntag Kuchen gebacken. So wurde aus dem schnöden Einkaufsbummel ein netter Sonntagsspaziergang mit Rahmenprogramm.

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