Verkehrsunfallstatistik 2017 Nur ein Unfall mit Todesfolge im Köllertal

Köllertal · Trotz höherer Unfall-Zahl ist die Zahl der Leicht- und Schwerverletzten im Jahr 2017 gesunken. Das besagt die Verkehrsunfallstatistik.

 Ein 62-Jähriger kam am 21. Juli 2017 in Eiweiler mit dem Auto wegen gesundheitlicher Probleme von der Straße ab. Der Mann starb später im Krankenhaus.

Ein 62-Jähriger kam am 21. Juli 2017 in Eiweiler mit dem Auto wegen gesundheitlicher Probleme von der Straße ab. Der Mann starb später im Krankenhaus.

Foto: Fred Kiefer

Seit vier Jahren klettern  die Zahlen kontinuierlich nach oben. Jedes Jahr werden bei der Polizei-Inspektion (PI) Köllertal mehr und mehr Verkehrsunfälle aufgenommen: vom abgefahrenen Spiegel bis hin zum Auffahrunfall oder zur Fahrerflucht. Das besagt die Verkehrsunfallstatistik 2017, die Horst Peter Schäfer, Leiter der PI Köllertal, und Stellvertreter Patrik Siegwart jetzt im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung erläuterten.

In Püttlingen stieg die Zahl der Unfälle von 340 (2014) auf 414 (2017), ein Anstieg um 21,76 Prozent. In Riegelsberg stieg die Unfallquote in den vergangenen vier Jahren sogar um 38,8 Prozent von 299 (2014) auf 415 (2017).

Eine Ausnahme bildet hier jedoch Heusweiler. Während in der Gemeinde von 2014 bis 2016 das Unfallbarometer ebenfalls von 506 auf 616 geklettert war – ein Anstieg um 21,74 Prozent –, ging die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr etwas zurück. Laut Verkehrsunfallstatistik registrierte die Polizei 2017 563 Unfälle in Heusweiler – 8,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Gründe für diesen Rückgang, aber auch für die steigenden Unfallzahlen, kann sich der Polizeichef nicht erklären. „In den vergangenen Jahren gab es keine Änderungen an der Straßenführung in Heusweiler, die mit dem Rückgang in Verbindung gebracht werden könnten. Auch für die steigende Zahl von Verkehrsunfällen in Püttlingen und Riegelsberg gibt es keine verlässliche Erklärung“, sagt Schäfer.

Mit der Unfall-Zahl sanken auch die Zahlen der Schwer- und Leichtverletzten, sagt Schäfer weiter. Insgesamt 68 Menschen wurden im vergangenen Jahr bei Unfällen in Heusweiler verletzt – zehn davon schwer und 58 leicht. Ein Rückgang um 39,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 112 Verunglückten.

Trotz steigender Unfallzahlen ging auch im restlichen Köllertal die Zahl der Verletzten leicht zurück. In Riegelsberg kamen im vergangenen Jahr 57 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden – drei Prozent weniger als 2016. In Püttlingen verzeichnete die Polizei einen Rückgang der Verunglückten von 62 auf 52 (minus 16,1 Prozent). Auch diesbezüglich gebe es keine verlässlichen Erklärungen, sagt Schäfer im Gespräch. Dass die Zahl der Verkehrsunfälle in Heusweiler jedoch höher als im restlichen Köllertal sei, habe zwei Gründe: Einerseits seien Riegelsberg und Püttlingen von der Fläche her kleiner als Heusweiler, sagt Schäfer weiter. „Und zum Gebiet der Gemeinde Heusweiler gehören die Autobahnen A 8 und A 1.“ Allein 116 der 563 Unfälle ereigneten sich auf einer der beiden Fernstraßen. Im gesamten Köllertal kamen 2017 bei 1392 Unfällen 177 Menschen zu Schaden.

 Horst Peter Schäfer, Leiter der Polizei-Inspektion Köllertal.

Horst Peter Schäfer, Leiter der Polizei-Inspektion Köllertal.

Foto: rup

„Leider gab es im vergangenen Jahr auch ein Todesopfer im Verkehr zu beklagen“, sagt Schäfer. Ein 62-jähriger Mann war am 21. Juli 2017 in Eiweiler wegen gesundheitlicher Probleme von der Straße abgekommen und gegen einen Bunker gefahren. Der Mann starb kurze Zeit später im Krankenhaus. „Dies war ein Alleinunfall ohne Fremdeinwirkung“, sagt Schäfer. Dennoch wird dieser in der Statistik aufgeführt, da es sich um einen Unfall im Straßenverkehr mit Todesfolge handelt. 2016 hatte es zwei Verkehrstote im Köllertal gegeben. Mit Blick auf die Unfallstatistik sagt Schäfer: „Die hohen Prozentzahlen können verwirren, da kleine Abweichungen oftmals hohe Prozentzahlen bedeuten.“ Wie beispielsweise die Zunahme der alkoholbedingten Verkehrsunfälle in Riegelsberg um 150 Prozent. „Das klingt viel, aber in Wahrheit stieg hier die Zahl von zwei auf fünf Unfälle.“

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