Der letzte Tag des Jahres 2014 ist auch der letzte des Caféhauses Kühnen in Köllerbach . Die Filiale des Bäckerei- und Konditoreibetriebes mit Stammsitz in der Püttlinger Pickardstraße bedient noch am heutigen Silvestertag seine Kundschaft in gewohnter Manier, muss nach Worten von Inhaber Eckhard Ackermann dann aber schließen, weil der Mietvertrag auslaufe und keine Verlängerung habe vereinbart werden können.

Ackermann ist über die Umstände dieses abrupten Endes traurig. Er war Angestellter bei Kühnen gewesen und hatte im Sommer 2013 mit zwei Partnern das damals finanziell angeschlagene Familienunternehmen übernommen und die drei Standorte Püttlingen , Köllerbach und Ritterstraße erhalten. Es sei gelungen, den Betrieb zu stabilisieren und in die Erfolgsspur zu setzen, die Kündigung des Mietverhältnisses rolle nun wie ein großer Stein in den Weg, bedauert der Chef.

Nach seiner Schilderung ist durch den Wegfall des Standbeines Köllerbach nun auch das gesamte Unternehmen mit seinen insgesamt 22 Mitarbeitern nicht mehr so stabil wie es sein müsste. Neun Arbeitsplätze im Verkauf seien akut bedroht. Es müssten mindestens ein Drittel der Köllerbacher Kunden nach Püttlingen "umziehen", um das gesamte Geschäft erhalten zu können, schildert der 54-Jährige die Lage.

Heimatdichter Georg Fox , der dem Köllerbacher Café nahe der Burg Bucherbach bereits mit der Kurzgeschichte "Cappuccino und Joghurt-Törtchen" ein kleines literarisches Denkmal gesetzt hatte, zeigte sich von der Schließung betroffen und erinnerte daran, dass das Haus unter der Leitung von Brigitte Mann in den 1990er Jahren sogar ein kleiner kultureller Versammlungsort mit Autorenlesungen gewesen war . Hier sei vor mehr als zehn Jahren auch die "Literatissimo"-Aktion der Stadt Püttlingen ins Leben gerufen worden.