Musterbeispiel, wie Integration gelingt

Püttlingen · Die Köllertaler Integrationsstelle sei im Fortschrittsbericht der Bundesregierung als positives Beispiel für gelungene Integration aufgeführt, sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen.

 Ein orientalischer Tanz gehörte zum Festprogramm anlässlich zehn Jahre Köllertaler Integrationsstelle in Püttlingen. Foto: Jenal

Ein orientalischer Tanz gehörte zum Festprogramm anlässlich zehn Jahre Köllertaler Integrationsstelle in Püttlingen. Foto: Jenal

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Die Köllertaler Integrationsstelle für Zugewanderte (KIZ) feierte ihren zehnten Geburtstag in der Püttlinger Stadthalle. Mit Tanz und Gesang. Temperamentvoll und bunt. Festlich und fantasievoll gewandet, mit schillerndem Kopfputz, in glänzender Seide, die Ärmel reichen wie Schleier bis zum Boden, eröffnet der Chor Nostalgie das Programm.

Der Musiker am selbstgebauten Zupfakkordeon trägt einen knallroten Kosakenkittel. Die Pianistin steckt im Kostüm aus der Zarenzeit mit Brokat und Spitze. Chorleiterin Viktoria Beckhausen hat Rosen im Haar und ein prachtvolles Tuch um die Schultern. Die Chorkinder lassen Luftballons ins Publikum segeln und sorgen für Knalleffekte. Später lässt die Kindergruppe Fantasie zu Schlangenbeschwörermusik ihren Schmuck klimpern, die Damen der Tanzgruppe Sudaruschki drehen sich wie Spielfiguren auf der Bühne und wedeln kokett mit dem Spitzentaschentuch. "Ein Augenschmaus", schwärmt Manfred Maurer, der im Namen des Regionalverbandes gratuliert.

Moderatorin Monika Mersdorf blickt zwischen den Programmpunkten zurück. 2002 gründete Toni Job, damals Sozialamtsleiter in Püttlingen , mit seinen Kollegen aus Heusweiler und Riegelsberg den Verein Aussiedler im Köllertal, aus dem zwei Jahre später die KIZ hervorging. Treibende Kraft war Annegret Kramp-Karrenbauer. Sie sei stolz und sehr froh, dass sie zum zehnten Geburtstag die Schirmherrschaft übernehmen durfte, denn es verbinde sie eine enge Freundschaft mit der KIZ, erklärt die Ministerpräsidentin. Die Integrationsstelle sei im Fortschrittsbericht der Bundesregierung als positives Beispiel für gelungene Integration aufgeführt. Schon längst sei es so, dass der Verein "viel zurückgibt und zur Vielfalt und Buntheit im Köllertal beiträgt".

Auch die anderen Festredner betonen die Wichtigkeit der Integration in einer Zeit der Krisen. Für Christian Müller, erster Beigeordneter der Stadt Püttlingen , ist die KIZ "zehn Jahre gelebte Integration nach dem Motto: Handeln statt Diskutieren". Manfred Maurer vom Regionalverband meinte "Kompliment an Püttlingen " und sagte, dass die Stadt im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden in den vergangenen Monaten besonders viele Flüchtlinge aufgenommen hat.

Dann geht's weiter mit Kultur. Die Sängerinnen vom Saarlouiser Chor Rjabinuschka und das Tanzteam Raduga aus Dillingen treten auf. Herry Weiland von der Trommelgruppe Djapairu hat sich zur Feier des Tages ein rotes Band ins Spitzbärtchen geflochten.

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HintergrundDie Köllertaler Integrationsstelle für Zugewanderte (KIZ) hat ihren Sitz im Unternehmerzentrum Püttlingen . Der Verein Aussiedler im Köllertal, aus dem die KIZ hervorging und dem überwiegend Russlanddeutsche und Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, also aus Usbekistan, Kasachstan, dem Kaukasus und der Ukraine angehören, hat 58 Mitglieder. Es gibt Mal- und Tanzkurse, Hausaufgabenhilfe, Computerkurse und Retorikworkshops. Im April übernahm Tatjana Hempel (41) von Lubow Weber das Amt der Vorsitzenden. Infos unter Telefon (0 68 98) 69 81 73. hof

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