Nach all den "Superstars" und "Megakids" im Fernsehen ist es herzerfrischend, mal ganz normale Kinder auf der Bühne zu sehen. In der Püttlinger Stadthalle zeigten etwa 35 Kinder aus dem ersten Schuljahr und 40 Vorschulkinder , die die städtischen Kitas besuchen, was sie in der musikalischen Früherziehung gelernt haben. Das Projekt "Kultur macht stark - Musik für alle Kinder" läuft seit zwei Jahren in Püttlingen . Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt und beinhaltet ein Jahr lang kostenlosen Musikunterricht durch eine Fachkraft für Musik im Elementarbereich.

Der Unterricht umfasst Rhythmik, Instrumentenkunde, Stimmbildung und natürlich Singen, und er ist, so Musikpädagogin Vera Ziegler, "konsequent aufbauend".

Im Elementarunterricht wird pro Woche eine Stunde fleißig für das Abschlusskonzert geübt. Jede der insgesamt sechs Kindergruppen zeigte denn auch am Sonntag beim Familientag des Püttlinger Bündnisses für Familie ein kleines Stück, das all die musikalischen Elemente kunstvoll kombinierte: Pferdegetrappel, Trommelstücke, Tanzlieder und ein "Schutzengellied" aus Afrika.

Das Besondere dabei war, dass Musik immer mit Bewegung verknüpft wurde. "Die Kinder lernen über die Bewegung, über das Tun, so verinnerlichen sie besser", erklärte Vera Ziegler und schilderte: "Die Kinder machen Musik zum Angreifen, Erfahren, Erleben."

Stefan Weber, Leiter der Püttlinger Musikschule, hatte das Abschlusskonzert organisiert. Ein wichtiger Aspekt, so erklärte er, sei auch, dass Kindergartenkinder lernen, sich in eine Gruppe einzufügen. Das komme ihnen in der Schule zu Gute.

Zur Belohnung gab es für jedes Kind ein "Musikdiplom" und ein kleines Geschenk von Bürgermeister Martin Speicher .

Kinder, die weitermachen wollen, können sich einem Kinderchor anschließen, ein weiteres Jahr Elementarunterricht an der Musikschule anhängen (27,50 Euro monatlich) oder vielleicht sogar ein Instrument erlernen.

Infos gibt es im Musikschul-Büro auf der Ritterstraße, Tel. (0 68 98) 6 94 01 70.