Mit Selbstvertrauen ins Halbfinale

Püttlingen · Nach dem 27:22 gegen Mainz 05 II gehen die Oberliga-Handballerinnen des HSV Püttlingen selbstbewusst ins Pokal-Halbfinale gegen den HCS Saarbrücken. Dort hätte es eigentlich zu einem Familienduell kommen sollen.

Die Handballerinnen des Oberligisten HSV Püttlingen haben am Sonntag in der heimischen Trimm-Treff-Halle wieder ihre Heimstärke unter Beweis gestellt. Der zuvor Tabellenachte besiegte den FSV Mainz 05 II verdient mit 27:22 (13:11). Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel des noch jungen Handball-Jahres verdrängte der HSV Püttlingen die bis dato einen Rang besser platzierten Mainzerinnen vom siebten Tabellenplatz.

Das Duell der Tabellennachbarn war in der ersten Halbzeit eines auf Augenhöhe. Püttlingen schaffte es erst kurz vor der Halbzeitpause, sich einen dünnen Zwei-Tore-Vorsprung herauszuarbeiten. Die Gäste, die das Hinspiel noch mit 35:29 für sich entscheiden konnten, ließen erst ab der 40. Spielminute nach. So machte der HSV aus einem 17:15 innerhalb kurzer Zeit das vorentscheidende 21:15. Am Ende konnte sich Püttlingens Trainer Hans-Werner Müller sogar den Luxus erlauben, die eine oder andere Stammkraft früher aus dem Spiel zu nehmen.

"Nach 45 Minuten war das Spiel fast schon entschieden und wir müssen etwas Kräfte sparen, da am Mittwoch schon das schwere Pokalspiel beim HCS Saarbrücken ansteht", sagte Trainer Müller und ergänzte: "Am Samstagabend geht es dann zur HSG Wittlich, was sicher eine ganz schwere Aufgabe für uns wird. Umso wichtiger war der Sieg heute." Mit Marion Müller (sieben Tore), Miljana Cosic (sechs) und Aleksandra Jelicic (acht) machten drei Spielerinnen 21 der 27 erzielten Püttlinger Tore.

Die erfahrene Jelicic war kurz nach Abpfiff mit ihren Gedanken allerdings auch schon ganz beim Pokal-Halbfinale. Am Mittwoch ab 20 Uhr geht es in der Saarbrücker Bruchwiesenhalle gegen den Tabellenzweiten der Saarlandliga, den HCS Saarbrücken. Es sollte eigentliche das Familienduell der Jelicics werden. Ihr Ehemann, Miodrag "Miki" Jelicic, trainierte bis vergangenen Freitag die Handballerinnen aus Saarbrücken, wurde dann aber vom Vorstand mit sofortiger Wirkung beurlaubt, obwohl die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt noch auf dem ersten Platz stand. "Leider kommt es nicht zum Aufeinandertreffen mit meinem Mann. Ich bin sehr enttäuscht von der Entscheidung des HCS-Vorstandes", sagte die Rückraumspielerin verständnislos. "Für mich ist es nun umso mehr Motivation, am Mittwochabend in Saarbrücken zu gewinnen, um in das Pokalfinale einzuziehen", ergänzte sie.

Als Begründung heißt es von der Vereinsseite des HCS, dass die Nachhaltigkeit der Team- und Individualentwicklung vor dem kurzfristigen Tabellenerfolg steht. Die Vereinsstrategie ließe sich mit Miodrag Jelicic in dieser Form nicht mehr umsetzen. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Am Samstag verlor der HCS, der zum Sommer aus dem mehrspartigen TBS Saarbrücken neu gegründet wurde, dann die Tabellenführung im direkten Duell bei Meisterschaftskonkurrent HSG Dudweiler-Fischbach (17:21). HSV-Trainer Müller will aber von einem angeschlagenen Gegner nichts wissen. "In der vergangenen Oberliga-Saison haben wir beim TBS Saarbrücken mit einem 30:30 einen glücklichen Punkt mitgenommen", sagte er: "Wir sind Favorit, aber noch lange nicht durch."

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