Von der eigenen Arbeit leben können Mit fairem Handel helfen

Püttlingen · Der Eine-Welt-Laden Püttlingen sorgt seit 25 Jahren für etwas mehr Gerechtigkeit.

„Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf!“ – Das sang die Gemeinde im ökumenischen Wortgottesdienst zum 25-jährigen Bestehen des Püttlinger Eine-Welt-Ladens (EWL). „Ein kleines, feines, aber bedeutsames Jubiläum“, bescheinigte Christian Weyer, Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis Saar-West dem EWL Püttlingen. Dort kümmern sich Freiwillige seit einem viertel Jahrhundert um den Verkauf fair gehandelter Ware aus Südamerika, Asien und Afrika. Es geht insbesondere um Kaffee, Tee, Schokolade und Honig, aber auch um  Kunstgewerbe. „Nicht immer ein einfaches Unterfangen, aber unsere ehrenamtlichen Helfer haben den langen Atem“, sagt Dr. Joachim Conrad, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Kölln. Die engagiert sich, gemeinsam mit Püttlinger Katholiken, im EWL. Conrad ist Vorsitzender des EWL. Er erinnerte in seiner Festrede am vorigen Samstag an die Geschichte des EWL. Dr. Konrad Hoffmann, damaliger Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen Püttlingen, hatte die Idee, die dessen evangelische Amtskollegin Margund Braun begeistert aufgriff.

Neben dem wöchentlich festen Verkaufstermin bieten die Helfer ihre Waren auch bei Pfarrfesten, bei Gottesdiensten in der Region oder bei Stadtfesten an. Der EWL sei korrekt im Vereinsregister gemeldet, betonte Conrad, eine Überprüfung der Geldströme selbstverständlich. „Was hier im Laden geschieht, trägt bei zur Gerechtigkeit Gottes auf Erden“ sagte der Ideengeber Dr. Hoffmann in seiner Predigt. Superintendent Weyer erweiterte den Gedanken: „Hier geht es sowohl um fairen Handel und um ökologisch unbedenkliche Produktionsbedingungen als auch darum, über den eigenen Tellerrand zu blicken, indem die beiden Kirchen zusammenarbeiten.“

Jürgen Detzler, als Beigeordneter Vertreter der Stadt Püttlingen, hob besonders den Aspekt des Ehrenamtes hervor: „Ohne Ihr Engagement wäre der Gedanke des fairen Handels in unserer Region längst nicht so bekannt geworden.“ Das sah Wolfgang Biehl, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes an der Saar, ähnlich. Biehl hatte für Wolfgang Vogel, den heutigen Geschäftsführer des EWL Püttlingen und für dessen Frau Dorothea Vogel „Das goldene Kronenkreuz“ des Diakonischen Werks Deutschland als Ehrenabzeichen dabei. Die beiden Genannten engagieren sich seit Beginn im EWL, und nicht nur dort, sondern auch in etlichen anderen Funktionen der evangelischen Kirche.

Neben dem Ehepaar Vogel wurden für ihr langjähriges Engagement im EWL geehrt: Gertrud Bossmann, Else Erz, Dr. Konrad Hoffmann, Else Kiefer, Maria Pistorius, Maria Wirtz und Ernst Schmitt.

Es gibt übrigens auch jedes Jahr einen „Weltladentag“. Beim vorigen, am 13. Mai, lautete das Motto der Weltläden „Solidarität ist grenzenlos“. Der Faire Handel zielt darauf ab, menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit zu schaffen beziehungsweise Arbeitsbedingungen zu verbessern, damit Menschen in ihrer Heimat würdevoll und selbstbestimmt leben können.

Der ökumenische Eine-Welt-Laden im Evangelischen Gemeindezentrum in der Pickardstraße 26 in Püttlingen ist immer freitags von neun bis 12.30 Uhr geöffnet. Im Internet findet man mehr zu den Eine-Welt-Läden unter www.weltlaeden.at.

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