Sonnenstrom aus Püttlingen Mehr Sonnenkraft für Püttlingen?

Püttlingen · Wenn bald die Nutzung der Deponie Hohberg 1 ausläuft, könnte sie mindestens 20 Jahre Standort für eine Freiflächenanlage werden.

 Wie viel „Saft“ steckt drin? – Kontrolle einer Photovoltaik-Anlage. In Püttlingen könnte eine weitere Freiflächenanlage auf dem städtischen Gelände der „Deponie Hohberg 1“ entstehen, wenn der bisherige Pächter (Sand- und Kiesgrube Schmeer) seine Erdarbeiten beendet hat. Der Stadtrat hat grünes Licht gegeben, dass die Bürger-Energiegenossenschaft Köllertal die Pläne genauer prüfen kann. Sollte das Projekt umgesetzt werden, dann mit Bürgerbeteiligung.

Wie viel „Saft“ steckt drin? – Kontrolle einer Photovoltaik-Anlage. In Püttlingen könnte eine weitere Freiflächenanlage auf dem städtischen Gelände der „Deponie Hohberg 1“ entstehen, wenn der bisherige Pächter (Sand- und Kiesgrube Schmeer) seine Erdarbeiten beendet hat. Der Stadtrat hat grünes Licht gegeben, dass die Bürger-Energiegenossenschaft Köllertal die Pläne genauer prüfen kann. Sollte das Projekt umgesetzt werden, dann mit Bürgerbeteiligung.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Mehr Sonnenkraft für Püttlingen – wenn alles nach Plan läuft: Der Püttlinger Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung im Pfarrsaal St. Sebastian den Grundsatzbeschluss gefasst, dass die Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Köllertal auf der Deponiefläche Hohberg 1 – sie gehört zum Gebiet der Sand- und Kiesgrube Schmeer – eine Photovoltaik-Freiflächenanlage planen und realisieren kann, sofern die technischen,  wirtschaftlichen und planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür gegeben sind. Bereits im September hatte der zuständige Werksausschuss in nicht öffentlicher Sitzung die Fläche bis Ende 2020 für das Projekt reserviert, damit die BEG bis dahin prüfen kann, ob und wie das Vorhaben zu verwirklichen ist.

Drei Monate zuvor war die BEG mit entsprechenden Plänen an die Stadtratsfraktionen herangetreten, eine Photovoltaik-Anlage auf der Deponiefläche der Sandgrube Schmeer zu errichten. Mitte August gab es dann ein Vorgespräch im Rathaus Köllerbach.

Die BEG will, wie auch schon bei anderen Projekten, den Bürgern die Gelegenheit geben, sich durch den Kauf von Anteilen an dem Projekt zu beteiligen. EntsprechendeErfahrungen hat die BEG bereits mit genossenschaftlich finanzierten Dachflächenalagen auf dem Kindergarten Bengesen, am Rathaus Riegelsberg und in Saarlouis gesammelt und damit – auch nach Auffassung der Püttlinger Verwaltung – nachgewiesen, dass sie in der Lage ist, solche Projekte wirtschaftlich umzusetzen.

Die Fläche der Deponie Hohberg 1 gehört der Stadt Püttlingen und ist an die Firma Schmeer verpachtet. Die Nutzung durch die Firma Schmeer wird in dem besagten Bereich jedoch bald abgeschlossen sein. Später sollen dort wieder Waldkulturen angelegt werden, allerdings war auch in Abstimmung mit dem Umweltamt ohnehin vorgesehen, dass das Gelände – genauer: der dortige Boden – zunächst mindestens 20 Jahre „ruhen“ soll. Auch solle dadurch eine, so die Verwaltungsvorlage, „natürliche Sukzession“ ermöglicht werden. Das heißt: Nachdem die Erdarbeiten auf dem Gelände beendet sind, soll sich die Natur zunächst von selbst das Gelände zurückholen, indem sich Populationen von (Kleinst-)Lebewesen, Pilzen und Pflanzen in natürlicher Abfolge entwickeln.

Es spreche jedoch nichts dagegen, in diesem Zeitraum als Zwischennutzung das Gelände mit einer Freiflächen-Solaranlage zu bewirtschaften. Die Rekultivierung der Waldfläche würde dann auf das Ende der Nutzbarkeit der Solaranlage verschoben. Eine ähnliche Vorgehensweise wurde bei den Freiflächenanlagen im Bereich Dickenberg – dort durch die KSP-Gesellschaft – gewählt, dort allerdings nicht von der BEG mit Bürgerbeteiligung, sondern durch die Kommunale Service Püttlingen GmbH (KSP).

Wie geht es nun weiter? Zunächst müsse die BEG noch einiges prüfen. Darunter fallen unter anderem die Abstimmung mit dem Deponiebetreiber Schmeer, die Klärung der technischen Machbarkeit und die Einspeis-Möglichkeiten ins Stromnetz, ebenso die Belange des Landschafts- und Naturschutzes. Seitens der Stadtverwaltung sei jedenfalls keine alternative Nutzung der Fläche vorgesehen. So sei es zum Beispiel wenig aussichtsreich, auf der Fläche ein Gewerbegebiet wirtschaftlich entwickeln zu wollen; dazu sei das Gelände zu schwierig zu erschließen, und die „Baugrundverhältnisse“ seien zu ungünstig.

Eine positive Seite des Photovoltaikprojektes sieht die Verwaltungsvorlage darin, dass dieses Projekt die im Klimaschutzkonzept der Stadt vereinbarten Ziele unterstütze. Daher hatte die Stadtverwaltung auch empfohlen, dass der Stadtrat dem Grundsatzbeschluss zustimmt.

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