Mehr Auen am Köllerbach?

Püttlingen · Die neue Nabu-Ortsgruppe Köllertal hat – ungewöhnlich für einen lokalen Umweltschutzverband – in Püttlingen eine Geschäftsstelle mit Platz für Schulungen und Vorträge eröffnet. In weiten Bereichen ist der Köllerbach renaturiert, der Nabu regt darüber hinaus ein langfristiges Projekt an, um entlang des Baches eine durchgehende Auenlandschaft zu erhalten. Mensch und Natur sollen profitieren.

 Anfang Januar 2011: Die kleine Auenlandschaft im Bereich Köllerbach-Etzenhofen konnte bei starken Regenfällen viel Wasser aufnehmen und diente so auch als Hochwasserschutz. Der Nabu-Köllertal tritt für eine umfassende Auenlandschaft entlang des Köllerbachs ein. Foto: Andreas Engel

Anfang Januar 2011: Die kleine Auenlandschaft im Bereich Köllerbach-Etzenhofen konnte bei starken Regenfällen viel Wasser aufnehmen und diente so auch als Hochwasserschutz. Der Nabu-Köllertal tritt für eine umfassende Auenlandschaft entlang des Köllerbachs ein. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel
 Am Freitagabend bei der Eröffnung der Geschäftsstelle der neuen Nabu-Ortsgruppe Köllertal in Püttlingen, Marktstraße. Foto: cim

Am Freitagabend bei der Eröffnung der Geschäftsstelle der neuen Nabu-Ortsgruppe Köllertal in Püttlingen, Marktstraße. Foto: cim

Foto: cim
 Der Wasserbüffel fühlt sich schon sauwohl in der kleinen Auenlandschaft zwischen Püttlingen und Köllerbach. Foto: Jenal

Der Wasserbüffel fühlt sich schon sauwohl in der kleinen Auenlandschaft zwischen Püttlingen und Köllerbach. Foto: Jenal

Foto: Jenal
 Am Freitagabend bei der Eröffnung der Geschäftsstelle der neuen Nabu-Ortsgruppe Köllertal in Püttlingen, Marktstraße. Foto: cim

Am Freitagabend bei der Eröffnung der Geschäftsstelle der neuen Nabu-Ortsgruppe Köllertal in Püttlingen, Marktstraße. Foto: cim

Foto: cim

Mitten im Zentrum von Püttlingen hat die neue Ortsgruppe Köllertal des Nabu am Freitagabend eine Geschäftsstelle eröffnet. "Der Nabu in einem Ladenlokal, das ist ungewöhnlich und eine mutige Sache, die viel ehrenamtliche Tätigkeit verlangt", erklärte Patrick Weber, Vermieter des großen und hellen Ladenlokals in der Marktstraße. Weber will dem Nabu längerfristig ein Zuhause geben, "und ich hoffe", so Weber, "dass dies auch ein Anstoß für andere ist, kreativ zu werden. Das schlimmste, was in der Innenstadt passieren kann, sind die vielen Leerstände."

Mit den sehenswerten alten Schränken und den zahlreichen Tischgruppen bietet das Ladenlokal auch viel Platz für Vorträge, Weiterbildungen und Workshops. Gerade mal drei Monate ist die Gründungsversammlung her, wie Vorsitzender Hans Joachim Schmidt erklärte. Die Ortsgruppe ist ein Zusammenschluss mehrerer Gruppierungen, die sich seit Jahren im Köllertal für Natur- und Artenschutz einsetzen, wie Schmidt erläuterte. Daher konnte Nabu-Mitglied Hans Adolf Klein auch schon eine Vielzahl von Projekten vorstellen, die bereits von den Gruppen ins Rollen gebracht wurden, aus denen sich auch der Stamm des Nabu-Köllertal rekrutiert.

Klein hatte eindrucksvolle Bilder von der Rauchschwalben-Rettung an der Klinik Püttlingen mitgebracht, ebenso vom Fledermausschutz in zwei Kirchen, einer Baumpflanzaktion und nicht zuletzt vom Amphibienschutz mit Straßensperrungen. "Nun haben wir überlegt, wenn wir schon einen Zusammenschluss haben, wie soll es mit den Projekten weitergehen?", sagte Schmidt. Die Erläuterungen hierzu gab es von Dr. Hans-Friedrich Willimzik, Landestierschutzbeauftragter und Tierarzt in Köllerbach, der ein neues, langfristiges Projekt anregte, das auf fünf bis zehn Jahre angelegt sein soll und für alle eine "Win-Win-Situation" bietet: Die von der Ortsgruppe zusammengestellten Bilder zum "naturnahen Köllertal", wie das Projekt überschrieben ist, sind jedenfalls schon mal vielversprechend.

Im Mittelpunkt steht das Zurückholen der naturnahen Auenlandschaft entlang des Köllerbachs von der Quelle bis zur Mündung. "Wir hoffen natürlich, dass wir vor Ort entsprechend viele ehrenamtliche Helfer finden werden, die das Projekt langfristig betreuen", sagte Willimzik. Dabei soll die Landschaft auf der einen Seite attraktiv für die Menschen gestaltetet werden, auf der anderen Seite Lebensraum für heimische und dennoch vom Aussterben bedrohte Tiere bieten.

"Wir denken hier natürlich über die Grenzen hinweg, alle vier Kommunen müssen zusammenarbeiten", sagte Willimzik - gemeint ist neben den drei Köllertal-Kommunen Püttlingen , Heusweiler und Riegelsberg auch Völklingen, wo der Köllerbach kurz vor der Karolinger Brücke in die Saar mündet. Erst kürzlich waren in Völklingen weitere Renaturierungsmaßnahmen abgeschlossen worden. Die Quelle des knapp 20 Kilometer langen Köllerbachs liegt nordöstlich von Eiweiler.

Die Zusage von Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher , das Projekt zu unterstützen, in dem er großes Potenzial für das Köllertal sieht, ist dem Nabu gewiss. Speicher: "Ich werde hier in diesen Räumen meine drei Kollegen an einen großen runden Tisch holen, zusammen werden wir etwas für unser Köllertal bewegen."

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