Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr Mann im Kanal Püttlingen? Fall wird immer rätselhafter
Update | Püttlingen/Völklingen · Ein verwirrter Mann soll am Dienstagvormittag in Püttlingen in einen Kanalschacht gestiegen sein – danach wurde er nicht wieder gesehen. Dann war der Mann offensichtlich doch wieder aufgetaucht. Aber stimmt das Überhaupt?

Mann in Püttlinger Kanalisation vermisst
Update vom Freitag, 15. September:
Im Falle des Mannes, der im Püttlinger Stadtpark im Saarland in einen Kanalschacht gestiegen war – vielleicht muss man auch sagen: gestiegen sein soll – hat sich schon wieder Neues ergeben: Die Pressestelle der Polizei hat in dieser Sache nachgefasst und am Freitag, 15. September, mitgeteilt, dass jener Mann, den man in Folge der Beschreibung zunächst für den Kanal-Kletterer gehalten hatte, doch nicht an der Sache beteiligt gewesen war.
Sprich: Es ist nicht bekannt, wer oder ob überhaupt jemand hinabgestiegen war. Die ganze Sache hatte jedenfalls am Dienstag eine große Suchaktion von Feuerwehr und Polizei ausgelöst.
Ursprungsmeldung vom 12. September:
Ausnahmezustand herrschte am diesem Dienstagvormittag in Püttlingen: Im Stadtpark, nicht weit vom Burgplatz mit seinen Einkaufsmärkten, hatten Jugendliche beobachtet, wie ein offenbar verwirrter Mann in einem Spielplatz einen Kanaldeckel öffnete. Dann stieg der etwa 1,80 Meter große Mann hinunter und tauchte nicht mehr auf. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst rückten an. Sofort suchten Retter das Rohr nach dem Mann ab. Sie trugen schweren Atemschutz, weil nicht ausgeschlossen war, dass sich im Kanal giftige Gase gesammelt hatten. Doch von dem Mann war nichts zu sehen.
Technisches Hilfswerk setzte Endoskop-Kamera ein
Auch Mitarbeiter der Abwasserwerke kamen und sagten, dass das schmale Rohr aus Richtung des nahen Kindergartens „Am Schlösschen kommt und und wenige Schritte weiter in einem 2,20 Meter großen Hauptsammler endet. Der wiederum führt zur Püttlinger Kläranlage, und in ihm fließt enorm viel Wasser. Die Kläranlage befindet ist etwa einen Kilometer von der Einstiegsstelle entfernt.
Das Technische Hilfswerk, Ortsverband Völklingen/Püttlingen, setzte eine Endoskop-Kamera mit einem 50 Meter langen Kabel ein. Damit die Kamera nicht unterging, wurden zwei aufgeblasene Gummihandschuhe – gewissermaßen wie Ballons – an ihr befestigt.
Mann blieb zunächst trotz etlicher Suchanstrengungen verschwunden
Doch trotz aller Suchmaßnahmen blieb der Mann verschwunden. Auch in der Kläranlage, dort, wo das Rohr endet, wurden Kräfte postiert. Dann begannen die Helfer, nacheinander unter allen Kanaldeckeln die Leitung zu kontrollieren. Dazu waren Feuerwehrleute aus allen drei Löschbezirken der Stadt, Püttlingen, Köllerbach und Herchenbach alarmiert worden. Unterdessen hatte die Polizei die Adresse des gesuchten Mannes ausfindig gemacht und fuhr hin, traf ihn allerdings zunächst nicht an. Zudem fuhren die Beamten weiter Streife und befragten Passanten nach dem Vermissten. Sogar der Drehleiterwagen war zum Einsatzort gekommen, da die Drehleiter eine gute Möglichkeit bietet, ein Seil zu befestigen um einen Feuerwehrmann beim Abstieg in den Kanal zu sichern.
Auch gegen 15 Uhr fehlte noch jede Spur von dem Mann, sagte Gerd Schmitt, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Völklingen, auf Nachfrage. Das müsse aber noch nicht heißen, dass in der Sache gleich das Schlimmste zu befürchten ist. Denn es gebe für den Verschwundenen auf dem mutmaßlichen Weg mehrere Möglichkeiten, an die Oberfläche zu gelangen. Das war offenbar geschehen, denn später trafen Polizisten den Mann doch noch an seiner Wohnadresse an.
Aufregung in Püttlingen zuvor wegen zwei vermisster Jungen
Erst einen Tag zuvor hatte es in Püttlingen einen großen Polizeieinsatz wegen zweier vermisster neunjähriger Jungs von einer Püttlinger Schule gegeben, die aber glücklicherweise gegen 18 Uhr unversehrt in einem Einkaufsmarkt in Altenkessel gefunden wurden. Seit Montag gegen 10.15 Uhr hatte zunächst jede Spur von ihnen gefehlt. Die Polizeiinspektion Lebach hatte in Erfahrung gebracht, dass die beiden in ein Richtung Altenkessel führendes Waldgebiet gelaufen waren, weitere Personen waren nicht an dem Verschwinden beteiligt gewesen, das wohl ein Fall kindlicher Unbesonnenheit war.