Märchenhaftes mit Brüdern Grimm

Köllerbach. Die Märchenwoche in der Köllerbacher Martinskirche ist mittlerweile ein fester Programmpunkt im Püttlinger Vorweihnachtsprogramm. Heute Abend um 18 Uhr geht es los. Wie auch in den vergangenen Jahren wird Hausherr Dr. Joachim Konrad mit dem Vorlese-Reigen beginnen. Er ist auch für das Gesamtprogramm verantwortlich

Köllerbach. Die Märchenwoche in der Köllerbacher Martinskirche ist mittlerweile ein fester Programmpunkt im Püttlinger Vorweihnachtsprogramm. Heute Abend um 18 Uhr geht es los. Wie auch in den vergangenen Jahren wird Hausherr Dr. Joachim Konrad mit dem Vorlese-Reigen beginnen. Er ist auch für das Gesamtprogramm verantwortlich. Nach Märchen aus aller Welt, etwa aus Spanien und Südafrika, kehrt man nun mit den Volksmärchen aus der Sammlung der Brüder Grimm in die vertraute heimatliche Märchenwelt zurück. Im Gegensatz zu den früheren Märchenwochen, bei denen auch mal lange und komplizierte Kunstmärchen von Oskar Wilde, Rafik Schami und Hans Christian Andersen gelesen wurden, sind diesmal nicht nur Erwachsene, sondern ganz gezielt sowohl Erwachsene als auch Kinder angesprochen. Weil die Grimmschen Märchen relativ kurz sind, werden jeweils drei Texte aus der Sammlung der Kinder- und Hausmärchen vorgetragen.Die Grimmschen Märchen gelten als romantischer Höhepunkt der Märchenwelle im 18. und 19. Jahrhundert. Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm trugen sie vor allem in Westfalen und in Hessen, in der Umgebung von Kassel, zusammen. Die Sammlung umfasst etwa 200 Geschichten. Teils stützten sich die Märchensammler auf mündliche Überlieferung, teils auf schriftliche Aufzeichnungen in Form von Anekdoten und Schwänken. Jacob und Wilhelm Grimm kamen schon während des Studiums der Rechtswissenschaft in Marburg durch Clemens Brentano, Achim von Armin und Ludwig Tieck mit Volkspoesie in Berührung. Bekannt wurden die beiden Brüder später auch durch ihre sprachwissenschaftlichen Forschungen. So gelten sie als Begründer der Germanistik. Die erste Märchensammlung der Brüder Grimm erschien im Jahr 1812. Mittlerweile stehen die Grimmschen Märchen in fast jedem Bücherschrank. Und die Köpfe von Jacob Grimm (1785 - 1863) und Wilhelm Grimm (1786 - 1859) zierten sogar die letzte Version des 1000-D-Mark-Scheins. Viele ihrer Texte sind so populär, dass wohl jeder auf Anhieb ein paar Titel aufzählen kann. Zu den bekanntesten gehören "Hänsel und Gretel", "Rotkäppchen" und "Aschenputtel". In der Köllerbacher Märchenwoche werden unter anderem die Geschichte "Von dem Fischer un syner Frau", "Die sieben Raben" und "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" vorgelesen. Joachim Conrad will jedoch zum Einstieg bewusst weniger gängige Sachen präsentieren, etwa "Die Kristallkugel" ("Es war einmal eine Zauberin, die hatte drei Söhne, die sich brüderlich liebten, aber die Alte traute ihnen nicht und dachte, sie wollten ihr ihre Macht rauben ")Die Märchenwochen geht bis Freitag, 4. Dezember. Die Märchenstunde in der Martinskirche beginnt immer um 18 Uhr. Außer Joachim Conrad werden auch Elmar Schirra, Ruth Sutor und Margret Roeckner ihre Lieblingsmärchen vorstellen. Mit dabei und neu im Kreis der Vorleser ist die Germanistin Susanne Poro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort