Macher der Jugendchristmette in Püttlingen fühlen sich übergangen

Püttlingen · Ist dem Bistum Trier eine Live-Übertragung in der ARD wichtiger als die Jugendchristmette im „Köllertaler Dom“? Der Sekretär von Bischof Ackermann spricht von einem Kommunikationsproblem und bietet Zusammenarbeit an.

 Die ARD will die Christmette an Heiligabend live aus dem „Köllertaler Dom“ in Püttlingen übertragen. Foto: Iris Maurer

Die ARD will die Christmette an Heiligabend live aus dem „Köllertaler Dom“ in Püttlingen übertragen. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

An Heiligabend, 23 Uhr, überträgt die ARD live aus dem "Köllertaler Dom" (Pfarrkirche St. Sebastian) in Püttlingen die Christmette, zelebriert vom Trierer Bischof Stephan Ackermann . Das berichteten wir kürzlich an dieser Stelle - und das hat auch die Püttlinger "Projektgruppe Jugendchristmette" aus der Zeitung erfahren. Deren Mitglieder, die im Umfeld der in Püttlingen angesiedelten Jugendstelle des Dekanats Völklingen wirken, zeigten sich sehr enttäuscht, denn seit sieben Jahren gibt es an diesem Termin die Jugendchristmette in St. Sebastian.

Die Projektgruppe, die auch von dem für die Jugendstelle zuständigen Pastoralreferent Klaus Friedrich unterstützt wird, besteht aus einem harten Kern von drei und einem erweiterten Kreis von sechs Mitstreitern, bei der Christmette wirken 20 bis 30 Jugendliche und junge Erwachsene mit, erläutert für die Gruppe Philipp Altmeyer. Die Jugendchristmette sei inzwischen zum festen Bestandteil des Heiligen Abends für viele Menschen geworden, auch für junge Leute, die wegen ihrer Ausbildung außerhalb des Saarlandes wohnen und zu Weihnachten in die Heimat zurückkommen, sagt Altmeyer.

Die Projektgruppe habe sich - als man von der noch nicht endgültig beschlossenen Idee erfahren habe -, in einen Brief auch an den Bischof gewandt, man habe sich kooperativ gezeigt, um Klärung bemüht und Argumente schriftlich vorgetragen. Doch wohl auch in Folge der längerfristigen Erkrankung des Pfarrers der Pfarreiengemeinschaft Püttlingen , Hans Maria Thul, und wegen der Urlaubszeit sei es zu keinem Gespräch und zu keiner Antwort gekommen, bis man vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei. So bemängelt man die Kommunikation innerhalb der Pfarreiengemeinschaft, und dass man die Hierarchien der katholischen Kirche zu spüren bekommen habe.

Wir sprachen über die Situation mit Bischof Ackermanns Sekretär, Bischofskaplan Marco Weber in Trier. Er bedauere die Umstände sehr, so Weber. Er geht davon aus, dass die Kommunikation unter äußeren Umständen - der Erkrankung des Pfarrers und der Urlaubszeit - gelitten habe. Denn eigentlich wollte man von Seiten des Bistums den jungen Leuten den Vorschlag machen, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen und bei der nun anberaumten Christmette mitzuwirken, doch das sei offenbar wegen der geschilderten Umstände leider noch nicht geschehen. Das Angebot gelte aber nach wie vor. Man würde es ausdrücklich begrüßen, junge Menschen aus dem Bistum - auch im Sinne der Jugendarbeit - mit im Boot zu haben.

Über die Kommunikationswege innerhalb der Pfarreiengemeinschaft könne er natürlich keine gesicherten Aussagen machen, aber er vermute, dass der Pfarrer , als die Anfrage vom Saarländischen Rundfunk gekommen war, im ersten Moment einfach erfreut zugesagt habe, ohne dass ihm in diesem Augenblick die sich daraus ergebenden Probleme bewusst gewesen seien. Weber: "Das ist ja auch eine Ehre, wenn die Christmette bundesweit ausgestrahlt wird." Bischof Ackermann, dem das Anliegen der Projektgruppe zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt war, habe gern zugesagt, die Christmette in Püttlingen zu zelebrieren.

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