Streetfoodmarkt in Püttlingen Gutes Essen lockt bei jedem Wetter

Püttlingen · Süßes, Gesottenes, Klassisches, Veganes ... der erste Püttlinger „Streetfoodmarkt“ hatte einiges an Leckereien zu bieten.

 Stefanie Bölter an ihrer „Candy-Bar“ („Süßigkeiten-Bar“).

Stefanie Bölter an ihrer „Candy-Bar“ („Süßigkeiten-Bar“).

Foto: Andreas Engel

Übers Essen kommt man sich näher. Scheint zu stimmen – jedenfalls konnte man das am Samstag und Sonntag beim ersten Püttlinger Streetfoodmarkt beobachten. Das neue Format, unter anderem mit Hingucker-Trucks, die besondere Essensangebote in die Stadt bringen, kommt an. Trotz Nieselregen am Samstag ist der Marktplatz auch da schon recht ordentlich besucht, und am Sonntag spielt dann auch das Wetter wenigstens teilweise mit.

Vera Jockers-Kaltz vom Verkehrsverein und Ideengeberin am Samstag: „Alle 14 Aussteller, die zugesagt haben, sind da, trotz des miesen Wetters. Der Zuspruch stimmt.“ Kaltz-Jockers, Expertin, weil langjährige Unternehmerin in Sachen Freiluft-Veranstaltungen, verfolgt das Konzept Streetfood schon lange: „Wollte es unbedingt mal in Püttlingen haben und bin sehr zufrieden.“ Die Besucher auch: „Mal was Neues mit ausgefallenen Angeboten. Das überzeugt mich“, sagt etwa Günter Pontius.

Die Händler sind von ihrer Mission natürlich ebenfalls überzeugt, und freuen sich übers schöne Ambiente. So belebt macht die neu geschaffene (und autofreie) Futtermeile am Markt zwischen Kugelbrunnen und Rathausplatz Sinn.

Rosi Bachmann, Inhaberin eines veganen Bistros im Mandelbachtal, bestätigt: „Tolles Umfeld“. Sven Zimmer, normalerweise in „Tante Emmas Veganeria“ in Saarbrücken näher am alternativen Essen: „Die Nachfrage ist mehr als befriedigend.“

„Die Veganer sind am Start, und das freut mich“, sagt Ionna Radu, bei der es angenehm nach Thai-Curry und indisch-vegangen Linsengerichten duftet. An der Kaffeebar (Unglaublich, wie viel Sortiment man auf einer Verkaufsfläche von knapp zwei Metern anbieten kann) gibt’s Kaffee normal, Kaffee spezial, dazu Exotengetränke, kalt wie heiß.

Der Marktplatz wird am Abend durch Feuerfackeln und Schwedenfeuer stimmungsvoll beleuchtet. Wir hören Akustikrock von der Minibühne. Und sind neugierig: Wie schmecken Süßkartoffel-Fritten mit Sour creme, Oliven, Zwiebeln, Chili? Es riecht nach Asien, Afrika und Skandinavien – letzteres wegen des Räucherfisches.

Noch ist der Brexit nicht Realität, also genießen wir auch die „Good Old English Teaparty“. Diese Anglizismen! Man weiß nicht recht, ob sie nerven oder ob man inzwischen daran gewöhnen sollte. Das Fleisch für die „Pulled Pork Burgers“ jedenfalls wird 14 Stunden sanft im „Smoker“ gegart und fällt sozusagen von der Gabel auf den Gaumen. „Americain Hotdogs“ erinnern an den letzten Ausflug ins „Disney Land“. Die „Food Trucks“ sind durch die Bank toll gergerichtet, Hingucker allemal, auch ohne die Essensangebote von allen auszuprobieren. Und heimisch geht natürlich auch: Tatsächlich gibt es zwischendurch eine mächtige Portion „Gefillde medd Kraut“ und neue „Grumbeere“, gegart in der eigenen Schale, wie bei Oma, als Püttlingen noch ein Dorf war.

Als Idee neu, kommt der Streetfoodmarkt in Püttlingen bei Händlern und Besuchern gut an und wird am zweiten Tag mit anständigem Wetter belohnt, wobei gleichzeitig der Verkehrsverein Püttlingen mit seinem bewährten „Mantelsonntag“ die Gelegenheit fürs stress-, weil autofreie Bummeln durch die Geschäfte der Stadt bietet, was für zusätzliche Belebung (und Rabatte) sorgt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort