Kommunalwahl im Köllertal Grüne legen zu, SPD und CDU verlieren leicht

Köllertal · Stadt- und Gemeinderatswahlen im Köllertal: Keine Partei kann alleine „regieren“. In Heusweiler sitzen künftig acht Parteien im Rat.

 Geschafft: Alleine im Köllertal wurden tausende Wahlscheine ausgezählt.

Geschafft: Alleine im Köllertal wurden tausende Wahlscheine ausgezählt.

Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Bei den Stadt- und Gemeinderatswahlen in den drei Köllertal-Kommunen musste die SPD keine so großen Verluste hinnehmen wie in anderen Regionen. Leichte Verluste verzeichnet auch die CDU, während die Grünen zulegten.

In Püttlingen lag zwei Minuten vor Mitternacht das vorläufige Endergebnis der Stadtratswahl vor:  Die CDU liegt mit 41 Prozent vorne. Die SPD kommt auf 29,9 Prozent Und liegt damit fast 14 Prozentpunkte unter dem Ergebnis ihrer Bürgermeister-Kandidatin Denise Klein, während die CDU gut vier Prozentpunkte unter ihrem Bürgermeister-Kandidaten Edmund Altmeyer liegt.

Die Grünen kommen auf 8 Prozent, die Linke auf 7,4 und die AfD auf 6,2 Prozent. Die erst im Februar gegründete Freie Wählergemeinschaft (FWG) erreichte 5 Prozent, wobei ihr Spitzenkandidat Marc Oehlenschläger bereits im Stadtrat sitzt, allerdings noch als Unabhängiger: Der Berufssoldat hatte 2014 für die AfD ein Stadtratsmandat erlangt, war jedoch Mitte 2015, auch in Folge der äußerst umstrittenen „Feuersturm-Rede“ des Landesvorsitzenden Josef Dörr, aus der Partei ausgetreten. Auf Listenplatz zwei der FWG steht Stefan Kaden, der als unabhängiger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl auf 10,96 Prozent gekommen war.

Die FDP holte nur 2,4 Prozent – ob das noch für einen Stadtratssitz reicht, muss sich noch zeigen. Die DKP, zuletzt noch nominell mit einem Sitz im Stadtrat vertreten, war nicht mehr zur Wahl angetreten.

Abgesehen von der FWG konnten nur die Grünen einen Zuwachs – von 3,6 Prozentpunkten – erzielen. Die Einbußen der anderen Parteien halten sich jedoch in Grenzen: Bei der CDU sind es minus 1,5 und bei der SPD minus 1,3 Prozentpunkte, bei den Linken minus 0,3 und bei der FDP minus 0,4 Prozentpunkte. Die AfD verzeichnet mit minus 1,7 Prozentpunkten den deutlichsten Rückgang.

Die Wahlbeteiligung – wie in allen Köllertal-Kommunen deutlich höher als bei der vorangegangenen Wahl – lag bei 68,3 Prozent.

In Heusweiler werden – bei einer Wahlbeteiligung von 69,83 Prozent - wohl acht Parteien in den Gemeinderat einziehen, von einer 50-Prozent-Mehrheit sind alle Parteien weit entfernt: Die CDU kommt auf 33,38 Prozent, die SPD auf 29,22 Prozent, die FDP auf 9,32 Prozent, die Grünen auf 6,82 Prozent. Die Linke holt 6,7 Prozent, die AfD 6,62 Prozent. Der AfD ist damit gewissermaßen der Wiedereinstieg in den Gemeinderat gelungen, denn die beiden AfD-Mitglieder, die zur bisherigen Legislaturperiode in den Gemeinderat gewählt worden waren, haben der AfD inzwischen den Rücken gekehrt. Die NÖL kommt auf 4,92 Prozent. Neu in den Rat zieht die Wählergruppe „Bürger für Bürger“ (BfB) ein, die aus Protest gegen ein in Heusweiler-Wahlschied geplantes Gewerbegebiet entstanden war.

Die CDU musste einen Verlust von 3,65 Prozentpunkten im Vergleich zu 2014 hinnehmen, die SPD einen Verlust von 3,24 Prozentpunkten. Die Grünen legten um 2,63 Prozentpunkte zu, die Linken um 0,76 Prozentpunkte. Auch FDP, AfD und NÖL konnten ihre Ergebnisse geringfügig steigern.

In Riegelsberg hatte zwar der SPD-Bürgermeisterkandidat die Nase vorne, jedoch nicht die SPD. „Alleine regieren“ kann aber auch die CDU nicht, die bei der Wahl zum Gemeinderat 36,5 Prozent der Stimmen holte, während es bei der SPD 30,9 waren. Die Grünen holten 12, die Linken 9,9 Prozent, die erstmals angetretene AfD 6 und die FDP 4,8 Prozent. Im Vergleich zu 2014 büßte die CDU 3,9 Prozentpunkte ein, die SPD 3,1 und die Linke 4 Prozentpunkte. Die Grünen legten um 4,3 Prozentpunkte zu, die FDP um 0,8.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort