Gemeinsam am Herd Eine internationale Kochrunde

Köllerbach · Frauen aus Syrien, Iran und dem Köllertal bereiteten in der Begegnungskirche in Köllerbach leckere Speisen zu.

 Frauen aus Syrien, Iran und dem Köllertal kochten gemeinsam in der Begegnungskirche in der Oberwies in Köllerbach. 

Frauen aus Syrien, Iran und dem Köllertal kochten gemeinsam in der Begegnungskirche in der Oberwies in Köllerbach. 

Foto: Monika Jungfleisch

Fröhliches Lachen klingt aus der Küche der Köllerbacher Begegnungskirche in der Oberwies. Am Herd und an den Arbeitsplatten stehen emsig arbeitende Frauen, die Koriander, Zwiebeln, Knoblauch, Zitronen, getrocknete Malvenblütenblätter und Okra-Schoten kleinhacken. Dazu würzen sie Hackfleisch, kochen Reis und rühren Teig. Auf unzähligen Brettchen, Schüsseln, Schalen und Tellern wird Kleingehacktes vermischt, Kartoffeln gerieben, Äpfel püriert und am Herd Öl in Pfannen erhitzt. Im Handumdrehen werden aus den vielen Zutaten die feinsten Leckereien gezaubert.

Das Besondere an diesem Kochnachmittag sind nicht nur die arabischen Gewürze, sondern auch die illustre Schar der Köchinnen: Syrische und iranische Frauen, die seit drei, zwei oder einem Jahr im Saarland leben, kochen gemeinsam mit Köllertaler Frauen. Initiiert wird dieses „multikulturelle Kochen“ von Waltraud Schädler und Monika Latz, die beide in der Frauenkirche und der Flüchtlingshilfe in Köllerbach, dem so genannten „Begegnungstreff“, engagiert sind.

„Beim gemeinsamen Kochen kommt man sich schnell näher. Wir lernen gegenseitig, wie Frauen im Iran oder Syrien ihre traditionellen Gerichte zubereiten und wie toll zum Beispiel Kipe, also kleine Klöse gefüllt mit Hackfleisch und Zwiebeln, schmecken“, freut sich Waltraud Schädler. „Oder wie man marinierte Hähnchenschenkel mit Knoblauch, Paprika, Zwiebeln und syrischen Gewürzen zu einem Gericht aus 1001 Nacht herrichtet“, ergänzt Gretel Greff aus Riegelsberg. Zubereitet wurde diese Köstlichkeit von Debesta Akil.

Die 46-jährige Anwältin flüchtete vor zwei Jahren mit ihrem Mann und ihren vier Kindern (13, 11, 6 und 3 Jahre) aus dem Grenzgebiet zwischen Türkei, Iran und Syrien nach Deutschland. „Ich freue mich, dass ich meinen saarländischen Freunden zeigen kann, wie wir in Syrien gekocht haben“,  erzählt sie in gebrochenem, aber bereits verständlichem Deutsch. Ihr elfjähriger Sohn, der die Riegelsberger Gemeinschaftsschule besucht und in fließendem Deutsch stolz erzählt, dass er beim 1. FC Riegelsberg kickt, ist schon ganz wild auf die saarländischen Spezialitäten. „Heute probiere ich Grumbierkiechelcher mit Apfelkompott.“ Zubereitet wurde diese saarländische Spezialität von Monika Latz.

Nach rund zwei Stunden Vorbereitungen in der Küche bittet Jutta Christmann von der Flüchtlingshilfe zu Tisch. An hübsch eindeckten Tischen nimmt die mittlerweile auf rund 30 Frauen, Männer und Kinder angewachsene Kochrunde Platz. Unterhalten wird sich mit Händen und Füßen. Immer wieder hört man: „Menschenskinder, hast Du aber schon gut Deutsch gelernt“ und „Hmm, das schmeckt ja himmlisch.“

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